Die GTÜ gibt Tipps für den Reifenwechsel: Als erstes heißt es, schon beim Kauf auf die Qualität der Reifen zu achten. Ein optimales Handling, Bremsweg, Aquaplaning, Seitenführung, Rollwiderstand, Komfort, Geräusch und Verschleiß stehen dabei im Vordergrund. Nicht vergessen: Die Winterreifen müssen müssen richtig eingelagert werden.
Worauf achten beim Reifenkauf?
Beim Kauf vermeintlich günstiger Reifen ist deshalb höchste Vorsicht geboten, so die GTÜ-Experten. Besonders „Billigreifen“ aus asiatischer Produktion drängen verstärkt auf den deutschen Markt. Die GTÜ hat einige dieser Reifen getestet – mit erschreckendem Ergebnis. Während der Referenzreifen aus deutscher Produktion beim Bremsen aus 100 km/h nach 49,9 Metern zum Stehen kam, hatte der schlechteste Reifen bei knapp 50 Metern noch eine Restgeschwindigkeit von 44 km/h und einen über zehn Meter längeren Bremsweg (61,9 Meter).
Wie erkennt man neue Reifen?
Beim Neukauf der Sommerreifen keine Ladenhüter wählen. Ein als neu angebotener Reifen sollte keinesfalls älter als drei Jahre sein.
Da Reifen aufgrund chemischer und physikalischer Prozesse auch durch die bloße Lagerung altern, gilt die Regel: je jünger desto besser. Auch der Laie erkennt das an der sogenannten DOT-Nummer, die jeder Reifen an seiner Flanke trägt und dessen vier letzte Ziffern das Produktionsdatum verraten. Steht hier zum Beispiel „5019“, dann bedeutet dies, dass der Reifen in der 50. Kalenderwoche des Jahres 2019 gefertigt wurde.
Montage der Sommerreifen vom letzten Jahr
Sollen die Reifen vom letzten Sommer montiert werden, muss das Profil ausreichen. Gesetzlich vorgeschrieben ist eine Profiltiefe von mindestens 1,6 mm. Aus Gründen der Verkehrssicherheit sollten es aber wenigstens 3 mm sein.
Video: Reifenwechsel - so geht's
Bei der Montage der Sommerreifen darauf achten, dass die Reifen mit dem besseren Profil aus Sicherheitsgründen stets auf der Hinterachse montiert werden. Beim Tausch von hinten nach vorne die Reifen niemals von links nach rechts montieren. So ist gewährleistet, dass sogenannte laufrichtungsgebundene Reifen immer auf der richtigen Seite aufgezogen bleiben. Durch das Tauschen werden die Reifen gleichmäßiger abgenutzt und können bei Bedarf alle vier auf einmal durch neueste Produkte ersetzt werden.
Auswuchten der Sommerreifen nicht vergessen
Neue Reifen werden in der Fachwerkstatt niemals ohne Auswuchten montiert. Diese Maßnahme sollte in regelmäßigen Abständen auch bei gebrauchten Pneus gemacht werden. Denn im Laufe der Zeit können Unwuchten entstehen, etwa beim Überfahren von Bordsteinkanten. Das macht sich schlimmstenfalls durch ein „flatterndes“ Lenkrad oder ungewohnte Fahrzeugvibrationen insbesondere zwischen Tempo 80 und 120 bemerkbar. Es führt aber in der Regel auch zu ungleichmäßigem Reifenabrieb und damit einhergehend höherem Verschleiß an Reifen und Fahrwerk.
Die gebrauchten Sommerpneus sollten deshalb vor der Montage genau kontrolliert werden. Sind Lauffläche und Flanken unverletzt? Unregelmäßig abradierte Reifen deuten auf defekte Stoßdämpfer, eine falsche Fahrwerksgeometrie, zu niedrigen Fülldruck oder eine Unwucht der Reifen hin.
Die Schrauben anziehen und den Fülldruck prüfen
Man sollte sich unbedingt vergewissern, dass bei der Rädermontage die Radschrauben mit dem vom Hersteller vorgeschriebenen Drehmoment angezogen werden (steht in der Betriebsanleitung). Dazu benötigt man neben dem normalen Radkreuz einen Drehmomentschlüssel, der die Kontrolle des Anzugsdrehmoments ermöglicht. Zu wenig ist da genauso schädlich wie zu viel. In beiden Fällen können sich nämlich die Radschrauben lösen. Bei zu stark angezogenen Radschrauben werden unter Umständen die selbstsichernden Materialeigenschaften aus der Verbindung Felge/Radschraube in Mitleidenschaft gezogen.
Unmittelbar nach der Montage geht es um den richtigen Reifenfülldruck. Geprüft werden sollte auch der korrekte Luftdruck des Reserverads (sofern vorhanden), damit es im Ernstfall tatsächlich einsatzbereit ist. Dann geht's wieder auf den Straße, ab in den Sommer!
Winterreifen richtig einlagern
Alles bereit für die Fahrt in den Sommer? Noch nicht ganz. Denn die abmontierten Winterräder müssen noch sachgemäß eingelagert werden. Dazu sollte man sie reinigen, prüfen und deren Position am Fahrzeug markieren, damit beim nächsten Räderwechsel zwischen Vorder- und Hinterachse getauscht, aber dennoch die Laufrichtung beachtet werden kann. Dann wird bei den üblichen Kompletträdern der Luftdruck um circa 0,5 bar gegenüber dem Normwert erhöht und der Satz waagrecht liegend in einem trockenen, kühlen und dunklen Raum gelagert. Felgenbäume oder Wandhalterungen machen die Unterbringung einfacher, damit im Oktober der nächste Reifenwechsel problemlos und sicher gelingt.
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