„Stoßdämpfer und Bremsflüssigkeit können unter anderem als optionale Leistungen bei den Hauptuntersuchungen in den TÜV-Prüfstellen getestet werden“, sagt Steffen Mißbach, Kraftfahrtexperte bei TÜV Rheinland. „Unsere Sachverständigen sprechen im Anschluss der Kontrolle Empfehlungen aus. Auf das Ergebnis der Hauptuntersuchung haben diese Prüfungen aber keinen Einfluss.“

Selbstkontrollen sind nicht möglich

Weitverbreitet ist der Glaube, dass Stoßdämpfer leicht selbst zu testen sind: Ein wippender Wagen nach dem Herunterdrücken des Kotflügels oder ein schwammigeres Fahrverhalten wären klare Anzeichen für verschlissene Stoßdämpfer. „Diese Selbsttests sind reine Illusion, da der Verschleiß ein schleichender Prozess ist, den ich als Fahrer erst bemerke, wenn es womöglich zu spät ist“, stellt Mißbach klar. Verschlissene oder unterschiedlich wirkende Dämpfer haben neben deutlich verschlechtertem Fahrverhalten auch einen erheblich längeren Bremsweg zur Folge.

Siedepunkt als entscheidendes Kriterium

Auf den Bremsweg hat natürlich auch die Bremsflüssigkeit entscheidenden Einfluss. Sie ist wasseranziehend. Eine Eigenschaft, die ihren Siedepunkt nach und nach verringert. Dieser sollte 280 Grad betragen – steigt der Wasseranteil um nur zwei bis drei Prozent, beginnt die Flüssigkeit bereits bei rund 180 Grad zu kochen. „Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollte die Bremsflüssigkeit gewechselt werden. Kochende Flüssigkeit führt zum Totalausfall der Bremsen“, sagt Mißbach. „Bei unseren Prüfstellen und den Fachwerkstätten gibt es Geräte, mit denen sich den Wasseranteil messen lässt. Muss die Flüssigkeit ausgetauscht werden, ist ein Besuch in einer Fachwerkstatt unerlässlich.“ Um die Sicherheit zu garantieren, sollten Bremsflüssigkeit und Stoßdämpfer alle zwei Jahre kontrolliert werden.