Positiv wertet der NABU-Landesvorsitzende Johannes Enssle eine Mitteilung des Finanzministeriums zu Thema „Erwerb von natur- und klimaschutzwichtigen Flächen“:
„Es ist eine gute Nachricht, dass Baden-Württemberg weiterhin in den Erwerb naturschutzwichtiger Flächen investiert und dabei insbesondere den Schutz und die Wiederherstellung von Moorflächen im Blick hat. Leider sind dem Land jedoch bei der Preisgestaltung von solchen Flächenkäufen oft die Hände gebunden. Weil es für Flächeneigentümerinnen und -eigentümer attraktiver ist, Flächen zu tauschen als einseitig zu verkaufen, sollte das Land seine Strategie um den Erwerb sonstiger landwirtschaftlicher Flächen in der weiteren Umgebung von Mooren ergänzen, damit es über Tauschflächen verfügt.“
Jeder Quadratmeter zählt!
In Baden-Württemberg gibt es über 45.000 Hektar Moore, das sind etwa 1,4 Prozent der Landesfläche. Sie zu erhalten und zu renaturieren, ist sehr wichtig. Jeder Quadratmeter zählt! Intakte Moore schützen unser Klima, sichern die Qualität unseres Grundwassers und sind Lebensraum für viele seltene Arten, wie zum Beispiel für den Hochmoorgelbling, einen Schmetterling, oder den Sonnentau, eine rare Pflanze.
"Echte Klimaschützer"
Intakte Moore sind echte Klimaschützer. Sie speichern bei ungestörten Bedingungen sehr viel Kohlenstoff, denn das ist der Hauptbestandteil von Torf. Die nassen Ökosysteme wirken somit als effektive und langlebige Kohlenstoffspeicher. Moore speichern sechsmal mehr Kohlenstoff je Hektar als vergleichbar große Wälder. Trockengelegt emittieren die Moore in Deutschland jährlich rund 53 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente. Das entspricht mehr als sieben Prozent der gesamten deutschen Treibhausgasemissionen. In den Mooren Baden-Württembergs sind geschätzt rund 30 Millionen Tonnen Kohlenstoff enthalten. Weltweit lagert rund ein Drittel des Kohlenstoffs in Moorböden.