Etwa 50% aller Hunde und Katzen in Deutschland sind zu dick. Dies kann gesundheitliche Folgen haben. Die Lebenserwartung kann um bis zu 2 Jahren verkürzt sein. Die Wahrscheinlichkeit an Herz-Kreislauferkrankungen oder Diabetes mellitus zu erkranken, steigt an. Das Auftreten von Gelenkerkrankungen wie Arthrosen steigt deutlich an und kann die Lebensqualität der Tiere erheblich reduzieren.

Die Tiere sind weniger belastungsfähig, vertragen Hitze meist sehr schlecht und sind nicht mehr so beweglich wie ihre normalgewichtigen Artgenossen. Hunde bleiben beim Spaziergang oft zurück und hecheln meist vermehrt. Das Aufstehen fällt ihnen oft schwer. Katzen haben vermehrt Probleme hochzuspringen und neigen zu ungepflegtem, struppigem Fell, da sie sich im hinteren Bereich nicht mehr richtig putzen können. Häufig ist auch das Immunsystem geschwächt.

Dicke Katze am Zaun

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Sie hat es nochmal durch den Zaun geschafft - gerade so! Ein bisschen mehr darf es sein, aber auf keinen Fall zuviel. Hier sollten Halter aufpassen.

Ursachen von Übergewicht bei Hunden und Katzen

Zu viel Futter und Leckerchen ist die Hauptursache für das Übergewicht. Nimmt das Tier mehr Futter auf als es verbraucht, dann werden die überschüssigen Kalorien in Form von Fettpolstern abgelagert. Überschreitet das Körpergewicht das Idealgewicht um über 20% dann spricht man von Fettsucht (Adipositas).

Die Entstehung von Übergewicht wird auch durch Bewegungsmangel, insbesondere bei reinen Wohnungskatzen, gefördert. Durch die nachlassende Bewegungsfreude mit steigendem Gewicht entsteht ein Teufelskreislauf. Auch neigen genetisch bedingt einige Hunde - und Katzenrassen eher zu Übergewicht. Kastrierte Tiere haben durch gesteigerten Appetit und verminderte Stoffwechselaktivität ein höheres Risiko an Übergewicht zu erkranken. Auch kann in selteneren Fällen eine Unterfunktion der Schilddrüse beim Hund zu einer ständigen Gewichtszunahme führen.

Wie kann der Besitzer erkennen, ob sein Tier übergewichtig ist?

Normgewichte aufgrund einer Rassezugehörigkeit sind nur eine sehr grobe Richtlinie, da es innerhalb einer Rasse aufgrund von Größenunterschieden enorme Schwankungen geben kann.

Hinweise für Übergewicht sind:

  1. Rippen und die Wirbelsäule sind schwer zu ertasten.
  2. Die Taille ist schwer erkennbar.
  3. Der Schwanzansatz ist verdickt in Form einer Fettschürze (v.a. Hund).
  4. Der Bauch hängt durch.

Therapie vom Übergewicht bei Hunden & Katzen

Der Hund bzw. die Katze sollte von ihrem Haustierarzt(in) untersucht werden, um eine Erkrankung als Ursache des Übergewichts auszuschließen. Das Tier wird gewogen, das Zielgewicht ermittelt. Ihr Tierarzt(in) kann Ihnen ein spezielles Diätfutter empfehlen und einen Ernährungsplan erstellen. Dieser muss strikt eingehalten werden.

Bei Katzen kann sich eine Futterumstellung teilweise schwierig gestalten, da viele ein anderes Futter nicht akzeptieren. In diesen Fällen muss das normale Futter reduziert werden, da Katzen im Gegensatz zum Hund auf keinen Fall fasten dürfen, sie laufen sonst Gefahr, eine massive Leberschädigung zu erleiden.

Extras in Form von Leckerchen, Kauartikeln oder Tischresten sind absolut tabu. Werden Belohnungen für den Spaziergang oder die Arbeit mit dem Tier benötigt, kann ein Teil vom zugeteilten Futter dafür verwendet werden. Gleichzeitig sollte die Bewegung allmählich gesteigert werden. Bei Katzen kann dies durch Spielangeln, Laserpointer oder Futterbälle geschehen.