Vögel sind hierzulande beliebte Haustiere – einer im Auftrag des Industrieverbands Heimtierbedarf im Jahr 2019 durchgeführten Umfrage zufolge erfreuen sich rund 1,5 Millionen deutsche Haushalte an den bunten Farben des Gefieders und dem Zwitschern und Singen verschiedener Heimvogelarten. Wer sich für die Vogelhaltung entscheidet, hat die Wahl: Fachandel, Züchter oder Tiervermittlung? Wer beim Kauf eines Tieres Gutes tun will, schaut sich häufig zunächst in einem der bundesweit 550 Tierheime um.

Frau schmust mit ihrem Sittich

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Mit der nötigen Zuwendung lebt sich das neue gefiederte Familienmitglied schnell ein.

Vögel aus Tiervermittlungen

Allerdings können nicht alle Tierheime dem Federvieh optimale Lebensbedingungen bieten, weswegen sie mit diversen Verbänden und Vereinen zusammenarbeiten, die sich auf die Vermittlung verschiedener Vogelarten spezialisiert haben. Wer etwa weiß, dass er gern Wellensittiche halten möchte, wird an den Verein der Wellensittich-Freunde Deutschland (VWFD) verwiesen, Papageienfreunde können sich beispielsweise im Norden des Landes bei dem Verein Papageienfreunde Nord e.V. informieren.

„In der Regel sind die lokalen Tierheime vor Ort sehr gut vernetzt mit kleineren Vereinen, die sich auf bestimmte Tierarten und deren Vermittlung spezialisiert haben“, sagt Eva Olszewski vom Verein Papageienfreunde Nord e.V.

Der Art entsprechende Tierhaltung ist ein Muss

Nach ihrer Erfahrung ist es den Vermittlungsstellen wichtig, dass die artgerechte Haltung der vermittelten Vögel an erster Stelle steht. Doch welche Faktoren spielen dabei eine Rolle? „Vögel vereinsamen beispielsweise in Einzelhaltung, darum lehnen wir dies grundsätzlich ab“, sagt Olszewski. Auch die Größe der Voliere muss zur Vogelart passen, und je nach Vogelart muss sichergestellt sein, dass täglich ein- oder mehrstündige Freiflug-Einheiten möglich sind.

Häufig sind mehrere Besuche im Tierheim oder bei den Tiervermittlungen nötig, bevor die gefiederten Freunde in ihr neues Zuhause umziehen. „Viele Tiervermittlungen legen Wert darauf, die künftigen Vogelbesitzer umfassend zu informieren und zu beraten“, sagt Olszewski. „Wo die personellen Kapazitäten zur Verfügung stehen, erfolgt sogar eine Vor-Ort-Beratung.“

Junge und Vogel schließen Freundschaft

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Hallo, neuer Freund! Wenn der Vogel adoptiert ist, gilt es, sich kennenzulernen.

Vogeltransport ins neue Heim

Auch beim Umzug ins neue Heim unterstützen viele Vereine tatkräftig, beraten bei der Auswahl geeigneter Transportboxen und bei der Anschaffung von Futter und Spielzeug. „Wir raten dazu, Vögel am frühen Morgen aus ihrer gewohnten Umgebung abzuholen, sodass die Orientierung am neuen Standort bei Tageslicht erfolgt“, sagt Olszewski.

In den meisten Fällen werden die neuen Familienmitglieder persönlich in Empfang genommen und ins neue Zuhause gebracht, wozu Olszewski auch rät. „Falls eine persönliche Abholung nicht möglich ist, suchen wir gemeinsam mit dem neuen Tierhalter individuelle Lösungen, damit der Fahrtweg für die Tiere so stressfrei und kurz wie möglich gestaltet werden kann“, sagt Olszewski.

Tipps, wie man Sittiche (und andere Vögel) an den Transport, z. B. zum Tierarzt, gewöhnen kann, lesen Sie hier!