Der Geschäftsführer der TechnologieRegion Karlsruhe (TRK), Jochen Ehlgötz, betonte in seiner Begrüßungsrede bei der BGV Badische Versicherung in Karlsruhe, dass er schon vor fünf Jahren den aktuellen Fachkräftemangel vorausgesehen habe und auch der demografische Wandel gegen alle arbeite, die in der Wirtschaft tätig sind. Stets wollte und möchte man das mit der Lebensqualität in der Region verbinden.
Welcome Center
Wenn Unternehmen nun Fachkräfte aus dem Ausland suchen, zeigen Petra Bender, die Leiterin des Welcome Centers, und Monika Stahl von der TRK den Verlauf an, bis dahin, dass jemand eingestellt werden kann und gaben eine Übersicht über das administrative Prozedere, wiesen auf die anderen Service-Einrichtungen hin, die dafür eine Rolle spielen wie Krankenkassen oder die Agentur für Arbeit, weil sie sich als Lotse sehen. „Wir arbeiten viel mit Kooperationspartnern der beruflichen und sozialen Integration zusammen und beraten dann die Menschen zielführend dahingehend, wo sie sich hinwenden können, um Hilfe zu bekommen“, so Petra Bender. Sich mit Angelegenheiten zu befassen wie dem, sich mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz zu befassen, um eingeweiht zu sein und kompetent beraten zu können, sei genauso wichtig, wie ausländische Fachkräfte in die deutsche Sprache und die Bürokratie einzuweisen.
Breites Netzwerk
Neben einem Stammtisch und einem Welcome Guide verfüge man über ein breites Netzwerk an Personalverantwortlichen, einer Kooperation mit den Krankenkassen, dem Staatstheater etc. In Zukunft sei eine Zusammenarbeit mit der Europäischen Schule geplant, wie Jochen Ehlgötz betonte. Auf die nächsten fünf Jahre hin plane man außerdem, mehr mit Indien zusammenarbeiten, weil man von dort aus gute Fach- und Arbeitskräfte gewinnen könne. „Der Fachkräftebedarf ist das Problem, das die Unternehmer draußen bewegt, erstens Fachkräfte, zweitens Fachkräfte, drittens Fachkräfte und viertens Wohnungen für Arbeitskräfte.“
Fachkräfte halten
Dr. Thomas Hoffmann vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg, sagte, dass das Welcome Center als ein Teil von elf Welcome Centern im Land auch zu den Sozialnetzwerken im Land gehöre und man das Förderpotenzial konsequent erhöhen müsse, auch weil in Zukunft nicht alle Stellen nur mit den aktuellen Arbeitslosen besetzt werden können. „Förderung, Beratung und alles gehört auch dazu, genauso wie die Tatsache, dass es Sache des jeweiligen Unternehmens ist, die Fachkräfte zu halten und zum Bleiben zu bewegen.“ Eine Willkommenskultur solle dafür sorgen, dass die Leute nicht nur kommen, sondern auch bleiben. Viele wandern aus, auch internationale Fachkräfte, weil die viel Potential, abgesehen von der deutschen aufwändigen Bürokratie, woanders haben. „Think globally, act locally“ – also global denken und lokal handeln, sei die Devise.
OB Dr. Frank Mentrup
Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup betonte, wie wichtig es sei, dass zwischen Arbeitgebern und internationalen Fachkräften gerade persönliche Beziehungen aufgebaut werden. Weltoffen sei man immer schon gewesen, gerade bei kleineren Unternehmen dauere aber mitunter der Umstellungs- und Einstellungsprozess länger. Man brauche aber Leitbilder, Vorbilder und müsse endlich mal damit anfangen, Sachen zu vereinfachen.
Çağla Doğancı von Atruvia setzte mit „Erfolgsfaktor Diversity“ einen Impuls. „Vielfalt zu schaffen, sollte eine Aufgabe wie viele andere auch sein. Einer Institution wie dem Welcome Center kommt da eine gewinnbringende Aufgabe zuteil.“
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