Der ÖPNV-Streik geht in Karlsruhe in die Verlängerung. Verdi habe kurzfristig zu einem weiteren Streiktag am Samstag aufgerufen, teilte die Gewerkschaft am Freitagmittag mit. Die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) hätten die Streiks ihrer Beschäftigten zum wiederholten Mal in dieser Tarifauseinandersetzung unterlaufen, indem Ersatzverkehr auch der landeseigenen SWEG eingesetzt worden sei, teilte Verdi zur Begründung mit. Zuvor hatte der SWR darüber berichtet.
Nur Minimalangebot
Die VBK wiesen den Vorwurf der Gewerkschaft auf Anfrage zurück. Rund 30 Prozent der normalerweise eingesetzten Busse würden durch beauftragte Firmen gefahren, teilte ein Sprecher mit. Die Verträge sähen keine explizite Möglichkeit vor, an Streiktagen Leistungen von Auftragsunternehmen abzubestellen und diese somit nicht zu vergüten. Die Unternehmen hätten vielmehr grundsätzlich Anspruch, ihre vertraglichen Pflichten erfüllen zu dürfen. Insofern werde ein Minimalangebot zur Verfügung gestellt, das dennoch sehr weit vom Regelangebot entfernt sei.
Während des Streiks fahren keine Trambahnen sowie keine Busse der VBK, wie das Unternehmen mitteilte. Fahrgäste könnten alternativ Stadtbahnen der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft nutzen, die viele Trambahn-Haltestellen in Karlsruhe bedienten.
Neue Verhandlungen nächste Woche
Die Gewerkschaft hatte mit Streiks am Donnerstag und Freitag bei sieben kommunalen Nahverkehrsunternehmen für erhebliche Einschränkungen gesorgt. Betroffen waren neben Karlsruhe auch Stuttgart, Heilbronn, Freiburg, Baden-Baden, Esslingen und Konstanz. Hintergrund ist ein Tarifstreit mit dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV). Die nächste Verhandlungsrunde ist für kommende Woche geplant.