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Archiv der Hochschule für Gestaltung Ulm

HfG-Archiv Ulm

Außenansicht HfG-Archiv Ulm

Wolfgang Siol 1956 © Museum Ulm – HfG-Archiv

Außenansicht HfG-Archiv Ulm

„Die HfG ist nicht nur eine Schule, an der man eine bestimmte Fachausbildung erhält; die HfG ist vielmehr eine Gemeinschaft, deren Mitglieder dieselben Intentionen teilen: der menschlichen Umwelt Struktur und Gehalt zu verleihen“.
(Tomás Maldonado, »Eröffnungsrede des Rektors der HfG«, am 5.10.1964)

Die Hochschule für Gestaltung in Ulm wurde nicht gegründet, um etwa ein ästhetisches Defizit zu beheben. Ihren Gründer*innen Otl Aicher, Inge Scholl und Max Bill ging es nicht in erster Linie darum, schöne Plakate und Lampen zu entwerfen – sie wollten vielmehr die Gesellschaft gestalten. Genauer gesagt: Sie wollten dazu beitragen, dass nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Deutschland eine friedliche, demokratische und freie Gesellschaft entstehen konnte.

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In den 1950er und 1960er Jahren war die Ulmer Hochschule für Gestaltung auf dem Kuhberg eine der avantgardistischen Institutionen für die Lehre von Design und Umweltgestaltung. Schnell erlangte die Hochschule internationale Anerkennung. In ihren Abteilungen wurden neue Gestaltungsansätze erforscht und in die Praxis umgesetzt: visuelle Kommunikation, Industriedesign, Bauen, Information und später auch Film.

In der Zeit ihres Bestehens zwischen 1953 und 1968 entwickelte sich die HfG Ulm zu einer der einflussreichsten Hochschulen für Gestalter*innen weltweit. In Ulm entstanden so ikonische Entwürfe wie der „Ulmer Hocker“, das Stapelgeschirr „TC 100“ und die als „Schneewittchensarg“ berühmt gewordene Radio-Phono-Kombination „SK 4“ der Firma Braun. Das an der HfG entwickelte „ulmer modell“, ein auf Wissenschaft und Technik basierendes Konzept des Designs, setzt bis heute Maßstäbe.

Der Gebäudekomplex auf dem Oberen Kuhberg in Ulm zählt zu den bedeutendsten baulichen Manifestationen in der jungen Bundesrepublik und ist ein exponiertes Beispiel für »Konkrete Architektur«. Entworfen von dem Schweizer Architekten, Künstler und Gestalter Max Bill, der Bauhaus-Schüler und späterer Gründungsrektor der HfG war, ist er zugleich dessen architektonisches Hauptwerk. Seit 1979 ist die Gesamtanlage als ein Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung ausgewiesen.

Unter dem Titel „Hochschule für Gestaltung Ulm: Von der Stunde Null bis 1968“ zeigt das HfG-Archiv, eine Abteilung des Ulmer Museums, eine ständige Ausstellung zur Geschichte der legendären Ausbildungsstätte.

Des Weiteren finden Sie bei uns wechselnde Sonderausstellungen zu Design und Designgeschichte in Ulm, um Ulm und um Ulm herum.

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