Es knarrt und rumpelt, so langsam setzt sich das Mühlrad in Gang. Das Wasser strömt auf die mächtigen, gekrümmten Schaufeln herab. Über straffe Riemen und Kupplungen wird das Mahlwerk angetrieben und schon bald hört man es überall, die Mühle läuft. Ein mittelschlächtiges Zuppinger – Wasserrad hält die Schaumühle in Bewegung. Robust gebaut, erhebt sie sich über vier Stockwerke am Flusslauf der Echaz. Würden wir die Zeit zurückdrehen, könnten Sie hier heute noch Ihr frisch gemahlenes Mehl in feinster Qualität kaufen. Kinder bleiben begeistert stehen und bei manchen Erwachsenen kommen Kindheitserinnerungen hoch. Bei einem Besuch in Pfullingen ein absolutes Highlight, das Sie nicht verpassen sollten. Sie erfahren in einem Rundgang oder bei einer Führung alles über die damalige Technik des Mahlens, der Mahlwerke und Reinigungsmaschinen und natürlich auch die Geschichte der Mühle im Wandel der Zeit. Im Zuge der Industrialisierung begann man auch schon Mühlen und die Wasserkraft zur Stromerzeugung zu nutzen, was auch ein wirtschaftlicher Faktor für den Müller war. Durch eine eingebaute Turbine wird die Mühle heute noch zur Stromgewinnung genutzt und versorgt teilweise die angrenzende Schule mit Strom.
Baumannschen Mühle in Pfullingen
Württembergisches Trachten- und Mühlenmuseum
In der Schaumühle kann man einiges über das historische Mahlen und die Stromerzeugung erfahren und im benachbarten Museum tolle Trachten bestaunen.
Direkt daneben liegt das Württembergische Trachtenmuseum im ehemaligen Wohnteil der Baumannschen Mühle, so dass Sie Ihren Museumstag an Ort und Stelle fortsetzen können. Die Trachtensammlung des Schwäbischen Albvereins zeigt neben festlichen Formen und Farben auch die Geschichte der ländlichen Kleidung. Sie gibt einen Überblick der Trachten im ehemaligen Königreich Württemberg und angrenzender Gebiete. Diese Kleidung ist ein Spiegel ihrer Zeit. Bänder, Hauben und Tücher ergänzen das Bild. Was alles zu einer Hochzeitsaussteuer gehörte, machen die Dokumentationen in Küche und Kammer deutlich.