Mitten im Citypark der Karlsruher Südstadt-Ost befindet sich gegenüber der Stuttgarter Straße 59, nahe des TC Grün-Weiß, der sogenannte Garten der Religionen.

„Die Bedeutung vom Garten der Religionen und unserer Arbeit als Verein AG Garten der Religionen ist, die Tatsache unserer vielfältigen Gesellschaft erfahrbar zu machen, und als Garten der Religionen vor allem religiöse Vielfalt zu zeigen. Dieser stellt lediglich einen Ausschnitt aus der weltweiten und Karlsruher religiösen Vielfalt dar und ist in erster Linie ein Lern- und Herzensort, der sich mit Vielfalt an sich befasst und kein Abbild aller Religionen ist.“ Das sagt Mirja Kon-Thederan, für den Verein geschäftsführende Vorsitzende.

einige Tafeln inmitten des Gartens der Religionen

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Ein Ort, um Spiritualität und Frieden zu erfahren - oder einfach nur, um dort seine Freizeit zu verbringen - ist der Garten der Religionen in Karlsruhe.

Den Gedanken hingeben

Das selbst gewählte Motto des Gartens sei „Einheit in Vielfalt – gemeinsam dem Miteinander in Karlsruhe dienen“. Sieben verschiedene Religionsorte (Buddhismus, Christentum, Hinduismus, Islam, Judentum sowie die Bahá'í-Religion und die Freireligiöse Gemeinde) sind hier zu sehen. Man kann sich in dem jeweiligen Bereich auf eine Bank setzen, sich mit den Zitaten und Abbildungen, die sich dort finden, befassen – auch mittels der online oder als Broschüre erhältlichen Erschließungshilfen. Oder man kann sich ganz seiner Spiritualität oder sonstigen Gedanken hingeben, den besonderen Ort genießen – oder einfach hier seine Freizeit oder Mittagspause, wie es Besucherinnen und Besucher oft tun, verbringen. So schildert es Kon-Thederan.

„Durch die Anordnung der Kreisformen und Wegeführung stehen die einzelnen Religionen gleichberechtig, in Freiheit und Würde, gemäß dem oben erwähnten Motto nebeneinander. Es war in der AG von Anfang an so, dass ein Dialog zwischen Religiösen und Nicht-Religiösen geführt wurde. Ein langjähriger Akteur, der sich selbst als Agnostiker bezeichnet, drückt dies folgendermaßen aus: Er selbst könne nicht im religiösen Sinne glauben, dennoch glaube er an die friedensstiftende Kraft des Interreligiösen Dialogs.

„Wer nicht säht, kann auch nicht ernten“

Der Garten der Religionen ist ein Garten für alle, die sich für ein friedvolles Miteinander, über religiöse und kulturelle Grenzen hinaus, interessieren.  Er symbolisiert als einladender und doch umgrenzter Ort, welcher der Pflege bedarf, den inneren ebenso pflegebedürftigen Garten des interreligiösen und interkulturellen Dialoges gemäß der Symbolik ‚Wer nicht säht, kann auch nicht ernten‘“.

Engagement gegen Rassismus

Verschiedene Akteure engagieren sich am Gelingen des Projekts, z.B. mit Veranstaltungen bei den „Wochen gegen Rassismus“, der Reihe „Religionen laden ein“, in der Karlsruher „Woche der Stille“, dem Podium „Dialog der Religionen“ und der jährlich stattfindenden „Interreligiösen Radtour“. Zudem wird zu Mahnwachen gegen Rassismus aufgerufen, nicht zuletzt aufgrund der aktuellen Zunahme von antisemitischen Angriffen und antimuslimischem Rassismus.

Video: Rundflug im Garten der Religionen

„Ich fühle mich bereichert durch die Vielfalt zu glauben. Ich versuche, zu spüren, wie der andere beschützt, behütet und getragen wird - durch seine ganz eigene Art zu glauben. So lässt sich auch in herausfordernden Zusammenhängen prüfen, ob das ‚Andere‘ für mich lediglich befremdlich oder fremd ist, oder ob Dritte dadurch tatsächlich herabgesetzt werden oder ihnen geschadet wird. In der dann entstandenen Atmosphäre der Geschwisterlichkeit können, dürfen und müssen vielleicht sogar unterschiedliche Perspektiven ausgesprochen werden – ich erhalte jedoch mir und dem anderen die Möglichkeit der Begegnung und des Friedens miteinander und in unserer Stadt.“

Weitere Infos zu aktuellen Veranstaltungen und Führungen im Garten der Religionen gibt es auf der Webseite