Die Augen sind durch den modernen Alltag ganz neuen Sehgewohnheiten ausgesetzt. Die Arbeit vor großen und kleinen Bildschirmen verlangt den Augen einiges ab. Dadurch leiden gerade junge Menschen häufiger unter Kurzsichtigkeit. Doch diesen negativen Auswirkungen kann gezielt entgegen gewirkt werden.

Video: Augentraining / Augengymnastik / Augenübungen

Sehen findet im Gehirn statt

Die Netzhaut ist hauchdünn und ein Teil des Gehirns. Sie leitet Informationen wie Helligkeit, Farbe, Form und Entfernung an verschiedene Areale im Gehirn weiter, die diese verarbeiten und auswerten. Hier findet der größte Teil des Sehprozesses statt. Aus den unterschiedlichen Bildern der beiden Augen errechnet das Gehirn ein räumliches Bild. Der einfache Prozess des Sehens ist also ein hochkomplexer Zusammenschluss aus zahlreichen kleinen Vorgängen.

Im Laufe des Tages heftet sich der Blick auf verschiedenste Bildschirme, dabei werden die Augen auf unnatürliche Weise beansprucht. Auch andere Sehgewohnheiten beeinflussen, wie sich die Sehfähigkeiten entwickeln.

In erster Linie wird zwischen folgenden Varianten der Fehlsichtigkeit unterschieden:

Varianten der Fehlsichtigkeit

  • Kurzsichtigkeit nimmt in Deutschland heute am stärksten zu. Kurzsichtige Menschen können alles, was nah ist, sehr gut sehen. Alles, was hingegen in der Ferne liegt, bleibt unscharf.
  • Menschen, die an einer Alterssichtigkeit leiden, haben mit zunehmendem AlterProbleme, im Nahbereich scharf zu sehen. Der Linsenmuskel, der für den Wechse zwischen der Nah- und Fernsicht zuständig ist, verliert seine Elastizität understarrt. Die Menschen benötigen eine Sehhilfe, um zwischen Nah- und Fernsich umzuschalten.
  • Weitsichtige Menschen können mit Schärfe in die Ferne sehen, haben jedoch Schwierigkeiten, im Nahbereich scharf zu sehen.

Die Sehfähigkeit kann aber durch einfachste Übungen unterstützt werden.

Folgende Übungen können die Augen entspannen, den Sehsinn stärken und einer Fehlsichtigkeit vorbeugen:

Augen einer Frau

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Öfter mal in die Ferne schweifen - wenn auch nur mit dem Blick!

Augentraining Übung 1: Nach Lust und Laune gähnen

Bei der ersten Übung geht es darum, regelmäßig hemmungslos und mit weit geöffnetem Kiefer zu gähnen. Das befeuchtet die Augen und der Körper nimmt ein Maximum an Sauerstoff auf.

Zusätzlich kann man den Bereich rund um die Augen und den Kiefer eine Minute lang leicht mit den Fingerkuppen abklopfen. Das lockert die Muskulatur und fördert die Durchblutung.

Augentraining Übung 2: Königshaltung - entspannt deinen Nacken

Der Hals ist ein wichtiger Knotenpunkt. Viele Blutgefäße laufen hier entlang, die das Gehirn und auch die Augen mit Blut versorgen. Damit das Blut ungehindert fließen kann, wird mit dieser Übung die Körperhaltung optimiert.

  • Ein gedachter, gespannter Faden verbindet die höchste Stelle am Hinterkopf mitder Zimmerdecke.
  • An diesem Faden soll sich der Körper dann aufrichten. Diese aufrechte Sitzposition sollte gehalten werden.
  • Die Schultern lassen dabei locker und der Nacken entspannt sich.

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Augentraining Übung 3: Optisches Fasten

Wird den Augen eine kleine Pause gegönnt, können sie entspannen und regenerieren.

  • Als erstes sollte eine aufrechte und entspannte Haltung eingenommen werden.
  • Dann werden die Hände aneinander gerieben werden, bis sie warm werden und sichdie Haut weich anfühlt.
  • Anschließend werden die Hände über die geschlossenen Augen gelegt. Dabei achtmal tief ein und ausatmen.

Übung 4: Der Blick in die Ferne

Ein Blick in die Ferne und ein bewusstes Blinzeln über ein paar Minuten hinweg kann helfen, die Augen zu entspannen. Dabei sollten die Gegenstände in der Ferne fest fokussiert werden.

Noch mehr Tipps für die Augen

  • Öfter mal die Augen verdrehen.
  • Für Abwechslung in der Entfernung sorgen: Stift 30 cm vor die Nase halten und fixieren, dann Blick in die Ferne auf andere Gegenstände schweifen lassen und wieder zum Stift zurückschauen.
  • Seitwärts schauen: Zuerst geradeaus, dann einige Sekunden mit beiden Augen nach rechts, Kopf bleibt gerade. Dann wieder zur Mitte schauen und nach links, anschließend Augen schließen und kurz entspannen, viermal wiederholen.
  • Raum gut lüften.
  • Öfter blinzeln, besonders am Computer.