„Ich fühle mich den beiden Karlsruher Stadtteilen, zwischen denen ich wohne, zugehörig, der Stadt Karlsruhe und Entenhausen“, so der 56-Jährige. Im Stadtteil Grötzingen geht er für den täglichen Bedarf einkaufen, in Durlach besucht er Kneipen und seinen Lieblings-Buchladen, für Karlsruhe ist er in vielerlei Hinsicht beruflich aktiv. „Ich stehe zu 100 Prozent für diese Stadt ein“, sagt er. Und: In „Entenhausen“ ist er „Bürgermeister“.

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Waschechter Karlsruher

Martin Wacker ist in Karlsruhe aufgewachsen, zur Schule gegangen, hat am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) Literaturwissenschaften studiert. Er ist Autor, Schauspieler, Kabarettist, Gesellschafter des Sandkorn-Theaters, Stadionsprecher beim KSC, Geschäftsführer der „Karlsruhe Marketing und Event GmbH“ (KME). Er sammelt Donald Ducks. Er hat Ehrenämter. Aber für alles gilt, so sagt er: „Was ich tue, tue ich mit Leidenschaft.“ Greifen wir also ein bisschen was heraus.

Kleinkünstler

„Schon als Schüler konnte ich in der Schule und später im Sandkorn Musicals und Kabarett zu machen“, sagt Martin Wacker. „Wenn man von einem ganz kleinen Theater kommt, entwickelt man eine gewisse Demut.“ Hier habe er auch viel für seine Aufgabe als Kulturmanager gelernt. Ob er für 80 oder für 8.000 Menschen plane, er müsse immer die Verantwortung für jeden Einzelnen tragen.

Martin Wacker in seinem KME-Büro im Alten Schlachthof.

rist

Martin Wacker in seinem KME-Büro im Alten Schlachthof.

(Nur der) KSC

„Du kannsch’s mache, wie d‘ denksch“, habe es attraktiv geheißen, als er gefragt wurde, ob er Stadionsprecher werden wolle. Er dachte sich unter anderem eine Stadion-Liturgie aus, und heute antworten die Zuschauer auf sein „Hallo Karlsruhe“ mit der lauten Erwiderung „Kaaaaaarlsruuuuuhe!“.

Auf Sendung

Übers Jugendradio zu Schulzeiten kam er zu verschiedenen Privatradios. Als die Welle Fidelitas, bei der er Chef vom Dienst war, von einem Tag auf den anderen eingestellt wurde, beschloss er, sich einen verlässlichen, sicheren Arbeitsplatz zu suchen.

Kultur-Manager

Den sicheren Arbeitsplatz fand er in Pressestellen, etwa bei der Messe Karlsruhe. Weitere Aufgaben fanden ihn, darunter „Das Fest“, das er seit 2010 organisiert. Es entwickelte sich die KME in der nun 21 Menschen arbeiten, in einem „tollen Team“. „In Karlsruhe ist die Bürgerschaft sehr engagiert“, sagt Wacker, „auch deshalb ist für uns in der KME klar, dass ein kulturelles Ereignis niemals etwas an den Bürgern vorbei sein darf. Die Menschen müssen sich darin wiederfinden, wie im Fest und in den Schlosslichtspielen.“ Veranstaltungen mit Unterhaltung und Inhalt seien verständlich für alle.

Eine Quelle der Inspiration liefert der Alte Schlachthof in Karlsruhe, in dessen Umfeld Martin Wacker - unter anderem - arbeitet.

rist

Eine Quelle der Inspiration liefert der Alte Schlachthof in Karlsruhe, in dessen Umfeld Martin Wacker - unter anderem - arbeitet.

Donaldist

Entenhausen ist der Name der fiktiven Stadt aus den Walt Disney-Geschichten rund um die Enten-Familie Duck. Martin Wacker hat sein persönliches Entenhausen in seinem Wohnhaus eingerichtet. Rund 2.500 Figuren, Bücher, Gegenstände aller Art rund um Donald Duck hat er in fast 30 Jahren zusammengetragen. Wichtig ist ihm dabei: „Ich möchte meine Sammlung auch zeigen und mit Leuten ins Gespräch kommen.“

Glühender Optimismus

Dass ausgerechnet Donald Duck sein Herz erobert hat, hat Gründe: „Donald Duck hat fast immer Pech, hat gefühlt schon 500 Jobs gemacht, ist kein Gewinner und ein Stehaufmännchen, das sich immer selbst aus dem Dreck zieht und am Ende optimistisch ist.“ Gerade dieser „glühende Optimismus“ helfe ihm immer wieder bei seinen Aufgaben: „Da kann man ein kreatives und positives Entenhausen brauchen“, sagt er. „Die Welt ist so voll von Missgunst und Neid, dass bunte lebendige Momente wichtig sind. Da glaube ich fest dran.“

„Mich tragen die Familie und der Glauben“

Wie passen alle diese Aktivitäten, die hier nur zum kleinen Teil wiedergegeben werden, in ein einziges Leben? „Mich tragen die Familie und der Glauben“, sagt Martin Wacker. „Meine Familie hat absoluten Vorrang.“ Als „gläubiger Mensch“ ist er Mitglied in der Stadtsynode. Er besinne sich darauf, dass Menschen nur als Gruppe leben könnten und dass keine Zeit für Egoismen sei. Er habe sich aus einer Grundüberzeugung heraus immer engagiert, sagt Martin Wacker: „Wer Erfolg hat, muss das auch als Auftrag und Aufgabe verstehen.“

In 30 Jahren hat sich eine stolze Sammlung aus Entenhausen angesammelt.

rist

In 30 Jahren hat sich eine stolze Sammlung aus Entenhausen angesammelt.
Dagobert Duck schwimmt im Geld - Martin Wacker mag trotzdem Pechvogel Donald lieber, der ein wahres Steh-Auf-Männchen ist.

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Dagobert Duck schwimmt im Geld - Martin Wacker mag trotzdem Pechvogel Donald lieber, der ein wahres Steh-Auf-Männchen ist.
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