Vor dem Hintergrund, dass die Gesellschaft immer älter wird, ist eine regelmäßige Überprüfung von Sehvermögen und Auge wichtiger denn je. Augenoptiker mit der Zusatzqualifikation als Optometrist können spezielle Screenings durchführen, die etwa die Betrachtung des Augenhintergrundes, des gesamten visuellen Systems oder die Messung des Augeninnendrucks beinhalten.
Bei Auffälligkeiten überweist der Optometrist zur genauen medizinischen Abklärung und gegebenenfalls Therapie an einen Augenarzt. Der Vorteil: Eine Terminvergabe beim Optometristen erfolgt in der Regel kurzfristig und unkompliziert.
Trend zur Zweit- oder gar Drittbrille
Die Ermittlung bestimmter Parameter und die individuelle Anpassung einer Brille sind besonders wichtig, um ein optimales und ermüdungsfreies Sehen zu erreichen. Darüber hinaus geht der Trend zur spezialisierten (und beratungsintensiven) Zweit- oder gar Drittbrille, etwa fürs Autofahren, den Sport oder die Bildschirmarbeit. Auch haben sich viele Augenoptiker auf die Wünsche ihres Kundenkreises eingestellt und sich weiter spezialisiert – zum Beispiel auf Sportoptik, Vergrößernde Sehhilfen oder Kontaktlinsen.
Bei Letzteren gilt sowieso: Ist die optimale Linse gefunden und fachmännisch angepasst, kann dasselbe Modell zwar oftmals anderswo nachgekauft werden. Träger von weichen Kontaktlinsen sollten aber in jedem Fall halbjährlich, Träger von formstabilen Linsen einmal im Jahr zur Überprüfung zu ihrem Augenoptiker gehen. Denn abgesehen von der Sehschärfe verändert sich das Auge; auch eine gutsitzende Kontaktlinse muss nicht für die Ewigkeit passen.
Ausbildung zum Augenoptiker
In der Augenoptik steht der zwischenmenschliche Austausch im Vordergrund. Gemeinsam mit dem Kunden findet der Augenoptiker individuelle Lösungen für jedes Sehproblem. Durch Expertise und modisches Gespür wird die Sehhilfe passgenau an die individuellen Bedürfnisse abgestimmt. Neben fundierten Physik- und Mathematikkenntnissen sind in der Augenoptiker-Ausbildung aber auch handwerkliches Geschick und Präzision gefragt.
Der Azubi lernt, wie man Brillengläser bearbeitet, Brillen repariert und an den Träger anpasst. Moderne Messinstrumente und Hightech-Geräte unterstützen Augenoptiker bei der Testung des Sehvermögens. Die Experten für gutes Sehen können neben Fehlsichtigkeiten auch Auffälligkeiten am Auge feststellen und ihre Kunden zur Abklärung an einen Augenarzt verweisen. Eine Serviceleistung, die von vielen Kunden wertgeschätzt und regelmäßig wahrgenommen wird.
Karriereweg mit Weitblick
Der Weg in die Augenoptik beginnt mit einer dualen Ausbildung im Betrieb und in der Berufsschule. In drei Jahren lernen Auszubildende den Beruf von der Pike auf. Nach bestandener Gesellenprüfung stehen alle Türen zur individuellen Entfaltung offen: vom Augenoptikermeister und der Selbständigkeit bis hin zu einem weiterführenden Studium oder einer Fortbildung zum Optometristen.
Angesichts einer alternden Gesellschaft spielen Aspekte der Augengesundheit und Vorsorge eine immer größere Rolle im Beruf. Augenoptiker können nach der Ausbildung nicht nur im Fachgeschäft, sondern auch in der Forschung, in der Industrie, Augenkliniken oder Bildungseinrichtungen der Branche tätig werden.
Umfassende Informationen hierzu finden Sie auf der Website des → Zentralverbands der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) unter und auf der Ausbildungsplattform → www.be-optician.de.