Der Anstieg der jährlichen Neuerkrankungen an Krebs und der vermehrte Einsatz von Oralia in der ambulanten Tumortherapie stellen Apothekerinnen und Apotheker zunehmend vor kommunikative, aber auch fachliche Herausforderungen. Zur Unterstützung der kompetenten Beratung in der Apotheke bietet der Krebsinformationsdienst (KID) des Deutschen Krebsforschungszentrums Informationsmaterialien zu häufig gefragten Themen an. Sie können an Kunden weitergegeben werden oder dienen als Hilfestellung in der Gesprächssituation. Darüber hinaus hat die Deutsche Gesellschaft für onkologische Pharmazie für Apotheker eine spezielle Fortbildung konzipiert, um die bestmögliche pharmazeutische Versorgung von Tumorpatienten sicherzustellen.

Neben der Einnahme von Medikamenten ist eine gesunde Ernährung bei Krebs - am besten bereits davor! - extrem wichtig.

Orale Einnahme von Medikamenten gegen Krebs

Mehr als die Hälfte der in den letzten 5 Jahren neu zugelassenen onkologischen Arzneimittel sind Medikamente, die oral eingenommen werden. Für den Patienten bietet diese Art der Tumortherapie eine Reihe von Vorteilen. So entfallen häufige Arztbesuche für die oft quälenden Injektionen oder Infusionen. Aufgrund ihrer komplexen und genau einzuhaltenden Einnahmevorschriften bergen die Oralia aber auch Risiken. Nebenwirkungen, Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, ebenso wie Einnahmefehler können den Therapieerfolg gefährden und ernste gesundheitliche Folgen nach sich ziehen. Vor diesem Hintergrund kommt den Apothekern, als niederschwellig erreichbare Ansprechpartner im direkten Umfeld des Patienten, eine entscheidende Bedeutung zu.

Apothekerin in einer Apotheke

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Kapseln können oral eingenommen werden.

Umgang mit Nebenwirkungen von Krebsmedikamenten - verständlich erklärt

Für die kompetente Beratung in den Apotheken vor Ort bietet der KID Informationsblätter als thematisch gebündelte Infopakete an. Das Informationspaket "Nebenwirkungen der Krebstherapie" umfasst acht Infoblätter, die therapiebedingte Begleiterscheinungen, wie Mukositis, Übelkeit und Fatigue, verständlich erklären und zudem Tipps zum Umgang mit den Beschwerden enthalten. Ein zweites Paket liefert Informationen auch jenseits der eigentlichen Arzneimitteltherapie, zum Beispiel zu sozialrechtlichen und psychoonkologischen Fragen oder zum Leben mit Krebs. Zu jedem Infopaket gehören zwei Plastik-Aufsteller, sodass alle Informationsblätter ansprechend und leicht zugänglich aufbewahrt werden können.

Gute Erfahrungen mit Arzneien gegen Krebs

Kerstin Bornemann ist Vorstandsmitglied der Gesellschaft für onkologische Pharmazie (DGOP), Apothekerin für onkologische Pharmazie und Palliativpharmazie und Psychoonkologin in Göttingen. Sie hat mit den Informationsblättern des KID gute Erfahrungen gemacht: "Die Materialien des Krebsinformationsdienstes sind für uns Apotheker eine große Hilfe. So können wir den Kunden etwas Konkretes an die Hand geben, das sie sich auch zu Hause nochmals in Ruhe anschauen können. Da alle Inhalte evidenzbasiert und auf dem neuesten Stand der Wissenschaft entwickelt werden, gebe ich sie oft und mit einem guten Gefühl weiter."