Als geheimnisvolle, ja magische Orte, als mystische Heimat für Sagengestalten, Untote und allerhand Bedrohliches, regen die Moore schon immer die Fantasie der Menschen an.

Heute sieht man sie pragmatischer. Trotzdem haben diese einzigartigen Landschaften nichts von ihrem Zauber verloren. Nicht mehr bedrohlich, dafür voller spannender Erkenntnisse rund um die Natur vor der Haustür, laden die heimischen Moore zum Entdecken ein.

Moor, Ried oder Moos?

In Süddeutschland wird oft der Begriff Ried anstelle von Moor verwendet. Damit werden Feuchtgebiete beschrieben, unabhängig davon, um welche Art Moor es sich handelt. Im Sinne des Naturschutzgesetzes sind Riede "Pflanzenbestände, die von Groß- oder Kleinseggen auf torfigen oder anmoorigen Nassböden dominiert werden".

Insbesondere im Südschwarzwald und den südöstlichen Grenzgebieten zu Bayern verwendet man nicht die Begriffe Moore oder Riede, sondern spricht von Moosen.

Und was ist ein Sumpf? Dort kann sich im Gegensatz zum Moor aufgrund der guten Versorgung mit Sauerstoff und Mineralstoffen kein Torf bilden.

Unsere Moore sind reich an Artenvielfalt und spielen eine wichtige Rolle für den Klimaschutz – hier im Ländle und auf der ganzen Welt. Die größten Moore finden sich in Kanada und Alaska, Nordeuropa und West-Sibirien sowie Südost-Asien und Teilen des Amazonas-Beckens. Insgesamt sind etwa 4 Millionen Quadratkilometer Moore auf der Erde zu finden, das entspricht 3 Prozent der Landfläche.

Auch Mitteleuropa gehört zu den relativ moorreichen Gebieten, hier bestehen etwa 5 Prozent der Landfläche aus Mooren. In Baden-Württemberg gibt es noch etwa 45.000 Hektar Moore, was etwa 1,3 Prozent der Landesfläche entspricht.

Blühende Blumen im Feldseemoor

Naturschutzzentrum Südschwarzwald/Stefan Büchner

Der Feldsee mit dem Feldseemoor liegt - wie der Name schon sagt - beim Feldberg im Süschwarzwald. Hierher kommt man nur zu Fuß über den Fernwanderweg Westweg (Etappe 10) oder den Premiumwanderweg Feldbergsteig.

Entstehung der Moore

Unsere heimischen Moore entstanden, als sich im Zuge der letzten Eiszeit die Gletscher zurückzogen. Grundsätzlich können Moore entstehen, wenn sich an einem Ort Stauwasser bildet. Ist der Boden dort zu dicht, kann dieses Wasser nicht versickern.

Die Pflanzen, die in diesem Wasser wachsen, sterben ab und bilden Torf, einen organischen Stoff, der aus eben diesen abgestorbenen Pflanzenteilen besteht.

VIDEO: Lexikon Moor

Torf war früher in Baden-Württemberg ein wichtiger Rohstoff und wurde als Brennstoff, Dünger und Bodenverbesserer verwendet. Er war eine wichtige Energiequelle für Haushalte und Gewerbe. Torfheizungen waren bis ins 20. Jahrhundert hinein weit verbreitet.

Heute ist seine Bedeutung stark zurückgegangen. Der Einsatz von Torf als Brennstoff ist heute verboten. Als Dünger und Bodenverbesserer wird Torf heute nur noch in geringem Umfang verwendet. In Baden-Württemberg gab es früher zahlreiche Torfabbaugebiete, die größten lagen im Bereich des Oberschwäbischen Hügellandes.

Das Torfmuseum in Bad Wurzach gibt informative Einblicke in die Geschichte des Torfstechens.

Torf aus dem Moor

longtaildog/iStock/Getty Images Plus

Torf ist nützlich, aber für viele Anwendungen nicht mehr zeitgemäß: Die Zerstörung der Moore ist es nicht wert.

Moore in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg gibt es verschiedene Arten von Mooren, die meisten sind Niedermoore oder Hochmoore.

  • Hochmoore werden hauptsächlich durch Regenwasser gespeist und bilden eine sauerstoffarme Umgebung, in der abgestorbene Pflanzenteile nicht vollständig zersetzt werden. Dadurch entsteht Torf, der langfristig Kohlendioxid speichert. Auf Hochmooren gedeihen vor allem Torfmoose, die aufgrund ihrer Wuchsweise das Moor jährlich um etwa einen Millimeter erhöhen.
  • Im Gegensatz dazu sind Niedermoore in ihrer Bildung und Form vielfältiger. Sie entstehen durch verschiedene Faktoren wie Verlandung von Gewässern, Anstieg des Grundwasserspiegels oder in Überflutungszonen von Flüssen. Unter günstigen Bedingungen können Niedermoore zu Hochmooren werden. Diese dynamischen Lebensräume bieten einer Vielzahl von Spezialisten aus der Tier- und Pflanzenwelt einen Lebensraum.

Moorkarte Baden-Württemberg

Auf derMoorkarte der LUBW finden Sie die Moore Baden-Württembergs, unterteilt in die verschiedenen Moortypen.

Mit Klick auf ein eingefärbtes Gebiet erfährt man mehr über den Bodentyp und kann sich einen Steckbrief anzeigen lassen.

Bedeutung der Moore für Natur und Klimaschutz

Es ist wichtig, die Moore in Baden-Württemberg zu schützen, denn sie sind wichtige Ökosysteme. Moore bilden Lebensgrundlage und Lebensraum für Tiere, Pflanzen und Bodenorganismen. Sind dienen aber auch als "Archive" der Natur- und Kulturgeschichte.

Außerdem können Sie dem Stoffkreislauf aufgrund ihrer Filter-, Puffer- und Stoffumwandlungseigenschaften Schad- und Nährstoffe entziehen, diese umbauen oder in unbedenkliche Stoffe abbauen.

Fieberklee im Hinterzartener Moor

Naturschutzzentrum Südschwarzwald/Achim Laber

Im Hinterzartener Moor wächst der Fieberklee (Menyanthes trifoliata) aus der Gattung der Fieberkleegewächse (Menyanthaceae).

Moore sind Heimat für seltene und gefährdete Pflanzen und Tiere wie Kranich, Seeadler und Moorfrosch oder Fischotter, aber auch viele weitere. Diverse Vögel, Insekten, Amphibien und Reptilien, die sonst keine geeignete Nische finden, fühlen sich in den Mooren wohl.

Zudem sind Moore wichtig für den Wasserhaushalt, da sie Regenwasser speichern und langsam abgeben. Dadurch tragen sie zur Regulierung des Grundwasserspiegels bei.

Moorfrosch schaut aus dem Wasser

Schrempf2/iStock/Getty Images Plus

Der Moorfrosch ändert im Frühjahr seine Farbe und wird blau.

Moore speichern Gase

Zudem speichern Moore große Mengen an Kohlendioxid, das sonst in die Atmosphäre entweichen würde, wodurch die Moore zum Klimaschutz beitragen. Laut Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg speichern Moore rund 30 Prozent des weltweiten Boden-Kohlenstoffs, etwa sechsmal mehr als Wald.

Klimawirkung von Moorböden

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)

Zum Anfang der Bildergalerie springenMoorböden machen etwa 8 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Deutschland aus. Deren Klimawirkung hängt maßgeblich vom Wasserstand und von ihrer Nutzung ab. In Deutschland sind fast alle Moorböden entwässert und werden land- oder forstwirtschaftlich genutzt. Sie sind für mehr als ein Drittel der THG-Emissionen aus der Landwirtschaft und landwirtschaftlichen Böden verantwortlich.

Nicht nur CO₂, auch andere Treibhausgase wie Methan und Lachgas können von Mooren in die Atmosphäre abgegeben werden, je nach Ausmaß der menschlichen Eingriffe und anschließender Flächennutzung.

Etwa 2,5 bis 4 Prozent der Kohlenstoffdioxid-Emissionen in Deutschland werden durch Zersetzung der Torfkörper unter landwirtschaftlicher Nutzung verursacht.

Video: So schützen Moore unser Klima

Schutz von Mooren in Baden-Württemberg

Moore sind in Baden-Württemberg und weltweit stark gefährdet. In der Vergangenheit wurden Moore oft entwässert, um sie landwirtschaftlich zu nutzen. Dadurch sind leider viele Moore zerstört worden. Die Gewinnung von Torf hat den Mooren sehr zugesetzt. Laut NABU findet nur noch in Nordwestdeutschland Torfabbau statt, bei uns in Baden-Württemberg nicht mehr.

Moore brauchen Jahrhunderte, um sich zu bilden. Wenn sie abgebaut werden, ist die Regeneration nicht mehr möglich. Deshalb ist der Schutz der Moore heute ein wichtiges Ziel.

Torfabbau in Lettland

Sandris Veveris/iStock/Getty Images Plus

Durch den Torfabbau, wie hier in Lettland, gehen wertvolle Lebensräume für immer verloren.

Torffreie Erden nutzen

Im heimischen Garten sollte man nur torffreie Erden und Dünger verwenden. Statt Torf kann je nach Einsatzgebiet auch Kompost, Rindenhumus, Kokosfaser oder Blähton genutzt werden.  

Die Politik will den Verkauf von torfhaltiger Blumenerde bis 2030 verbieten. Viele Hersteller von Blumenerden und Pflanzenproduzenten verpflichten sich freiwillig, bis 2025 auf torffreie Erde umzustellen.

Video: Warum wir Moore retten müssen - und wie

Moorschutzprogramm Baden-Württemberg

In Baden Württemberg wurde die hohe Bedeutung der Moore für den Naturschutz sehr früh erkannt. Deshalb gehören Moore zu den ältesten Naturschutzgebieten des Landes. Um unsere Moore zu schützen, sind verschiedene Maßnahmen erforderlich. Dazu gehören generell

  • der Schutz von intakten Mooren,
  • die Wiedervernässung trockengelegter Moore und
  • die Aufklärung der Öffentlichkeit über die Bedeutung von Mooren.
Wollgras im Moor

Naturschutzzentrum Südschwarzwald/Achim Laber

Das Wollgras (Eriophorum), das zur Gattung der Sauergrasgewächse (Cyperaceae) gehört, bildet dekorative, wollige Blüten.

Moorschutz in BW

Zur Stärkung des Moorschutzes in Baden-Württemberg wurde 2014 von der Landesanstalt für Umwelt (LUBW) in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft eine Moorschutzkonzeption entwickelt.

Hauptziel ist die systematische Erhaltung und Wiederherstellung von Hoch- und Niedermooren. Dies wird durch die Bündelung, Koordination und Optimierung von Maßnahmen zum Schutz der Moore realisiert.

Wichtige Links zu Mooren in BW

Moorschutzkonzeption des Landes (extern)
Broschüre Moorschutzprogramm Baden-Württemberg der LUBW (extern)
Informationen zu den Mooren in BW beim NABU(extern)

Moor-Renaturierung

In Baden-Württemberg gibt es zahlreiche Projekte zur Moorrenaturierung. Ziel dieser Projekte ist es, die Moore wieder in ihren natürlichen Zustand zu versetzen.

So gibt es bereits einige erfolgreiche Schutzmaßnahmen: im Pfrunger-Burgweiler Ried und im Wurzacher Ried, die wir weiter unten genauer vorstellen, wurden große Flächen trockengelegter Moore wiedervernässt.

Das erlebt man am besten selbst - bei einem Ausflug dort hin!

Vater und Sohn beobachten Vögel im Moor

visualspace/E+/Getty Images

Bei einem Ausflug ins Moor lässt sich die Natur erkunden und man kann tolle Beobachtungen machen.

Moore in Baden-Württemberg als Ausflugsziele

Diese einzigartigen und faszinierenden Naturräume eignen sich perfekt für einen Ausflug. Sie bieten verschiedene Möglichkeiten für einen erlebnisreichen Tag in der Natur. Hier kann man wunderbar wandern, oft auch Rad fahren, Vögel oder andere Tiere beobachten, oder einfach die Ruhe und Schönheit der Natur genießen - ob allein, als Paar oder mit der Familie.

Manchmal bieten Naturschutzzentren oder Museen in der Nähe auch Führungen an und haben tolle Angebote wie Forscherrucksäcke für Kids oder spezielle Veranstaltungen.

Tipps für einen Ausflug ins Moor

  • Informieren Sie sich vor Ihrem Besuch über das Moor. So können Sie die Besonderheiten des jeweiligen Moores besser kennenlernen.
  • Tragen Sie festes Schuhwerk und nehmen Sie ausreichend Wasser mit.
  • Bleiben Sie immer auf den Wegen und Stegen.
  • Lassen Sie nichts im Moor zurück – nehmen Sie nichts von dort mit (außer Ihren eigenen Abfällen!).

Bei der Wahl eines Moores als Ausflugsziel sollten Sie die Größe und die Lage des Moores in Betracht ziehen. Kleine Moore eignen sich gut für kurze Spaziergänge, während große Moore mehr Zeit und Ausdauer erfordern. Oft gibt es einen ausgewiesenen Rundweg, manchmal auch mehrere. Nehmen Sie, falls vorhanden, ein Fernglas mit und vergessen Sie ihr Handy oder ihre Kamera nicht!

Auch die Jahreszeit ist zu berücksichtigen. In den Sommermonaten sind die Moore oft trocken und versumpft, während sie im Winter oft zugefroren sind. Jede Jahreszeit hat ihren Reiz und es bieten sich tolle Ausblicke und Fotomotive.

Pfrunger-Burgweiler Ried

Pfrunger-Burgweiler Ried in Baden-Württemberg

mindscapephotos/iStock/Getty Images Plus

Das zweitgröße zusammenhängende Moorgebiet Südwestdeutschlands, das Pfrunger-Burgweiler Ried, lädt zum Erholen und Naturbeobachten ein.

Das Pfrunger-Burgweiler Ried ist nach dem Federsee mit 2600 Hektar das zweitgrößte zusammenhängende Moorgebiet Südwestdeutschlands. Es liegt im Landkreis Ravensburg und ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer, Radfahrer und Naturliebhaber. Ein vier Kilometer langer Moor-Erlebnispfad lädt zum Entdecken ein. Das Ried ist bekannt für seine vielfältige Flora und Fauna. Hier finden sich seltene Pflanzenarten wie Wollgras, Sonnentau und Moorbeeren. Außerdem leben hier zahlreiche Tiere, darunter Moorfrosch, Moorschnucke und Sumpfschildkröte.

Die interaktive Ausstellung "Moor erleben" im Naturschutzzentrum Wilhelmsdorf bietet kleinen (und großen) Naturforschern interessante Einblicke in den Lebensraum Moor. Auch Führungen werden angeboten.

Horbacher Moor

Horbacher Moor

Dietmar Goebel (diego-art) CC BY-SA 3.0 | https://commons.wikimedia.org/wiki/File:WIKI-horbacher-moor_DJG13683_06.jpg

Horbacher Moor

Das Horbacher Moor ist ein Hochmoor im Südschwarzwald zwischen St. Blasien und Dachsberg bei Horbach im Landkreis Waldshut. Als typsches Schwarzwaldhochmoor ist es ein Überbleibsel des Endes der letzten Eiszeit, als sich der Feldberg-Gletscher vom Dachsberg zurückzog. Es hat eine Fläche von 10,8 ha und wurde schon 1939 unter Schutz gestellt, um den dort geplanten Torfabbau zu verhindern.

Fast alle wichtigen Vegetations- und Landschaftsformen der Region lassen sich auf der ca. 3 km langen Wegstrecke rundum das Moor entdecken - und natürlich auch wunderschöne Aussichten. Ein Naturlehrpfad mit Infotafeln gibt interessante Aufschlüsse über das Moor.

Wurzacher Ried

Das Wurzacher Ried liegt im Landkreis Ravensburg und ist ein wichtiges Vogelschutzgebiet. Das Ried ist bekannt für seine außerordentlich große Tier- und Pflanzenvielfalt mit vielen seltenen Arten. Laut "Roten Listen" gilt rund ein Viertel der ca. 800 im Ried nachgewiesenen Pflanzenarten als gefährdet und bedroht. Ähnliches gilt für die bisher mehr als 1.500 festgestellten Tierarten. Das Wurzacher Ried ist diegrößte intakte Hochmoorfläche in Mitteleuropa.

In der Erlebnisausstellung MOOR EXTREM in Bad Wurzach tauchen Sie in die faszinierende Welt der Moore ein. An der Kasse können Sie einen Moor-Erlebnis-Rucksack ausleihen und mit Ihren Kindern auf Entdeckungstour gehen. Elf Stationen im Ried zum Experimentieren, Rätseln und Aufgaben lösen machen den Ausflug ins Wurzacher Ried perfekt.

Federseemoor

Federsee und Federseemoor

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Der Federsee bietet auch am frühen Morgen herrliche Aussichten.

Das Federseeried im Kreis Biberach ist mit über 30 km² ist das das größte Moor in Südwestdeutschland. Ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer, Radfahrer und Angler, denn der Federsee, Herzstück des Moores, ist bekannt für seine besonderen Lebensbedingungen: an den undurchdringlichen Schilfgürtel schließen sich weitläufige blütenreiche Feuchtwiesen und naturnahe Moorwälder an.

Hier lässt sich die Natur intensiv genießen, denn es gibt Beobachtungskanzeln, Aussichtstürme, Naturlehrpfade mit Mitmachstationen, Holzstege und Wege wie den 1,5 km langen Federseesteg. Im berühmten „Wackelwald“ lässt sich das Phänomen des schwankenden Moorbodens ausprobieren.

Mehr Infos und Anfahrt zum Federseemoor

Taubenmoos

Spazierweg im Moor Taubenmoos im Schwarzwald

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Im Taubenmoos geht es über Brückchen und Holzpfade durchs idyllische Moor.

Das Taubenmoos bei Bernau im Landkreis Waldshut im Schwarzwald bietet einen märchenhaften Naturerlebnispfad, den 2,7 Kilometer langen Zauberwaldpfad. Er ist auch für kleinere Kinder geeignet und mit dem Kinderwagen befahrbar. Über Holzpfade und Brücken tauchen die großen und kleinen Besucher in die wunderschöne Natur ein und erfahren viel über Fauna und Flora, die hier wächst, wie Moose, Farne, Rauschbeeren und Wollgras.

Diverse Spiel-, Erzähl- und Infostationen machen die gut einstündige Tour kurzweilig und abwechslungsreich. Für zahlreiche Aktivitäten ist gesorgt. Infotafeln vermitteln Wissenswertes rund um seltene Pflanzen, außergewöhnliche Tiere und die Besonderheiten des Naturschutzgebietes. Der berühmte Zauberer Merlin wacht als drei Meter große Holzskulptur über die pflanzlichen und tierischen Bewohner im Taubenmoos - und die Besucher.

Schwenniger Moos

Birken im Schwenninger Moos

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Verzauberte Moorlandschaften wie hier im Schwenninger Moos sind nicht nur tolle Ausflugsziele, sie sind auch wichtig fürs Klima.

Das Schwenninger Moos ist ein einzigartiges Naturparadies in Baden-Württemberg. Es liegt im Landkreis Schwarzwald-Baar-Kreis. Es markiert die unsichtbare Grenze zwischen dem ehemaligen Königreich Württemberg und dem einstigen Großherzogtum Baden. Außerdem verläuft bei Villingen-Schwenningen die Europäische Hauptwasserscheide, die die Einzugsgebiete des Rheins und der Donau trennt. Das Wasser, aus dem Schwenninger Moos fließt also entweder in den Rhein oder in die Donau. Außerdem ist das Schwenninger Moos der Ursprung des Neckars. Hier gibt es eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren, unter anderem Wollgras, Sonnentau, Moorfrosch und Moorschnucke.

Ein Geschichts- und Naturlehrpfad bietet auf 62 Infotafeln viel Wissenswertes über das vielfältige, faszinierende Moor. Dieser Pfad führt entlang eines hölzernen Stegs direkt um das Kerngebiet der Moorlandschaft. Der Fernwanderweg "Neckarweg" beginnt im Schwenninger Moos.

Vom Umweltzentrum Schwarzwald Baar Neckar in Villingen-Schwenningen bzw. durch die Gruppe "DIE Moosführer" werden auch Führungen angeboten. Als außerschulischer Lernort dient es Schulen, Fachexperten im Umwelt- und Naturschutz sowie Unternehmen, die sich bei Teambuildings für die Natur engagieren. Das Basisprogramm umfasst Schulprogramme, Naturführungen und eine Vortragsreihe zu Umweltthemen.

Mehr Infos & Anfahrt zum Schwenniger Moos

Wildsee Kaltenbronn

Wildmoor Kaltenbronn im Schwarzwald

Corri Seizinger/iStock/Getty Images Plus

Das größte Hochmoor des Schwarzwalds am Wildsee ist Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen.

Der Wildsee befindet sich auf einer Hochebene zwischen Bad Wildbad, Gernsbach und Forbach im Nordschwarzwald. Der Wildsee gilt als der größte Hochmoorkolk in Deutschland. Das umliegende Plateauhochmoor, das Wildseemoor, ist das größte Hochmoor des Schwarzwalds und gehört zum Natur- und Waldschutzgebiet Kaltenbronn. Hier leben Amphibien und Reptilien wie Kreuzotter, Mooreidechse, Bergmolch, Feuersalamander und weitere, und natürlich auch Vögel, zum Beispiel auch der vom Aussterben bedrohte Goldregenpfeifer.

Weingartener Moor

    Das Weingartener Moor heißt eigentlich Weingartener Moor-Bruchwald Grötzingen und ist das größte Niedermoor in der östlichen Randsenke des Oberrhein-Tieflandes. Weingarten liegt im Landkreis Karlsruhe zwischen Bruchsal und Pfinztal. Das Moor wurde 1940 als Naturschutzgebiet ausgewiesen, um den Torfabbau zu verhindern. Es handelt sich um ein Niedermoor, das von Bruchwald umgeben ist. Zahlreichen Tier- und Pflanzenarten bietet es einen Lebensraum. Über Pfade und Holzstege geht es hinein in das idyllische Naturschutzgebiet.

    Im Sommer lädt der Grötzinger Baggersee am südlichen Ende des Moors zum Baden und Verweilen ein.

    Mehr Infos & Anfahrt zum Weingartener Moor

    Hinterzartener Moor

    Blick auf Pflanzen und Bäume im Hinterzartener Moor

    Naturschutzzentrum Südschwarzwald/Achim Laber

    Das Hinterzartener Moor ist das größte Moor des Südschwarzwalds.

    Das Naturschutzgebiet Hinterzartener Moor bei Hinterzarten ist das größte Moor im Südschwarzwald. Es hat eine Größe von rund 82,7 Hektar und wurde bereits im Jahr 1941 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Zuvor war Torf abgebaut worden, wodurch das Moor auszutrocknen begann. In den 1950er Jahren wurde ein Sportplatz im südlichen Bereich des Moores gebaut, außerdem gab es bis in die 1970er Jahre sogar eine Deponie. Das hat dem Moor natürlich geschadet. Ab Anfang der 2000er wurden verschiedene Maßnahmen zur Wiedervernässung ergriffen. Heute kann man die Schönheit des Hinterzartener Moors auf dem gut zugänglichen Hochmoorrundweg genießen.

    Seit Herbst 2022 gibt es dank der staatlichen Naturschutzverwaltung 13 neue Infotafeln entlang des 1,8 Kilometer langen Pfades. Hier lernt man Wissenswertes über die Entstehung, die Tier- und Pflanzenwelt sowie über die Nutzungsgeschichte des Moores. Der Lehrpfad ist im Sommer auch mit Kinderwagen und Rollstuhl nutzbar.

    Video: Kann man im Moor versinken?