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Einer der ältesten Feuerwehrleute im LK

Edgar Kurz ist seit 75 Jahren bei der Freiwilliger Feuerwehr

Edgar Kurz (links) und Egon Siegrist haben viel Freude am Dasein und den Aufgaben eines Feuerwehrmannes.

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Edgar Kurz (links) und Egon Siegrist haben viel Freude am Dasein und den Aufgaben eines Feuerwehrmannes.

Seit 150 Jahren gibt es die Freiwillige Feuerwehr Grötzingen. Ein Besuch bei Edgar Kurz bei ihm zu Hause offeriert: Dies ist eigentlich „nur“ eine Jahreszahl - wenn auch keine unwichtige. Seit 75 Jahren ist Kurz bei der Freiwilligen Feuerwehr. Er blickt gerne zurück, wenn auch mit einem Appell an die jüngere Generation.

Edgar Kurz ist einer der ältesten Feuerwehrleute in Karlsruhe Stadt- und Landkreis sowie der Älteste in Grötzingen, der noch lebt. Am 01.01.1948, noch mit 17 Jahren, sei er in die Freiwillige Feuerwehr eingetreten. Der Grund, warum er seinerseits eingetreten ist, habe darin gelegen, dass er zum Feuerwehrball gehen wollte. Auf die Frage, was für ihn die Höhepunkte oder Anekdoten aus seiner Feuerwehrzeit waren, antwortet Kurz: „Das war immer dann, wenn es einen Großbrand hier in Grötzingen oder in Karlsruhe gab. Ein Beispiel war der Brand des Heine-Kaufhauses. Auch diverse Scheunen- und Werkstattbrände waren dabei. Die Ausstattung und Klamotten für die Feuerwehrleute waren eher noch Mangelware. Da war mehr ein alter Leinenkittel Standard. Mit dem Eintritt Grötzingens zur Stadt Karlsruhe 1974 wurde auch die Ausrüstung modernisiert.“ Nicht nur das: Auch den Wechsel von der Freiwilligen Feuerwehr Grötzingen zu einer Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr Karlsruhe 1974 habe er mitgemacht. Im Folgejahr 1975 dann hat Edgar Kurz das Erste von insgesamt fünfmal das Leistungsabzeichen in Bronze gemacht. „Da muss man die Saugschläuche zusammen kuppeln, bringt sie an eine offene Wasserstelle und muss sie an die Feuerwehrpumpe anschließen. Von dort aus muss man mit den Druckschläuchen an die imaginäre Brandstelle spritzen. Da hat man fünf Minuten Zeit“, sagt Kurz. Er betont: „Jeder Handgriff musste im Schlaf sitzen.“ 

Zeitintensiv

Für jedes Leistungsabzeichen habe man sehr viel Zeit investieren müssen, zum Beispiel acht Wochen am Stück Übungen. Zu den Einsätzen selbst müsse man in Windeseile, in einem Zeitraum zwischen drei und fünf Minuten ausrücken. Dies liege unter anderem daran, dass die Menschen, die bei der Freiwilligen Feuerwehr engagiert sind, noch woanders arbeiten und dann unter Umständen eine längere Anfahrtszeit benötigen. Die Berufsfeuerwehr Karlsruhe brauche dagegen ein paar Sekunden.  

Engagement

Fleißig und engagiert war Kurz, wurde er doch Stellvertretender Kommandant. Das Amt hat er bis 1974 wahrgenommen und wurde dann bis 1983 Stellvertretender Abteilungskommandant. Bis jetzt hat er vier Jubiläen der Feuerwehr mitgemacht, 75, 100, 125 und 150 Jahre Freiwillige Feuerwehr. Ziel war es immer, eine Feuerwehr Karlsruhe zu sein, mit der Berufsfeuerwehr Karlsruhe, der Freiwilligen Feuerwehr Karlsruhe sowie zusammen mit den Werksfeuerwehren etc. 

Alltag

„Wir hatten Jahre mit 40, 50 Einsätzen, zu denen wir gerufen worden sind wie zum Einsatz bei den Schwalbennestern mit Kotbrettern etc. 24 Stunden sind dann so, dass ein freiwilliger Feuerwehrmann seinen normalen Alltag verlebt, dann bei Bedarf zum Einsatz gerufen wird und schnell reagieren muss." Früher habe eine Sirene das Einsatzsignal gegeben. Heute sei es ein Funkmelde-Empfänger. 

Altersmannschaft 

"Mit 60 Jahren kann man in die Reserve- und Altersmannschaft gehen, was ich auch gemacht habe, weil das für mich Ehrensache war. Bei Festen habe ich noch lange mitgeholfen. Da musste man mich gar nicht extra fragen. Beim 100-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr habe ich noch aktiv mitgeholfen, denn da fehlt es immer an Leuten. Das habe ich als Mitglied der Altersmannschaft gerne gemacht.“ Insgesamt erstrecke sich das Einsatzgebiet der Feuerwehr über den Einsatz während einer Überschwemmung, Ereignissen wie dem, dass ein Wellensittich im Regenrohr stecken bleibt und gerettet werden muss, bis hin zu Starkregen-Ereignissen, wenn der Keller beispielsweise unter Wasser steht.     

Verbundenheit 

Auf die Frage, was ihn immer an der Aufgabe gereizt habe, sagt Edgar Kurz: „Schon früher hat sich immer jemand in meiner Familie engagiert. Mein Vater zum Beispiel war beim Deutschen Roten Kreuz (DRK). Die Kameradschaft und das, helfen zu wollen und zu können, haben mich gefreut. Deshalb habe ich das auch gerne gemacht. Das ist sehr familiär und man hilft sich auch. Die Verbundenheit untereinander ist sehr groß. Dadurch sind viele Freundschaften entstanden.“ Schließlich laute auch das Motto der Feuerwehr "Einer für alle, alle für einen“. Auch die Übungen seien so konzipiert, dass man sich gegenseitig absichern und im Zweifelsfall retten kann. 

Sich an Spielregeln halten

Auf die Frage, was Edgar Kurz besonders jungen Menschen, die Feuerwehrleute werden möchten, heute mitgibt, antwortet er: „Ich würde es jedem raten, in so einen Verein zu gehen, egal ob Sportverein oder andere Institution, dass sie irgendwo Halt bekommen. Bei einer Feuerwehr lernt man auch demokratische Spielregeln und dass die Mehrheit Recht bekommt und nicht nur das Ich gilt. Die Feuerwehr ist mit eine demokratische Institution, egal welcher Partei jemand angehört. Wir sind da sehr offen und schauen, wie wir auch körperlich und geistig beeinträchtigten Leuten eine Aufgabe geben können. Manchmal kann man auch vieles in der Feuerwehr machen, was man ansonsten im Beruf nicht machen kann.“ 

Die zwei Streifen an der Uniform deuten auf den Dienstgrad Oberlöschmeister hin. Die Abzeichen stehen für die Jubiläumsjahre der Freiwilligen Feuerwehr.

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Die zwei Streifen an der Uniform deuten auf den Dienstgrad Oberlöschmeister hin. Die Abzeichen stehen für die Jubiläumsjahre der Freiwilligen Feuerwehr.
Hier ist das Leistungsabzeichen in Bronze zu sehen, das Edgar Kurz 1975 mit einer Gruppe der Feuerwehr Abt. Grötzingen zum ersten Mal erwarb. In den späteren Jahren hat er noch vier Gruppen zum Erfolg geführt.

Egon Siegrist

Hier ist das Leistungsabzeichen in Bronze zu sehen, das Edgar Kurz 1975 mit einer Gruppe der Feuerwehr Abt. Grötzingen zum ersten Mal erwarb. In den späteren Jahren hat er noch vier Gruppen zum Erfolg geführt.
Edgar Kurz auf dem Balkon

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Zufrieden blickt Edgar Kurz auf sein Leben als Feuerwehrmann zurück und hin auf die Dächer Grötzingens.
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