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Heidelberg verhandelt mit dem Bund

Patrick-Henry-Village: baldiger Grundstückkauf in Aussicht

Heidelbergs OB Eckart Würzner (2. v. r.) und 1. Bürgermeister Jürgen Odszuck (r.) mit Susanne Dübon und Philipp Menges von der BImA auf Patrick Henry Village

Stadt HD/Rothe

Heidelberg und die BImA haben festgelegt, wer künftig welche Flächen entwickelt: OB Eckart Würzner (2. v. r.) und 1. Bürgermeister Jürgen Odszuck (r.) präsentieren mit Susanne Dübon und Philipp Menges von der BImA die Pläne

2024 ist für die Entwicklung des Patrick-Henry-Village (PHV) vor den Toren Heidelbergs ein Meilenstein-Jahr: Die Stadt kann bald die ersten Grundstücke von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) kaufen. Die Gespräche dafür sind laut Stadt auf der Zielgeraden und sollen in diesem Jahr zum Abschluss kommen. Die BImA plant ebenfalls einige Flächen selbst zu entwickeln und möchte damit noch in diesem Jahr starten.

Künftig sollen auf dem ehemaligen US-Army-Gelände rund 10.000 Menschen in rund 5.350 Wohnungen leben und 5.000 Arbeitsplätze entstehen. Grundlage der Entwicklung ist der dynamische Masterplan, den der Heidelberger Gemeinderat im Juni 2020 beschlossen hat. Baubeginn für die ersten 550 Wohneinheiten soll noch in diesem Jahr sein.

Heidelberg: Planunterlagen zum Grundstückskauf

Grafik: Stadt HD

Im Süden PHVs hin zur B 535 liegen die Baufelder B3 und B4, die derzeit noch der BImA gehören. Die Stadt Heidelberg plant dort, fünf Bestandsgebäude zu kaufen sowie drei Neubauten zu errichten (siehe in rot), sobald sie Eigentümerin der Flächen ist

"Chance für Heidelberg"

„Mit dem Patrick-Henry-Village bietet sich für Heidelberg die Chance, einen kompletten Stadtteil neu zu entwickeln. Wie auch bei der Bahnstadt und dem Mark-Twain-Village gehen wir als Stadt in die Rolle als Entwicklerin und planen mit vielen Partnern ein Quartier, das Vorbildcharakter für den Städtebau im 21. Jahrhundert haben wird. Bezahlbares Wohnen, klimafreundliche Energieproduktion und Mobilität, ressourcenschonendes Bauen und nachhaltiger Konsum – wir werden hier die großen Themen unserer Zeit für eine zukunftsfähige Stadt bearbeiten“, sagte Heidelbergs Oberbürgermeister Eckart Würzner bei einem Pressegespräch auf dem Areal am Montag.

550 Wohnungen im preisgedämpften Segment

Wer künftig wo entwickelt, darauf haben sich die Stadt und BImA kürzlich geeinigt. Konkret geht es um die Flächen im Süden des ehemaligen US-Army-Geländes, die in Richtung der B 535 liegen. Die BImA entwickelt vorrangig die südlichen Teile, Heidelberg erwirbt acht Baufelder mit fünf Bestandsgebäuden und Platz für drei Neubauten. Während in den Bestandsgebäuden rund 150 Wohnungen geschaffen werden sollen, unter anderem auch für Wohngruppen und studentisches Wohnen, soll auf den Freiflächen Platz für Kita und Schule sowie für kleinere Gewerbeeinheiten entstehen. Die BImA plant ihrerseits „rund 550 Wohnungen im preisgedämpften Segment“, so Susanne Dübon, Leiterin der zuständigen Hauptstelle Portfoliomanagement.

Video: Einblicke in die PHV-Planungswerkstatt

Recycling am Bau: Urban Mining

Auf PHV plant die Stadt Heidelberg das Konzept des Urban Mining, dem sogenannten „Bergbau in der Stadt“, in die Praxis umsetzen. Das Pilotprojekt mit dem Namen „Circular City Heidelberg“ folgt dabei dem Motto: Die heutigen Gebäude sind die Rohstoffe von morgen. Bestandsgebäude, die nicht umgenutzt werden können, dienen dabei als Rohstofflager für neue Gebäude.

Auf PHV wurden Gebäude anhand eines entwickelten Konzepts nach Alter, Größe und Bauweise analysiert. So konnten Daten erfasst werden, aus denen hervorgeht, welche Materialien verbaut wurden. Diese helfen, Verwertungswege für die Materialien bereits vor dem Rückbau zu finden und diese so in neuen Projekten einzusetzen. So kann Abbruchmaterial beispielsweise für den Straßenbau genutzt werden – das wurde bereits am Heidelberg Innovation Park (hip) umgesetzt.