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Zuwachs bei den Menschenaffen

Gorilla-Weibchen ist im Zoo Heidelberg angekommen

Gorilla-Weibchen Jamila ist im Zoo Heidelberg angekommen.

Allwetterzoo Münster

Gorilla-Weibchen Jamila ist am 22. April im Zoo Heidelberg angekommen.

Der Transport verlief problemlos, in den nächsten Tagen darf Jamila sich zunächst an die neue Umgebung im Zoo Heidelberg und die Pfleger gewöhnen, bevor sie mit den anderen beiden Gorillas zusammengeführt wird. Das Menschenaffenhaus bleibt zeitweise für die Besucher geschlossen, um den Tieren die nötige Ruhe bei der Integration zu geben.

Gorillagruppe ist wieder komplett

Nachdem Weibchen N’Gambe Ende Dezember letzten Jahres in den Zoo Frankfurt umgezogen ist, bestand die Heidelberger Gorillagruppe nur noch aus dem Silberrücken und einem Weibchen. Da diese Menschenaffenart allgemein in Gruppen mit einem Männchen und mehreren Weibchen lebt, war bei Abgabe von N’Gambe bereits klar, dass für sie ein anderes Weibchen nach Heidelberg wechseln sollte. Tiertransfers zwischen den Zoos werden vom Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) koordiniert und in enger Absprache mit den einzelnen Zoos empfohlen.

Gorilla Jamila passt gut nach Heidelberg

„Das neue Weibchen aus Münster wurde uns vom EEP vorgeschlagen“, berichtet Sandra Reichler, als Kuratorin verantwortlich für die Menschenaffen im Heidelberger Zoo. „Wir haben uns intensiv mit den Kollegen aus Münster über unsere Gorillagruppen ausgetauscht und gemeinsam beschlossen, dass dieses Weibchen gut zu den beiden Tieren in Heidelberg passen könnte“.

Wechsel in der Gorillagruppe sind üblich

Weibchen Jamila ist in Münster in einer funktionierenden Gruppe aufgewachsen und daher gut sozialisiert. Mit ihren zehn Jahren ist sie nun alt genug, sich einer neuen Gorillagruppe anzuschließen. Regelmäßige Wechsel in einer Gorillagruppe sind üblich. In der Natur verlassen sowohl junge Männchen als auch die Weibchen mit Beginn der Geschlechtsreife ihre Geburtsgruppe. Der Silberrücken einer Gruppe kann seine Weibchen meist nur für einige Jahre führen, bis ein anderes, kräftigeres Männchen übernimmt. Wird eine Gruppe zu groß oder versteht sich ein Weibchen nicht mit den anderen, verlässt es auch im erwachsenen Alter die Gruppe und schließt sich einem anderen Silberrücken und einer anderen Gorillagruppe an. Wie die Tiere in Heidelberg tatsächlich miteinander harmonieren, wird sich erst in einigen Monaten zeigen.

Transportvorbereitungen

Für den Transport von Gorilla Jamila wurden umfangreiche Vorbereitungen getroffen: Ein intensiver Gesundheitscheck in Münster stellte sicher, dass das Gorillaweibchen gesund und fit ist. Die Heidelberger Tierpfleger des Affenreviers waren bereits zwei Tage vor dem geplanten Transporttermin nach Münster gereist, um „Jamila“ in ihrer gewohnten Umgebung kennenzulernen und sich mit den Kollegen in Münster auszutauschen.

Umzug ohne Zwischenfälle

Das Verladen in eine spezielle Transportkiste fand am Montagmorgen statt und verlief ohne Zwischenfälle, bevor die Heidelberger Pfleger mit Gorilla per Straßentransport zurück in Richtung Heidelberg aufgebrochen sind. Ein vertrauter Tierpfleger von Jamila begleitete ebenfalls den Transport nach Heidelberg und wird die ersten Tage in Heidelberg bleiben, um die Eingewöhnung zu unterstützen.

Zunächst bleibt Jamila separiert

Nach der Ankunft in Heidelberg darf sich das Gorillaweibchen nun in einem ruhigen Gehege hinter den Kulissen ausruhen, bevor sie alle Gehegebereiche getrennt von den anderen Gorillas kennenlernen und erkunden darf. Der erste Kontakt zu ihren Mitbewohnern wird zunächst aus der Entfernung, mit einem schützenden Gitter dazwischen erfolgen. Erst wenn positives Interesse aneinander beobachtet wird, werden die Tiere unter sorgsamer Beobachtung des Pflegerteams zusammengelassen.

Zoo-Personal ist gespannt auf die Zusammenführung

„Wir sind alle sehr gespannt, wie die Zusammenführung ablaufen wird. Trotz der Erfahrung mit einigen Gorillaintegrationen müssen wir die Interaktionen aufmerksam beobachten, denn jede Zusammenführung verläuft anders und hängt komplett von den beteiligten Charakteren der Tiere ab“, erklärt Anke Jakob, Leiterin des Affenreviers im Heidelberger Zoo. „Aber die Voraussetzungen sind gut, unser Silberrücken hat bereits einige Erfahrung mit neuen Weibchen, und unser Weibchen Shaila ist ebenfalls sehr gut sozialisiert und wird wissen, wie man sich einem neuen Gruppenmitglied gegenüber verhält.“