Gegeneinander an treten die Löffinger Hexen und kein anderer als der Teufel selbst. Dunkelheit, Klänge der Löffinger Stadtmusik und bunte Lichteffekte geben diesem einstudierten Schauspiel mit langer Tradition einen würdigen Rahmen. Zwischen Hexen und dem Leibhaftigen vermitteln muss am Ende ein Geist – so will die schwäbisch-alemannische Fasnetstradition.
Höhepunkt Hexenpyramide
Höhepunkt der Aufführung ist in jedem Jahr die Hexenpyramide, die die Hexen selbst formen, weil der Teufel es ihnen befiehlt. Dieser stellt sich, um seine diabolische Macht zu demonstrieren, auf die Spitze. Das Spektakel zieht Jahr für Jahr zahlreiche Zuschauer in seinen Bann und macht Löffingen zur Fastnetszeit zu einem echten Publikumsmagneten.
100 Jahre altes Stück
Aus den 1920er Jahren stammt das Stück, das einst vom Löffinger Leo Ratzer für Fasnet verfasst worden ist. Wegen seiner Behinderung konnte er nie selbst närrisch aktiv sein, leistete aber so seinen Beitrag, informiert die Löffinger Hexengruppe. Die Musik dazu schrieb Prof. Dr. Hermann Regner – Ende der 1920er Jahre wurde das Stück uraufgeführt und seit 1934 ist es fester Bestandteil der Löffinger Fasnet.
Männergruppe mit echtem Handwerk
Die Löffinger Hexengruppe wurde 1934 gegründet, Anlass war das Stück von Ratzer, die das Schauspiel „Walpurgisnacht“ fortan in jedem Jahr über Generationen hinweg aufführte. Die Anzahl der aktiven Hexen ist auf 28 begrenzt und so wie damals werden auch noch heute ausschließlich Männer in die Gruppe aufgenommen. Anfänglich noch ohne einheitliches Häs verkörperten die 28 Hexen das alte Weib und trieben ihre Späße zur Fasnetzeit.
Die Maske muss selbst geschnitzt werden
Echtes Handwerk ist hier von den Männern gefordert. Denn jede Hexe muss nach seinem Eintritt in die Gruppe seine Maske selbst schnitzen. Das dies manchmal ein äußerst schwieriges Unterfangen ist, zeigt sich in der Vielfalt der Masken, den unterschiedlichen Gesichtsausdrücken. Auch die Nachfolge ist geklärt: Wenn eine Hexe aus Altersgründen dann das Hexen sein lässt, im Schnitt nach rund 20-25 Jahren, wird ein Nachfolger in die Gruppe aufgenommen, der dann jedes Jahr Teil der Aufführung zur gespenstischen und teuflischen Walpurgisnacht ist.
Der Walpurgisnacht voran, geht am Montag, 12. Februar, ab 14 Uhr der große Fasnetsumzug durch Löffingen, der von zahlreichen Narren gefeiert und musikalisch von der Löffinger Stadtmusik begleitet wird.
Walpurgisnacht in Löffingen - ein faszinierendes Schauspiel
Termin
Montag, 12. Februar, "Fasnetsmendig", 19.30 Uhr: Start der Walpurgisnacht in der Ortsmitte von Löffingen
Aufgeführt wird das Theaterstück von der Hexengruppe Löffingen, die Musik liefert die Löffinger Stadtmusik.
Am gleichen Tag von 14 bis etwa 16 Uhr: Großer Fasnetsumzug durch Löffingen, begleitet von der Stadtmusik.