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Vier unterschiedliche Räume, in denen haptische und digitale Installationen den Blick über den Tellerrand ermöglichen - so könnte man das, was zurzeit im Kunstverein Germersheim ausgestellt ist, grob zusammenfassen. Seit dem Sonntag, 18. Juni, kann man die Kunstwerke der vier Gewinner des ersten Kunstpreises der TechnologieRegion Karlsruhe GmbH (TRK) dort entdecken. Dr. Fritz Brechtel, Landrat des Landkreises Germersheim, einer der Gäste bei der Vernissage und Unterstützer des Preises neben der Stadt Germersheim und Lang Medientechnik aus Mannheim, spricht im Katalog zum Kunstpreis von einem „besonderen Kunsterlebnis.“
Prof. Dr. Chris Gerbing, freie Kuratorin der Ausstellung im Auftrag der TRK, sagte: „Das Spannende ist, dass es vier ganz unterschiedliche Räume und nur vier verschiedene Arbeiten sind. Die Themenbreite ist trotzdem riesig groß. Sie reicht von Künstlicher Intelligenz und Spielewelten im Internet, Schnittstellen zwischen der digitalen und der realen Welt, oder der willkürlichen Konstruktion von Nationalstaaten, die durch weltweite Konflikte sichtbar werden, die militärisch ausgetragen werden.“
Anas Kahal
Mit letzterem befasst sich Anas Kahal zusammen mit Mitgliedern des Kamaro Engineering e.V. Der Künstler wurde 1985 in Damaskus geboren sowie lebt und arbeitet in Freiburg im Breisgau. Von 2016 bis 2017 war er Meisterschüler bei Professor Kalin Lindena an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste und hat dort auch von 2011 bis 2016 studiert. Seit 2008 stelle er seine Werke in verschiedenen Ausstellungen wie in Basel und Freiburg aus. Die Raum-Installation „Cassiopeia“, die er in Zusammenarbeit mit einer studentischen Gruppe erstellt hat, stelle die politischste aller seiner Arbeiten dar. Militärische Auseinandersetzungen, unter denen die Bevölkerung leidet, werden als rückwärtsgewandtes Moment gezeigt, haptisch greifbar, surreal und mit irritierenden Komponenten, wie Gerbing erzählte und wie man noch bis zum 16. Juli erleben kann.
Sarah Degenhardt
Die Künstlerin Sarah Degenhardt zeigt ihre Arbeit „Inner Join“ aus dem aktuellen Jahr. Zu sehen ist ein Bildschirm, auf dem das Eintauchen in Gemüsesud gezeigt wird und zu hören ist. Das Prinzip komme aus der Informatik. Eine SQL-Anweisung regelt das Zusammenwirken der Datensätze untereinander. Die Information über das Eintauchen in den Gemüsesud wird auf den Bildschirm übertragen. „Auch die Frage nach der Haptik und Greifbarkeit wird in den menschlichen Raum gestellt. Dadurch ist diese audiovisuelle Installation entstanden“, so Gerbing.
Julia Kroner
Bei Julia Kroner ist eine Vierer-Wohngemeinschaft (WG) entstanden. Die Grenzen zwischen Mensch und Avatar verwischen sich. Alles wird surreal. Nach der Vernissage zeigte sie eine Performance, die ihre Arbeiten und die der übrigen Künstlerinnen und Künstler miteinander verbindet. Sie selbst wacht in ihrer Installation als neuer Mensch bzw. Pferd mit vier Beinen auf, fühlt sich stark wie ein Pferd und macht sich Gedanken um Vergangenheit und Zukunft wie dem, ob man „nach dem Atomkrieg so aussieht“?
Philipp Nürnberger
Philipp Nürnberger zeigt, wie Falsch-Informationen sich durch die Geschichte ziehen. Seine Installation ist dementsprechend vielschichtig. Eines der Materialien ist Beton. Vier Themen, vier Arbeiten und ganz unterschiedliche Richtungen. „Sie alle werden zu begehbaren Kunstwerken. Ich muss zu ihnen im wahrsten Sinne des Wortes eine Haltung entfalten.“ Filme als performative Komponente und viele interaktive Elemente werden zum Teil der Ausstellung und dem künstlerischen Erleben.
Nach der Ausstellung werden die Kunstwerke auf einer Webseite archiviert. Auf diese Art und Weise werden sie erhalten. Manche Kunstwerke kann man ankaufen. Der Roboter ist eine Einzelfertigung, Marke Eigenbau, mit viel Wartung dahinter. Es ist ein Prototyp, bei dem erst noch Anpassungen passieren müssen. Er ist auch von der Programmierung her anpassungsfähig. Andere Kunstwerke oder Skulpturen könnte man aufhängen. Die Kunstwerke jetzt sind speziell auf den Ort angepasst und zwar alle. Auch an einem anderen Ort würden sie sich wegen des unterschiedlichen Settings verändern“, so Chris Gerbing.
Hintergrund
Dr. Albert Käuflein, Vorsitzender der KulturRegion Karlsruhe, und Jochen Ehlgötz, Geschäftsführer der TechnologieRegion Karlsruhe GmbH Karlsruhe, waren sich einig, dass der Kunstpreis eine konsequente Weiterentwicklung der Institutionen, die in Karlsruhe vertreten sind, wie dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) oder dem Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) ist. „Als Vorstandsmitglied der Kultur Region Karlsruhe habe ich das Pilotprojekt von Anfang an begleitet und durfte mich später als Jurymitglied von einem kreativen Spektrum aus vielen originellen Einreichungen überzeugen. Vor allem die vier nominierten Arbeiten sprechen eine deutliche Sprache, die zwischen analoger Konfrontation und digitaler Kontemplation liegt. Sie bieten Projektionsflächen für visionäre Szenarien genauso wie für praxisorientiere Reallabore“, sagte Käuflein.
Zukunftsweisend
„Mit diesem Preis wird die Digitalkunst in den Mittelpunkt gerückt, wie sie schon bei der City of Media Arts herauskommt. Wir sind die einzige europäische Stadt, die hier dabei ist und möchten das Thema noch mehr in die Region tragen“, sagte Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup.
Jochen Ehlgötz begrüßte die Fortführung der Kultur in der Kulturregion nach dem Kulturpreis KULT, den die TRK gemeinsam mit der Kulturregion Karlsruhe vergibt. Er bedankte sich bei den Stiftern des Kunstpreises, dessen Initiative vor drei Jahren von Heinz Hanen von Evo Haus ausging. Weitere Stifter sind Johann Soder, COO/Technischer Geschäftsführer von SEW Eurodrive, Klaus Nussbaum von Nussbaum Medien und Ralph Suikat, von der in Karlsruhe ansässigen, gemeinnützigen AG 4 L Vision. Geöffnet hat die Ausstellung im Kunstverein Germersheim noch bis zum 16. Juli jeweils samstags, von 15 bis 18 Uhr und sonntags, von 14 bis 18 Uhr.
Veröffentlicht von: war aktualisiert am: 06.07.2023