Der heutige Tourenvorschlag für Wanderer oder Radfahrer, für den man je nach Lust, Laune und Kondition einen ganzen Tag einplanen sollte, beinhaltet Highlights wie die Glöckelberghohle oder Raußmühle mit dem Höhepunkt der Eppinger Fachwerk-Idylle, die man allesamt unbedingt mit eigenen Augen gesehen haben sollte. Start und Ziel der etwa 50 Kilometer langen Rundtour ist der Bahnhof in Unteröwisheim. Dies hat den Vorteil, dass man dabei durch alle neun Kraichtaler Stadtteile mit ihren Sehenswürdigkeiten kommen kann. Wer seine weiter entfernten Familienmitglieder oder Freunde zur Tour einlädt, kann diese direkt am Bahnsteig (S 32) empfangen.

Wir fahren oder wandern am Kraichbach entlang in Richtung Oberöwisheim und nehmen dort die alte Landstraße nach Odenheim. Ein erster Stopp lohnt schon hier bei der Appenmühle am Bahnhof Oberöwisheim, bei der Sternwarte Kraichtal oder dem Pfannwaldsee. Wer über Neuenbürg weiter möchte, kann dort eine ehemalige Steinzeitsiedlung, das Professor-Hubbuch-Haus oder die kleine Kirche aufsuchen. In Odenheim angekommen führt der Weg weiter in Richtung Tiefenbach. Wir verlassen die Straße jedoch nach den letzten Häusern am Ortsausgang und biegen links am Saurierpark ab, immer geradeaus auf einen kleinen Feldweg. Nach wenigen Metern taucht man bereits in die Glöckelberghohle ein. Diese ist nicht so hoch wie die Galgenhohle beim Pfannwaldsee, dafür wesentlich länger und schmaler, jedoch nicht weniger spektakulär. Man kann auch hintereinander mit dem Rad durchfahren, doch wegen Flora und Fauna empfiehlt sich ein kleiner Spaziergang.

Glöckelberghohle bei Odenheim

Hans-Joachim Of

Glöckelberghohle bei Odenheim

Ausblick auf die Weinberge

Am Ende des „Naturtunnels“ angekommen, hat man einen wunderschönen Ausblick auf die Weinberge rings um Odenheim. Jetzt geht es rasant auf einem asphaltierten Weg in Richtung Weinort Tiefenbach. Links das Heitlinger-Resort, rechts die bekannte Golfanlage. Der weitere Weg ist stets mit einem Tourenlogo und der Kilometerangabe perfekt ausgeschildert und im Nu ist man bereits in Elsenz und damit im „Heilbronner Land“. Man kann jetzt die Strecke über Adelshofen oder den Weg am Flüsschen Elsenz entlang über Rohrbach am Gießhübel in Richtung Eppingen nehmen. Die südliche Variante ist vielleicht besser, da man neben der Gießhübelmühle auch der sehenswerten Raußmühle – einem Alltagsmuseum der bäuerlichen Kultur – einen Besuch abstatten kann. Bei einem Spaziergang durch vergangene Zeit kann man das denkmalgeschützte, schon im Jahre 1334 erstmals urkundlich erwähnte, Ensemble am Sulzfelder Weg 40 ganz genau in Augenschein nehmen. Führungen sind allerdings nur nach Voranmeldung möglich. 

Die historische Raußmühle bei Eppingen gibt Einblicke in die bäuerliche Kultur.

Hans-Joachim Of

Die historische Raußmühle bei Eppingen gibt Einblicke in die bäuerliche Kultur.

Schließlich gelangt man zum Etappenziel und zur Fachwerk-Idylle Eppingen, wobei der einmalige Fachwerkpfad mitten in die wunderschöne Altstadt, zum historischen Marktplatz und alten Pfeifferturm führt. Wer mit dem E-Bike unterwegs ist, kann hier an einer Ladestation seinen Akku kostenlos aufladen und gleichzeitig eine Pause einlegen. Eine prima Idee des Stadtmarketings.

Blühende Wiesen

Auf dem Rückweg gibt es wieder zwei Varianten. Entweder über Rohrbach, Landshausen und Menzingen (Wasserschloss) in Richtung Münzesheim – oder über den Rosalienhof nach Sulzfeld und hoch zur Ravensburg in knapp 300 Metern Höhe. Der Rad- oder Wanderweg führt hier an der Egonmühle und Bahnlinie weiter nach Zaisenhausen (Fachwerkbauten, Kirche) und schließlich nach Gochsheim (Graf-Eberstein-Schloss, Museen). Hier kann man sowohl über Oberacker als auch auf direktem Weg am Kraichbach entlang nach Münzesheim weiterlaufen oder fahren und dort den Japanischen Garten oder historischen Ortskern bei der Kirche besuchen. Im Nullkommanichts ist man auf der Aktiv- und Wohlfühl-Tour über blühende Wiesen auf prima Radwegen wieder am Startpunkt Unteröwisheim angelangt. Das ehemalige Wasserschloss und die alte Mühle liegen auf der Wegstrecke, ebenso der frühere Pfleghof, das heute schön renovierte CVJM-Lebenshaus.

Eine Radtour durch die idyllische Natur kann entspannend wirken.

Uwe Moser/iStock/Getty Images Plus

Eine Radtour durch die idyllische Natur kann entspannend wirken.

Fazit 

Die beschriebene Tour führt mit Blick auf sonnige Weinberge durch Naturschutzgebiete und Auen über Berg und Tal mitten durch die etwas vergessene Kraichgauer Hügellandschaft. Man sollte sich Zeit nehmen, auch verwunschene Waldseen und dichte Wälder rechts und links nicht außer Acht lassen. Hügelradeln mit allen Sinnen. Zum Abschluss ein gutes Vesper und ein Glas Badischer Wein – Urlaub und aktive Erholung vor der eigenen Haustüre kann so schön sein. Diese und viele weitere Rad- oder Wandertouren im „Land der 1.000 Hügel“ sind übrigens über den Tourismusverband Kraichgau-Stromberg zu bekommen. 

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