Meist sind bereits mehr als sechs wichtige Zähne in einem Kiefer verloren gegangen, das heißt, die Teilprothese dient meist zur Wiederherstellung der Funktionen des bereits ausgeprägt geschädigten Lückengebisses. Schwerwiegende Schäden wie Zahnwanderungen, Zahnkippungen oder Zahnengstand sind häufig zusätzlich vorhanden. Zahnbetterkrankungen kommen regelhaft vor. Kiefer und Schleimhäute sind oft von Knochenabbau und Schleimhautveränderungen betroffen. Kiefergelenk und Muskulatur können zusätzlich in Mitleidenschaft gezogen sein.

Arten von Teilprothesen

Die einfache Kunststoff-Teilprothese mit gebogenen bzw. vorgefertigten Halte- und Stützelementen. Sie wird meist als vorübergehender Sofortersatz (Immediatersatz) oder als Übergangsprothese (Interimsersatz) eingegliedert.

Die Modellgussprothese oder Einstückgussprothese aus einer mundbeständigen Nichtedelmetall-Legierung. Sie ist typischerweise durch Klammern an den Restzähnen verankert und auf diesen Zähnen abgestützt. Diese Klammern sind bei den Frontzähnen meist sichtbar. Die Zähne müssen nicht unbedingt überkront werden.

Zahntechnikerhand hät zwei Teilprothesen

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Verschlussprothesen für Ober- und Unterkiefer

Kombinationszahnersatz: spezielle Teilprothesenformen

Als kombinierten Zahnersatz bezeichnet man Zahnersatz, der aus einem festsitzenden und aus einem herausnehmbaren Teil besteht. Beide Teile werden durch Verbindungselemente (Teleskope, Geschiebe oder Stege) zusammengehalten. Sie sorgen dafür, dass der Zahnersatz gut hält und den Kaudruck gleichmäßig auf die vorhandenen Restzähne überträgt. Im Vergleich zur Modellgussprothese bietet Kombinationszahnersatz deutlich mehr Tragekomfort und eine bessere Ästhetik, da sichtbare Klammern vermieden werden.

Entsprechend der verschiedenen Verbindungselemente teilt man Kombinationszahnersatz wie folgt ein:

Teleskopprothesen
Bei dieser Prothesenart besteht der festsitzende Teil des Zahnersatzes aus Kronen (sogenannte Teleskopkronen). Jede Teleskopkrone besteht aus zwei Teilen: einer Primärkrone (Innenteleskop) aus Metall - einem kleinen "Hütchen" auf dem präparierten Zahn - und einer abnehmbaren Sekundärkrone (Außenteleskop). Letztere wird in die Teilprothese eingearbeitet und haftet nach Einsetzen wie ein zweites "Hütchen" auf dem ersten, also der Primärkrone. Sie ist dadurch mit den natürlichen Zähnen fest verankert, kann aber zur Reinigung herausgenommen werden.

Geschiebeprothesen
Bei diesen Prothesen erhalten die an die Lücke angrenzenden natürlichen Zähne Kronen. Verbindungselement zwischen Kronen und Teilprothese ist ein Geschiebe, das aus zwei Teilen besteht: Ein Teil ist an der Krone, ein Teil an der Teilprothese fest verankert. Beide Teile werden ineinander geschoben und sorgen so für den sicheren Halt der Prothese.

Stegprothese
Der Begriff bezeichnet eine Teilprothese, die auf einem fest verankerten Steg zwischen zwei Zähnen abgestützt ist. Am häufigsten wird die Stegprothese eingesetzt, wenn die vier unteren Schneidezähne fehlen. Die vorhandenen Eckzähne erhalten dann Kronen, die mit einem starren Steg verbunden werden. In die herausnehmbare Teilprothese wird ein passendes Gegenstück eingearbeitet, das beim Einsetzen der Prothese den Steg umfasst und diese einrasten lässt.

 

Teilprothese oder Brücke?

Im Vergleich zeigt sich, dass - wenn immer möglich - die Brücke das erfolgreichere Behandlungsmittel bzw. Versorgungskonzept ist. Der größte Nachteil von Teilprothesen besteht darin, dass der Verlust weiterer Zähne ausgelöst werden kann - vor allem dann, wenn der Patient die Pflege der Restzähne nicht sehr gewissenhaft durchführt; wobei die Konstruktion der Prothese die Pflege erschweren kann. Man weiß, dass die Teilprothese die Keimbelastung im versorgten Kiefer erhöht und das Risiko steigt, Zahnerkrankungen auszulösen.

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