Lange mussten sie warten die Eppinger. Eigentlich war alles vorbereitet, das Kraichgaustädtchen herausgeputzt, die letzten Bauvorhaben im Endspurt. Doch im März letzten Jahres kam dann die Hiobsbotschaft. Oder besser: Eine Vernunftentscheidung. Der Gemeinderat beschloss, die Gartenschau 2021 abzusagen und auf das Folgejahr zu verschieben. Inzwischen ist noch etwas Wasser die Elsenz heruntergeflossen und dieses Jahr ist es dann doch so weit. Endlich, werden die Eppinger aufatmen, heißt es „der Sommer, die Stadt und du“. Und zwar ab dem 20. Mai.
Zwischen Heilbronn und Sinsheim gelegen, lädt die „Fachwerkstadt mit Pfiff“ eigentlich ohnehin das ganze Jahr über zu einem Besuch ein. Doch das malerische Städtchen mit seinen vielen liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern ist mit der Gartenschau 2022 erst recht einen Ausflug wert. Eppingens Oberbürgermeister Klaus Holaschke freut sich im Interview, dass es nun endlich losgehen kann: „ Wir befinden uns in einer freudigen Anspannung. Jeden Tag, mit dem das Ereignis näher rückt, schaut man aufs Gelände. Jeden Tag gibt es einen Fortschritt, aber es gibt auch noch jeden Tag etwas zu tun, sicherlich auch bis kurz vor Eröffnung am 20. Mai um 11 Uhr.“
136 Tage Staunen
An 136 Tagen kann man Eppingen erfahren und erleben. Egal ob beim Flanieren entlang der Altstadtpromenade vorbei an alten Gemäuern und heimischer Flora und Fauna, oder im Treffpunkt Baden-Württemberg, wo im altehrwürdigen „Schwanen“ das Gartenschaugelände aus einer besonderen Perspektive entdeckt werden kann, die Möglichkeiten sind vielfältig. Auch die Partnerstädte Epping (England), Szigétvar (Ungarn) und Wassy (Frankreich) sind mit landestypischen Pflanzen am Bankett der Partnerstädte vertreten.
Mit der Renaturierung von Elsenz und Hilsbach sowie dem Stadtweiher hat Eppingen sein „blaues Band“ rund um die Altstadt ganz neu geschnürt und grün gesäumt. Zwischen den schattigen Altstadtgässchen mit ihren kleinen, fantasievollen Gärten und Gärtchen und den Bachläufen wartet also eine ganze Stadt darauf erkundet zu werden – Eventbühne und Wasserspielplatz inklusive.
Stadtrundgang mal anders
Los geht’s am Stadtpavillon: Hier am Auftaktplatz kann man einen Eindruck von ganz Eppingen bekommen, mit Schaugärten, die die sechs Stadtteile Adelshofen, Elsenz, Kleingartach, Mühlbach, Richen und Rohrbach mit ihren Liebenswürdigkeiten und Besonderheiten repräsentieren.
Von den historischen Gärten über das Bachwegle hin zu Wasserspielen am Kleinbrückentorplatz – da, wo Elsenz und Hilsbach sich treffen, wird das Grün lebendig. Am Kleinbrückentorplatz ist auch der Gartenmarkt zu finden. Zehn Aussteller in insgesamt dreizehn Pagoden bieten hier alles rund um Pflanzen und Werkzeug bis hin zu Kunsthandwerk und Naturprodukten. Auch die Regionen rund um Eppingen, der Naturpark Stromberg Heuchelberg, der Kraichgau Stromberg Tourismus der Landkreis Heilbronn und das Heilbronner Land sind natürlich mit von der Partie.
Auf der groß angelegten Holzterrasse am Stadtweiher entfaltet sich das ganze Spektrum an gärtnerischem Können und floristischer Vielfalt in Kombination mit einem einzigartigen Panoramablick über die historische Altstadt. Kakteengarten, Rosengarten, Tiergehege und viele Partnerstände ergänzen zusammen mit vielen Events das bunte Treiben und bieten spannende Unterhaltung zu grünen Themen.
Virtueller Rundgang durch das Gartenschaugelände
Naturkunde-Unterricht
Zum Beispiel für Schülerinnen und Schüler. Die heimische Flora und Fauna erkunden sowie Ökologie und Nachhaltigkeit hautnah erleben – das ermöglicht das Grüne Klassenzimmer. Mitten auf dem Gartenschau-Gelände wird das gemeinsame Entdecken und Forschen gefördert und gleichzeitig Umweltwissen vermittelt. Auf dem Stundenplan: Themen wie „Eine Welt erleben, lokal und global handeln“, „Politik und Bildung trifft Entwicklung“ bis hin zu „Begegnung mit Tieren“, „Archäologie und Geschichte“, „Wald, Bäume, Holz, Natur und Landschaft“, „Gartenbau, Landschaftsgestaltung und Landwirtschaft“ sowie „Mensch, Gesundheit und Ernährung“.
Golfschläger, Hammer, Meisel
Und auch den Golfschläger kann man schwingen: Bunker, Fairway oder Rough sind zwar eigentlich eher Gartenschau-untypische Begriffe, in Eppingen gehören sie dazu: Auf einer Golfanlage in Miniaturformat präsentiert sich der Baden-Württembergischen Golfverband e.V., um einen möglichst authentischen Einblick in die Sportart Golf und die Spielstätten zu geben. Denn Golfplätze sind mehr als nur kurz geschorene Rasenflächen sondern mit ihren umgebenden Wäldern, Bachläufen oder Streuobstwiesen auch ein Ort, an dem sich Biodiversität nahezu ungestört entwickeln kann.
Die Steinhauerkunst ist besonders im Eppinger Stadtteil Mühlbach eine wahre Handwerkstradition. Um dieser Handwerks- und Kunstform eine besondere Plattform zu bieten, zeigen beim Steinhauer-Symposium gleich vier Steinhauer ihr Können und lassen während der Gartenschau Skulpturen entstehen, die auch nachher noch Teil des Geländes bleiben werden.
Ja-Wort im Grünen
Ach, und was ganz besonderes gibt es auch noch: Wer sich in diesem Jahr das Ja-Wort geben möchte, der kann das auch auf der Gartenschau tun. Und zwar passenderweise auf der Liebesinsel, da wo Elsenz und Hilsbach zusammenfließen. Bis zu 25 Gäste können dort zusammen feiern, die Kosten beinhalten die Gebühren für die Eheschließung, den Auf- und Abbau sowie fünf Tagestickets für das Brautpaar, die Trauzeugen und den Fotografen, weitere Gäste erhalten einen günstigen Eintrittspreis via Standesamt. Da lohnt sich auch das Ja-Sagen.
Nussbaum Medien mit dabei
Auch für die Nussbaum Medien Gruppe, die sich mit ihrem Motto „Heimat stärken“ umfassend dem Engagement für Baden-Württemberg verschrieben hat, ist es eine Selbstverständlichkeit, die Gartenschau zu unterstützen. Inhaber Klaus Nussbaum zeigte sich beeindruckt vom Eppinger Konzept. Als Premium-Sponsor wird das Medienunternehmen die Gartenschau umfassend in seinen Printmedien und auf den digitalen Kanälen begleiten.Und für Nussbaum Club Mitglieder, also unter anderem alle Abonnenten eines Druckerzeugnisses von Nussbaum Medien, gibt es am 16. Juli von 10 bis 18 Uhr auf dem Gartenschaugelände den „Nussbaum Familientag“. Also nichts wie hin!