Transportiert man mehr als nur sich selbst und die täglichen Siebensachen, bieten sich Packtaschen an, die sicher am Gepäckträger festgemacht werden. Für größere Transporte bietet sich ein Cargo-Anhänger an. Menschen, die aber regelmäßig viel oder mehr transportieren, als mit dem Hänger gut ist, nutzen immer häufiger Lastenräder.

Diese werden meist zum Gütertransport gebaut, manche aber auch zum Transport von Kindern – im privaten Gebrauch sind sie oft im Mischnutzen. Die Vielfalt der Bauformen ist mittlerweile fast unüberschaubar, neben vielen zweirädrigen Konzepten sind auch unterschiedliche Dreiräder weit verbreitet.

Menschen in Rikschas

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In Form einer Rikscha transportieren Lastenräder Menschen, entweder vorne oder hinten - und dank moderner Technik auch als E-Bike Variante, die dem Rikschafahrer seine Arbeit einfacher macht.

Allen Lastenrädern gemein sind jedoch extrem stabile Rahmen, ausladende Gepäckträger und teils sehr lange Radstände. Sie ermöglichen Zuladung von mehr als 200 Kilogramm – und zwar ohne Sorgen um Parkplatzsuche, Umweltzonen, Spritpreise oder – zumindest bei gut ausgebauten Radwegen – Staus. Aktuell im Trend sind zweirädrige Ausführungen mit einem Fahrverhalten, das dem normaler Fahrräder sehr ähnlich ist.

Gerade für Fahrer von Lastenrädern ist der immer häufiger anzutreffende Elektromotor eine willkommene Unterstützung. Vor allem beim Anfahren hilft er sehr beim Handling des beladenen Rads – und sein Mehrgewicht spielt beim ohnehin schwereren Cargo-Bike nur eine kleine Rolle.

Mit Lastenrädern sicher unterwegs: Tipps vom Tüv

Deutsches Postrad

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Das klassische Postrad kennt wohl jeder. Es hat vorne und hinten eine Transportkisten-Halterung.

1. Postrad

Je nach Fahrergewicht lässt das Postrad eine Menge Zuladung zu. Dafür stehen an Front und Heck rahmenintegrierte Gepäckträger zur Verfügung. Für stabilen stand sorgt ein mittiger Zweibeinständer.

2. Long-John

Mit schwerpunktgünstig tiefer Ladefläche zwischen Lenker und Vorderrad und daraus resultierendem langem Radstand punkten sogenannte „Long-John-Räder“ schon seit Generationen. Diese gibt es auch mit Motor.

3. Longtail

Dem normalen Fahrrad am ähnlichsten lassen sich sogenannte Longtails fahren, Lastenräder mit überdimensionalem Gepäckträger. Während hier der vordere Teil wie ein normales Fahrrad aussieht, ist der Hinterbau verlängert und das Hinterrad um eine halbe bis ganze Radlänge nach hinten versetzt. Der große Träger nimmt mühelos vier herkömmliche Packtaschen oder übergroße Sonderanfertigungen auf. Auch die Montage zweiter Kindersitze ist möglich.

4. Dreiräder und Stadtteilräder

Andere weit verbreitete Lastenradtypen sind etwa das historische zweirädrige Bäckerrad mit einem großem Korb über einem kleinen Vorderrad. Unter den Dreirädern kennt man vor allem die holländische Variante mit lenkbarer Kiste zwischen zwei Vorderrädern, die z. B. mit zwei Sitzbänken Platz für bis zu sechs Kinder bietet. Vorne eins und hinten drei Räder haben wiederum Rikschas, die in anderen Erdteilen zum Personentransport weit verbreitet sind; hierzulande sieht man solche Räder mittlerweile häufiger auch als Velolaster mit Europaletten-großen Ladeflächen hinter dem Fahrer. Verschiedene Leihradkonzepte wie etwa Stadtteilräder bieten sich bei sperrigen Mobilen wie Lastenrädern ganz besonders an – und versprechen, ein wichtiger Baustein der individualmobilen Verkehrswende in unseren Städten zu werden.