Heiße Räume im Dachgeschoss sind im Sommer eine Qual, aber leider nicht selten. Zudem liegen oft ausgerechnet die Schlafzimmer im Dachgeschoss. Kommt dann noch fehlende nächtliche Abkühlung dazu, ist an erholsamen Schlaf nicht mehr zu denken, denn in Altbauten mit unzureichender Dachdämmung können die Temperaturen schnell 30 Grad Celsius übersteigen. Eine Dachdämmung macht sich beim Wohnklima bezahlt.

Video: Dachdämmung: 3 Arten, Kosten & Förderungen

Um eine Überhitzung der Räume im Dachgeschoss im Sommer zu vermeiden, sind drei Dinge wichtig:

  1. Eine gute Dachdämmung: Je nach Dämmstoff sollte die Dachdämmung ausreichend dick ausfallen. Für eine Zwischensparrendämmung aus Mineralwolle oder eine Aufsparrendämmung aus Holzfaserdämmstoffen werden mindestens 20 Zentimeter Dämmdicke empfohlen, für eine Aufsparrendämmung aus PUR/PIR sollten es mindestens 14 Zentimeter sein.
  2. Die Unterstützung des Wärmeschutzes durch innen liegende, Wärme speichernde Bekleidungen der Dachschrägen: Hier können sich Hausbesitzer den Effekt der Wärmespeichermasse zu Nutze machen. Bei einem Dachausbau werden die Dachschrägen am Ende statt mit nur einer am besten gleich mit zwei Lagen Trockenbauplatten verkleidet. Diese Schicht wirkt dann wie ein Wärmepuffer.
  3. Außen liegender Sonnenschutz an Fenstern und Dachfenstern (Rollladen oder Klappläden an Gaubenfenstern; Rollladen, Markisen oder Jalousien bei Dachfenstern).

Egal ob Sommerhitze oder Winterfrost

Ohne Dachdämmung spüren Hausbesitzer die Auswirkungen der jeweiligen Wetterlage im Dachgeschoss ganz besonders: aufgeheizt im Sommer, im Winter kalt und zugig bei Wind. Eine fachgerechte Dämmung für das Dach lässt das Wetter außen vor und sorgt das ganze Jahr für ein ausgeglichenes Wohnklima.

Denn was im Winter nachweislich gegen Wärmeverluste hilft, verhindert auch im Sommer das Eindringen von Sonnenwärme. Dem Dämmstoff ist es egal, von welcher Seite die Wärme fließt. Seine Eigenschaft ist es, den Wärmestrom zu reduzieren. Deshalb wird es in gedämmten Häusern im Sommer auch nicht wärmer, weil "die Wärme nicht mehr heraus kann", wie oftmals behauptet wird. Richtig ist: Die Wärme kommt bei gut gedämmten Dächern erst gar nicht rein“.

 

Dämmung am Dach spart Energie

ronstik/iStock/Getty Images Plus

Mit einer Zwischensparrendämmung lässt sich das Dach von innen dämmen

Möglichkeiten der Dachdämmung – außen oder innen dämmen?

Soll beim Steildach eine Dachdämmung nachgerüstet werden, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zur Auswahl stehen Aufsparrendämmung, Zwischensparrendämmung und Untersparrendämmung.

Variante Beschreibung
Aufsparrendämmung - Dachdämmung von außen
  - Geeignet, wenn die Dacheindeckung erneuert wird oder das Dachgeschoss bewohnt ist
Zwischensparrendämmung - Dachdämmung von innen zwischen den Sparren
  - Geeignet, wenn das Dach noch intakt ist und ausreichend Platz im Dachgeschoss vorhanden ist
Untersparrendämmung - Dachdämmung von innen unter den Sparren
  - Geeignet, wenn das Dach noch intakt ist und ausreichend Platz im Dachgeschoss vorhanden ist

Welche Variante der Dachdämmung zum Einsatz kommt, hängt vom Zustand des Daches allgemein und von den baulichen Voraussetzungen ab, aber auch von der Planung der Hausbesitzer.

Gesetzliche Anforderungen beachten

Nur bei kleineren Reparaturen dürfen die gesetzlichen Anforderungen außer Acht gelassen werden. Wird dagegen das Dach saniert, eine Dachdämmung eingebaut oder die Dacheindeckung erneuert, müssen die gesetzlichen Vorgaben aus EnEV / GEG für die Dachdämmung eingehalten werden.

Diesen U-Wert geben EnEV und GEG für die Dachkonstruktion vor

Für die Dämmung eines Steildachs (Aufsparrendämmung, Zwischensparrendämmung, Untersparrendämmung) gilt der maximale U-Wert von 0,24 W/(m² K). Ist bei einer Zwischensparrendämmung der Platz begrenzt, gelten die Anforderung als erfüllt, wenn die nach anerkannten Regeln der Technik höchstmögliche Schichtdicke des Dämmstoffs (mit einer Wärmeleitfähigkeit von maximal λ = 0,035 W/(m·K)) eingebaut wurde.

Wichtig zu wissen: Bei den angegebenen Werten handelt es sich um die gesetzlichen Mindestanforderungen. Diese reichen zum Beispiel für eine Förderung nicht aus. Für eine Förderung für die Dachdämmung muss ein U-Wert von maximal 0,14 Watt/(m²•K) erreicht werden, sodass eine dickere Dämmung nötig ist.

Aufsparrendämmung auf dem Dach aufgedeckt

richterfoto/iStock/Thinkstock

Mit einer Aufsparrendämmung gelingt eine effektive Außendämmung

Luftdichtheit ist oberstes Gebot bei der Dachdämmung

Damit möglichst wenig Energie verloren geht und Dachkonstruktion sowie Dämmung vor Feuchtigkeit geschützt werden, ist Luftdichtheit ein wichtiges Stichwort bei der Dachdämmung. Dafür wird eine Dampfbremsfolie auf der warmen Seite der Dachkonstruktion angebracht und luftdicht verklebt. Dabei sollte unbedingt auf eine fachgerechte Verarbeitung geachtet werden, denn befinden sich Fehlstellen in der Luftdichtheitsschicht, kann das zu Tauwasserbildung in der Dachkonstruktion und späteren Bauschäden führen. Sicherheit gibt ein so genannter "Blower-Door-Test", mit dem sich Lecks in der Dachabdichtung zielsicher aufspüren lassen.

Der richtige Dämmstoff für die Dachdämmung

Sowohl für die Flachdachdämmung als auch für die Steildachdämmung sind verschiedenste Dämmsysteme aus unterschiedlichen Dämmstoffen erhältlich. Ob klassischer Dämmstoff oder Naturdämmstoff – bei der Wahl spielen der Einsatzort der Dämmung eine Rolle (Außendämmung oder Innendämmung) und Faktoren wie der gewünschte Wärme-, Schall- oder Brandschutz. Energieberater und Fachbetriebe beraten bei der Auswahl des richtigen Dämmstoffs und zur nötigen Dämmstoff-Dicke.

► Dämmstoffe in der Übersicht

Video: Dämmung - Welches ist das beste Material?

Was kostet die neue Dachdämmung?

Die Kosten einer Dachdämmung hängen neben der Größe des Hauses vor allem von der Lage der Dachdämmung ab. Unterschieden wird nach Aufsparrendämmung, Zwischensparrendämmung, Untersparrendämmung, Einblasdämmung und Flachdachdämmung.

Art der Dachdämmung Kosten pro Quadratmeter und Details
Aufsparrendämmung 130–250 Euro inklusive Material (Dampfsperre, Dämmung, Unterspannbahn, Lattung und Schalung, Dachziegel, etc.) und Montage.
Zwischensparrendämmung 40–100 Euro inklusive Dämmstoff, Dampfsperre und raumseitige Decke aus Holz oder Gipskarton. Montage zwischen den Sparren der Dachkonstruktion von innen.
Untersparrendämmung 30–70 Euro inklusive Dämmstoff und Montage unter der Zwischensparrendämmung von innen.
Einblasdämmung 20–50 Euro inklusive Verkleidung der Dachsparren mit Holz und Füllung der Sparren-Zwischenräume mit flockigen Dämmmaterialien. Abhängig von der Intaktheit der Unterspannbahn der äußeren Dachhaut.
Flachdachdämmung 50–250 Euro (abhängig von der Dachkonstruktion)<br>Abhängig von der jeweiligen Dachkonstruktion und individuellen Anforderungen. Zusätzliche Kosten für Beschichtung und Abdichtung können anfallen. Einblasdämmung ist eine günstige Alternative bei Holzkonstruktionen und zugänglichen Sparrenzwischenräumen.

Bitte beachten Sie, dass diese Informationen eine allgemeine Übersicht bieten und spezifische Details und Anforderungen bei der Durchführung einer Dachdämmung berücksichtigt werden sollten. Die tatsächlichen Kosten und Details können je nach individuellen Umständen variieren.

 

Förderung senkt die Kosten der Dachdämmung

Wie teuer eine Dachdämmung tatsächlich ist, hängt neben den verwendeten Dämmstoffen und der Größe des Hauses vor allem von der Umsetzung ab. Dabei sind die Kosten generell niedriger, wenn die neue Dämmschicht von innen angebracht wird. Um die Kosten zu senken, lohnt sich eine Förderung. Diese gibt es in Form von Krediten und Zuschüssen immer dann, wenn das Dach in einem deutlich besseren Standard gedämmt wird, als vom Gebäudeenergiegesetz (GEG 2020) verlangt.

Wählen können Renovierer zwischen einer Einzelmaßnahme mit Zuschuss vom BAFA sowie einem Förderkredit der KfW bei der Effizienzhaus-Sanierung. Alternativ steht der Steuerbonus zur Verfügung.

Fördermöglichkeit Förderdetails Fördersumme
BAFA-Zuschuss für die Dachdämmung als Einzelmaßnahme Mindestkosten für die Sanierung: 2.000 Euro
Förderprogramm: BEG EM
Zuschuss: 15% der förderfähigen Kosten
iSFP-Bonus: Zusätzlicher Bonus von 5 % bei Einbeziehung in den iSFP
Energieberater: Einbindung erforderlich
Zuschuss für Fachplanung und Baubegleitung: 50 % der Kosten
Förderfähige Kosten für Dachdämmung: Max. 60.000 Euro pro Wohneinheit

 
Max. Zuschuss: 12.000 Euro
Förderkredit der KfW für die Dachdämmung KfW-Programm: Kredit 261
Umfangreiche energetische Sanierung für Effizienzhaus-Standard
Kredit: Max. 150.000 Euro
Tilgungszuschuss: Max. 20 % der förderfähigen Kosten
Gesamtförderung: 20 % bis max. 45 % der förderfähigen Kosten, abhängig vom Effizienzhaus-Niveau
Förderung: 20 % bis max. 45 % der förderfähigen Kosten

Bitte beachten Sie, dass die genauen Bedingungen und Voraussetzungen für die Förderprogramme individuell unterschiedlich sein können. Es wird empfohlen, sich bei den entsprechenden Förderstellen oder Energieberatern über die aktuellen Informationen zu informieren.

Diese Punkte müssen bei der Förderung der Dachdämmung beachtet werden

Technische Mindestanforderungen:

  1. KfW und BAFA fordern bei der Dachdämmung einen besseren U-Wert als das Gebäudeenergiegesetz (GEG) – nämlich 0,14 W/m²K statt 0,24 W/m²K. Für Dachgauben ist ein maximaler U-Wert von 0,20 W/m²K erlaubt.
  2. Für denkmalgeschützte Gebäude gilt: Förderfähig ist die Dachdämmung, wenn die höchstmögliche Dämmstoffdicke mit λ ≤ 0,040 W/(m·K) eingebaut wird.
  3. Die Dachdämmung ist als Zwischen-, Auf- oder Untersparrendämmung oder in Kombination möglich. Bei der U-Wert-Berechnung muss der Sparrenanteil der Dachkonstruktion berücksichtigt werden.
  4. Bei einer Dacherneuerung von außen besteht der Vorteil, dass man eine sehr effiziente und wärmebrückenarme Aufsparrendämmung einsetzen kann und der Innenraum nicht beeinträchtigt wird. Alle mit der Dämmmaßnahme zusammenhängenden Kosten sind förderfähig, also auch die neue Dacheindeckung und eine Erneuerung der Schornsteinköpfe sowie neue Dachrinnen und Fallrohre.
  5. Ein Luftdichtheitskonzept muss erstellt und dokumentiert werden.

 

Dachdämmung mit Mineralwolle

artursfoto/iStock/Getty Images Plus

Dämmung mit Mineralwolle sorgt für ein angenehmes Klima unterm Dach.

Die Energieeinsparung durch eine nachträgliche Dachdämmung liegt meistens zwischen zehn und 20 Prozent, je nachdem wie gut oder schlecht der alte Wärmeschutz war. Auch gut zu wissen: Egal, ob die Dachdämmung aus Gründen der Energieeinsparung oder zum sommerlichen Wärmeschutz eingebaut wird, Hausbesitzer sollten sich unbedingt vor der Dachdämmung über mögliche Förderungen informieren und zusammen mit einem Energieberater beantragen.

So fördert Baden-Württemberg

Förderprogramm: Baden-Württemberg – Serielle Sanierung von Wohngebäuden (Förderkredit)
Gefördert wird die serielle Sanierung von bestehenden Wohngebäuden, deren Bauantrag oder Bauanzeige vor dem 01.02.2002 gestellt wurde. Dabei wird die Herstellung und der Einbau der Bauteile Außenwand, Dach, Fenster, Fenstertüren, Dachflächenfenster, Außentüren sowie die Dämmung der Kellerdecke, technische Anlagen, Monitoringsysteme und Lüftungskonzepte gefördert.

Kommunale Förderprogramme (Auswahl)

Stadt und Förderprogramm Baustein/Maßnahme Förderhöhe
Freiburg
Klimafreundlich Wohnen
Dämmung des Daches - Gebäude mit bis zu 2 Wohneinheiten: 5.000 Euro pro Jahr
- Sonstige Wohngebäude: 14.000 Euro pro Jahr
- Förderhöchstbetrag je Antragsteller: 25.000 Euro pro Jahr
- Fördermindestbetrag pro Gebäude: 350 Euro
Heidelberg
Rationelle Energieverwendung
Dämmung von Dachflächen - Abhängig von den maximal förderfähigen Kosten und Bonusregelungen
- Der Bonus beträgt 10 % der durch die BEG festgelegten maximal förderfähigen Kosten
- Bonus von 2,5 % für umweltfreundliche Dämmstoffe
Karlsruhe
KlimaBonus Karlsruhe
Verbesserung des Wärmeschutzes - Zuschussfähige Kosten: 10 % der Kosten, max. 4.000 € (Einfamilienhaus/erste Wohneinheit), max. 1.000 Euro (weitere Wohneinheit), max. 8.000 Euro (je Gebäude)
- Zuschlag für umweltfreundliche Dämmstoffe: max. 1.000 € (Einfamilienhaus/erste Wohneinheit), max. 200 Euro (weitere Wohneinheit), max. 2.000 Euro (je Gebäude)
Stuttgart
Energiesparprogramm (ESP)
Wärmedämmung an Fenstern, Fassade und Dach - Komplettsanierung: 15–25 % der Kosten
- Einzelmaßnahmen: Festbeträge pro Maßnahme oder m² Bauteilfläche
- Bonusförderung für ökologische Baustoffe: 50 Euro /m²
Ulm
Ulmer Energieförderprogramm 2023
Nachwachsende Dämmstoffe 20 Euro je m² Dämmfläche, max. 5.000 Euro je Gebäude

Bitte beachten Sie, dass dies nur eine Zusammenfassung der Informationen ist und die genauen Bedingungen und Voraussetzungen für die Förderprogramme individuell unterschiedlich sein können. Es wird empfohlen, sich bei den entsprechenden Förderstellen oder Energieberatern über die aktuellen Informationen zu informieren.