Was so ursprünglich wirkt, hat zwar die Natur gestaltet, aber nicht alleine. Eine Fürstin hatte ihre Hand im Spiel …

Eichhörnchen auf einem Baum im Inzigkofer Park

MEIN LÄNDLE/Thomas Niedermüller

Mensch und Natur schufen beim ehemaligen Kloster Inzigkofen einen fürstlichen Park mit Brücken, Monumenten und Grotten, wie man ihn nur selten findet.

Wer kennt nicht die Gärten und Parks im italienischen, französischen oder englischen Stil, die wohlhabende Adlige rund um prachtvolle Schlösser anlegen ließen? Mit wilder, ungezähmter Natur haben solche Anlagen normalerweise nicht viel zu tun.

Anders der Fürstliche Park Inzigkofen, den ab 1811 Fürstin Amalie Zephyrine von Hohenzollern-Sigmaringen und in den 1840er-Jahren ihr Enkel Erbprinz Karl Anton zu einem wahrlich fürstlichen Landschaftspark umgestalteten.

Hängebrücke im Inzigkofer Park

MEIN LÄNDLE/Thomas Niedermüller

Eine Hängebrücke führt seit einigen Jahren über die Donau.

Das Fürstenhaus hatte sich in dem ehemaligen Augustiner-Chorfrauenstift Inzigkofen, das 1803 in den Besitz der Familie gekommen war, eine Sommerresidenz eingerichtet. Das angrenzende Tal einzubeziehen, lag nahe.

Die Kulisse hätte nicht romantischer sein können: Die junge Donau floss zwischen Steilhängen in Schleifen dahin, und bizarre Felsen ragten in den Himmel. Auch wenn die Natur sich derweil vieles davon zurückerobert hat, so ist der frei zugängliche Park heute noch ein besonderes Erlebnis.

Monument für verstorbenen Bruder im Inzigkofer Park

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Auch Monumente findet man im Inzigkofer Park.

Zwischen Höll und Himmel

Ob man von Norden oder Süden kommt, ist unwichtig, doch der Weg sollte unbedingt über die Hängebrücke gehen, die seit 2018/19 über das klare Wasser der Donau führt. Nicht den Fluss, sondern eine Schlucht namens „Höll“ überquert eine weitere, nämlich die Teufelsbrücke. Die mehr als 21 Meter lange, geschwungene Steinkonstruktion gehört zu den meist fotografierten Orten im Park.

Impressionen von der Teufelsbrücke im Fürstlichen Park

Dicht gefolgt vom Amalienfelsen, der rund 30 Meter über der Donau aufragt. Von oben bietet er ein tolles Panorama, von unten einen imposanten Anblick mit den großen Buchstaben zum „Andenken an Amalie Zephyrine 1841“ und dem Allianzwappen der Fürstenhäuser Hohenzollern-Sigmaringen und Salm-­Kyburg. Gegenüber dem Amalienfelsen entstand auf einem anderen Felsen die „Meinradskapelle“.

Wanderer bei der Grotte im Inzigkofer Park

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Eine Grotte im Inzigkofer Park.

Auf der südlichen Seite führt der Weg über eine alte Lindenallee zum „Känzele“ im westlichen Parkteil. Auch auf diesem Felsvorsprung kann der Blick weit übers Land und tief hinunter zur Donau schweifen.

Anschließend geht es steil bergab zum Felsentor und zu den „Grotten“; die gewaltigen Felsüberhänge entstanden vor rund 150 Millionen Jahren.

Amalienfelsen mit Wappen im Park Inzigkofen

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Die junge Donau schlängelt sich um den Amalienfelsen, der an die Gründerin des Parks Inzigkofen erinnert. Die beiden Wappen stehen für das Haus Hohenzollern-Sigmaringen, in das die Fürstin einheiratete, und das Haus Salm-Kyburg, aus dem sie stammte.

Im Herbst bietet der Fürstliche Park Inzighofen mit seinem bunt gefärbten Laub ein besonders reizvolles Ausflugs­ziel, aber auch zu jeder anderen Jahreszeit ist er einen Besuch wert.

Festes Schuhwerk und Trittsicherheit sind allerdings das ganze Jahr über empfehlenswert, will man die schönsten Partien aufsuchen.