„Markus Lüpertz ist ohne Zweifel einer der bedeutendsten Künstler der Gegenwart. Sein gewaltiger Genesis-Zyklus greift die Fragen nach Leben und Tod, Werden und Vergehen auf und verarbeitet in der Menschheitsgeschichte gegebene Antworten. Er regt damit zur eigenen Reflexion, zum eigenen Weiterdenken, an. Die Bilder erschließen sich nicht dem flüchtigen Betrachter. Eine Beschäftigung mit ihnen ist notwendig und lohnt sich. Für die Stadt ein großes Geschenk und ein eminentes Beispiel bürgerschaftlichen Engagements. Danke Anton Goll.“ So fasst Dr. Albert Käuflein, Kulturbürgermeister der Stadt Karlsruhe, das Geschehen zusammen.

Markus Lüpertz spricht in der Stadtkirche

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Karlsruhe sei für ihn die erste Freiheit gewesen, die ihn als 30-jährigen Mann angesprochen hätte - das teilte Markus Lüpertz unter anderem dem Publikum mit.
Stadtkirche Karlsruhe von innen, Musik

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Die Musikstücke wurden von Professoren und Studierenden der Staatlichen Hochschule für Musik Karlsruhe und dem Kantor der Stadtkirche vorgetragen.
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Ende April eröffnete einer der bekanntesten deutschen Künstler der Gegenwart, Markus Lüpertz, in der Stadtkirche Karlsruhe sein „Genesis“-Projekt. Folgende sieben Haltestellen der Stadt Karlsruhe sind nun beidseitig auf jedem Bahnsteig mit jeweils einem großformatigen Werk ausgestattet: Durlacher Tor, Kronenplatz, Marktplatz, Ettlinger Tor, Kongresszentrum, Lammstraße und Europaplatz.

Audio: "Genesis"-Projekt eröffnet

Bahn fahren und Kultur erleben

Das Gesamtkunstwerk und -konzept soll mit seinen 14 Objekten jeweils im Format von zwei auf vier Metern „eine ästhetische und mit Genuss verbundene künstlerische Begleitung für jeden Weg ‚unten‘“ bilden. Zugleich verbindet dieser Weg wiederum alle wichtigen Kunst- und Kulturinstitutionen „oben“. Anton Goll ist Initiator der gemeinnützigen Organisation „Karlsruhe Kunst Erfahren“. Er hat es zusammen mit dem Künstler ermöglicht, dass man Karlsruhe nun für mindestens sieben Jahre, an denen das Kunstwerk als Leihgabe der Stadt dient, als öffentliche, für alle Bürgerinnen und Bürger erfahrbare Galerie, die 365 Tage im Jahr nahezu rund um die Uhr geöffnet sein wird, erleben kann.

Markus Lüpertz und Anton Goll

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Stolz darauf, dass das Werk nun vollbracht und das Kunstprojekt eröffnet ist (von links): Markus Lüpertz und Anton Goll.
Altkanzler Gerhard Schröder (Mitte) besuchte zusammen mit seiner Frau Soyeon Schröder-Kim (ganz links) die Eröffnung des "Genesis"-Projekts

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Prominenter Besuch: Altkanzler Gerhard Schröder (Mitte) besuchte zusammen mit seiner Frau Soyeon Schröder-Kim (ganz links) die Eröffnung des "Genesis"-Projekts.
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Golls größter Dank ging an Markus Lüpertz, der ohne Vorgaben gearbeitet habe. Er hoffe nun von Herzen, „dass das Kunstwerk den Erfolg bekommt, den es verdient.“ Inhaltlich dreht sich „Genesis“ nicht alleine um den Schöpfungsmythos, sondern verbindet viele Elemente und Anregungen aus den griechischen Sagen und Mythen. Dies geht aus den einführenden Worten von Prof. Dr. Raimund Wünsche, dem ehemaligen Direktor der Glyptothek München, hervor.

Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup dankte nicht nur dem Künstler, sondern besonders auch der Unterstützung von seitens des Gemeinderats, der das Projekt nach jahrelangen Diskussionen, vergleichbar mit denen über die Kombi-Lösung, genehmigt hatte. CDU-Stadträtin Rahsan Dogan bestätigte: „Als Stadträtin habe ich dieses einmalige Projekt von vornherein mit Begeisterung in den Gremien des Gemeinderats begleitet und dessen Realisierung unterstützt.“

Ein Werk von Lüpertz an einer Bahnstation

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Neugierige Besucher betrachten das Werk noch am selben Tag.

Verbindende Elemente

Mit dem Kunst-Projekt soll nicht nur Karlsruhe kulturell aufgewertet werden. So hoffe man darauf, auch neuere Zielgruppen zu gewinnen aus solchen, die bereits Bahn fahren oder denen, die Kunstgalerien besuchen – sowie denjenigen, die sonst eher nicht mit KVV und AVG unterwegs sind. „Auch Jüngere dürfen Feuer, Erde und Wasser ansehen“, so Anton Goll. Bei Führungen durch den Künstler Markus Lüpertz oder der Genesis-Buch-Trilogie, die das Projekt, das Werk und seine Entstehung via Tagebuch reflektieren, kann man sich weiter ins Thema vertiefen.

Video: Die Entstehung des "Genesis"-Projektes

Mehr zum Genesis-Projekt gibt es hier