Die gebildete Gräfin stattete das Schloss in Weikersheim mit kostbaren Kunstgegenständen aus. Zugleich zermürbten sie Krankheiten, Fehlgeburten und schließlich der Tod der Erbprinzen. Die Spuren ihres bewegten Lebens finden sich noch heute in ihrem prachtvollen Wohnsitz, in Schloss Weikersheim.

Hochzeit mit 22 Jahren

Elisabeth Friederike Sophie wurde als Prinzessin von Oettingen-Oettingen geboren, ihr Vater war kaiserlicher Generalfeldmarschall, ihre Mutter Prinzessin von Hessen. Ihre Kindheit und Jugend waren gezeichnet von Kriegen – und von Krankheiten. Aber trotz der körperlichen Schwäche achteten ihre Eltern auf eine sorgfältige Erziehung.

Mit 22 Jahren heiratete sie Graf Carl Ludwig von Hohenlohe-Weikersheim; er war 18 Jahre älter als sie. Weitaus untypischer als der Altersunterschied war, dass sie im Rang höher stand als ihr Mann. Sie durfte sich Fürstin nennen – dieses Recht hatte ihr Mann nicht. Ihr Standesbewusstsein zeigt sich auch deutlich in Schloss Weikersheim, wo sich ein prachtvoller Stammbaum erhalten hat. Deutlich markiert: die kaiserliche Verwandtschaft der Fürstin.

Video: Alltag im Hofstaat der Elisabeth Friederike Sophie

Hofdame Christiana von Ilten erzählt im Video vom Alltag auf Schloss Weikersheim in den Diensten von Elisabeth Friederike Sophie von Oettingen-Oettingen.

Die Sicherung der Nachfolge

Bald nach der Hochzeit erlitt sie eine erste Fehlgeburt. Drei Jahre später brachte sie glücklich einen Sohn und damit den Erbprinzen zur Welt. Weitere Kinder überlebten nicht; 1717 und 1721 musste sie weitere Fehlgeburten ertragen. Fürstin Elisabeth Friederike Sophie kümmerte sich sorgfältig um die Erziehung und Ausbildung des einzigen Sohnes. Allerdings zerbrachen alle Hoffnungen auf den Nachfolger tragisch: Er starb jung bei einem Reitunfall.

Kabinett mit Kunsthandwerk

In Weikersheim beschäftigte sich Elisabeth Friederike Sophie mit der Ausstattung des Schlosses. Die gebildete Fürstin hatte sich früh gute Kenntnisse von Kunst und Kunsthandwerk angeeignet. In einem eigenen Kabinett trug sie kostbare Keramik aus Ostasien und Fayencegeschirr aus der nahen Manufaktur von Ansbach zusammen. Ein Schlossinventar von 1725 beschreibt den mit rotem Damast ausgekleideten Raum: Er war möbliert mit „vier kleinen Tabouretts mit Gold, Silber und Seiden ausgenehet“. Neben dem Porzellan fanden hier auch andere Kostbarkeiten aus Silber und Bernstein ihren Platz.

Bauprojekte

In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts bauten Graf Carl Ludwig und seine Frau Weikersheim zur barocken Residenz aus. Die prächtigen Wohnräume und der neue Zirkelbau sind eindrucksvoll, doch die wohl schönste Hinterlassenschaft dieser Zeit ist der barocke Schlossgarten mit seinen Springbrunnen und der Orangerie.

Das Ende der Linie

Um ihre angeschlagenen Gesundheit zu verbessern, unternahm die Fürstin standesgemäße Badereisen in die eleganten Kurorte der Zeit – ohne Erfolg: 1739 erlitt sie einen Schlaganfall, der Lähmungen hinterließ. 1756 starb Graf Carl Ludwig, die Gräfin folgte ihm zwei Jahre später am 14. Mai 1758 im Alter von 67 Jahren. Danach wurde das Schloss Weikersheim nur noch teilweise bewohnt, nur wenig verändert und versank über Generationen in einen Dornröschenschlaf. 

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