Eine große Zahl an überdimensionalen Fußabdrücken säumt den Weg. Schritt für Schritt nähert sich der Besucher der „MenschenWelt“, der aktuellen, interaktiven Sonderausstellung in der Sinsheimer Klima Arena. „MenschenWelt. Nachhaltige Entwicklung innerhalb planetarer Leitplanken“ ist noch bis zum 14. Juni zu besichtigen.
Sonderausstellung in der Klima Arena
"MenschenWelt": Planetare Leitplanken für eine stabile Erde
Sinsheim. Die aktuelle Sonderausstellung der Klima Arena, "MenschenWelt", gibt Einblicke in die neun planetaren Leitplanken für ein nachhaltigeres Leben.
Im Fokus der Wanderausstellung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) stehen die von der UN festgelegten neun planetaren Leitplanken, die als Orientierung dienen sollen, wie der Mensch die Zukunft nachhaltig gestalten kann. Zu diesen gehören unter anderem: Klimawandel, Süßwassernutzung, Versauerung der Meere, Ozonverlust und Intaktheit der Biosphäre.
Vorteil für Nussbaum Abonnenten & Club-Mitglieder
„Man muss immer irgendwas drehen, drücken, ziehen, aufmachen, schubsen“, beschreibt Anja Hoffmann, Referentin für Veranstaltungen, Sonderausstellungen & Rahmenprogramm in der Klima Arena die Konzeption der Ausstellung. Diese Interaktivität soll das komplexe Themenfeld anschaulich vermitteln und aufzeigen, wie viel Einfluss jeder Einzelne mit seinem Handeln hat.
Der ökologische Fußabdruck
Auf dem Weg durch die Halle der Klima Arena ist der Besucher zunächst seinem eigenen ökologischen Fußabdruck auf der Spur. „Im Schnitt verbrauchen die meisten drei Erden“, erklärt Carmen Schrötel, Mitarbeiterin im Bereich Sonderausstellungen & Rahmenprogramm. Weiß der Besucher um seinen ökologischen Fußabdruck, geht die Ausstellung erst richtig los.
Ein großer Turm ragt hervor. Angelehnt an das beliebte Kinderspiel Jenga, geht es darum, wie lange er stabil bleibt. Das kann durch Herausziehen einzelner Schubladen, welche für die planetaren Leitplanken stehen, herausgefunden werden. Werden hier bestimmte Grenzen überschritten, gerät das Erdsystem ins Wanken. „In den meisten Bereichen haben wir noch viel Handlungsrahmen, aber bei der Biosphäre sind wir bereits im roten Bereich“, betont Schrötel.
Ein Aha-Effekt durch Ausprobieren
Auf sechs weiteren Stationen wird mit viel Interaktion aufgezeigt, wie diese Leitplanken zusammenhängen und einander beeinflussen. Eine Murmelfahrt zeigt, wie Phosphor wiedergewonnen werden kann. Auf einer Waage lässt sich schätzen, wie viel Wasser der Anbau einer heimischen Tomate im Vergleich zu einer importierten aus Spanien verbraucht. „Alles selbst auszuprobieren, erzeugt bei vielen Besuchern einen Aha-Effekt. Auf spielerische Art wird zum Nachdenken angeregt“, erklärt Hoffmann.
Die Sonderausstellungen sieht der Vorstandsvorsitzende der Klima Arena, Bernd Welz, als „inhaltliche Ergänzung zu den Dauerausstellungen“, können sie doch einzelne Aspekte wie die planetaren Leitplanken, die in den Dauerbeständen nur angeschnitten werden, nochmal vertiefen. „Dadurch sehen wir noch besser, in welchen Dimensionen wir einfach aufpassen müssen“, so Welz weiter.
Ein Mutmacher
Die Ausstellung zeigt viele negative Entwicklungen des menschlichen Verhaltens auf. Dennoch sollen die Besucher mit einem positiven Gefühl entlassen und so zu einem eigenen Handeln motiviert werden. Beispiel Ozonloch: „Bis 2060 soll es sich wieder komplett geschlossen haben. Am Beispiel des Ozonlochs sieht man, wenn wir handeln, können wir Dinge ändern, und noch haben wir in vielen Bereichen einen Handlungsrahmen“, meint Schrötel.
Ausblick auf weitere Höhepunkte
Die nächste Sonderausstellung steht bereits in den Startlöchern. Vom 14. Juli bis April 2024 erwartet die Besucher die Bilderausstellung „Tropic Eyes. Dialogue between places effectiv by Climate Changes“. Dahinter steckt das Fotokunstprojekt einer Künstlerin, die Menschen, die vom Klimawandel betroffen sind, ein Gesicht gibt, allen voran indigenen Völkern.
Zudem ist die Klima Arena auch auf der Bundesgartenschau in Mannheim vertreten und wird sich dort einerseits in einer „kleinen Version“ präsentieren und vorstellen, und andererseits präsentiert man dort die gemeinsam mit der DBU konzipierte Ausstellung „Grünstadtgrau. Nachhaltige Stadtlandschaften“.