Wasser ist lebenswichtig. Ob wir den Durst mit natürlichem Mineralwasser aus der Flasche stillen oder ein Glas am Wasserhahn füllen, macht zunächst keinen Unterschied.
Und doch haben beide Flüssigkeiten ganz unterschiedliche Entstehungswege und werden nach jeweils eigenen Prüfkriterien kontrolliert.
Wasser im Vergleich: Unterschied zwischen Mineralwasser und Trinkwasser
Mineralwasser ist ein unverfälschtes Naturprodukt. Zunächst versickern Regen oder Oberflächengewässer im Boden und werden dadurch zu Grundwasser. "Mit ein wenig Glück kann das Wasser über viele Jahre, manchmal sogar Jahrtausende hinweg durch die Erd- und Gesteinsschichten wandern. Dabei wird es nicht nur gefiltert, sondern auch mit Mineralstoffen angereichert", erläutert Geologe und Mineralwasserexperte Sebastian Rau vom SGS Institut Fresenius. Dieser Weg sorgt dafür, dass jedes der gut 500 in Deutschland angebotenen Mineralwässer durch eine unterschiedliche mineralische Zusammensetzung und somit einen individuellen Geschmack geprägt ist.
Trinkwasser entsteht auf andere Weise: Im Durchschnitt besteht es in Deutschland zu etwa zwei Dritteln aus flachen und tiefen Grundwasserbrunnen und zu einem Drittel aus Oberflächenwasser, zum Beispiel aus Flüssen, Seen und Talsperren. Bevor es aus dem Wasserhahn kommen darf, muss es in der Regel erst zu Trinkwasser aufbereitet werden.
Wasser-Kontrolle
Auch bei der Kontrolle sind Mineral- und Trinkwasser unterschiedlich, erklärt Sebastian Rau weiter: "Für Trinkwasser gilt in Deutschland die Trinkwasserverordnung, für Mineralwasser die Mineral- und Tafelwasserverordnung. Damit wird jeweils definiert, welche Anforderungen erfüllt werden müssen." Für hygienische und gesundheitlich einwandfreie Bedingungen bis vor die Tür des Verbrauchers sorgen bei Trinkwasser die Versorgungsunternehmen, die von den Gesundheitsämtern überwacht werden.
Aber auch unabhängige Institute für Laboranalytik wie das SGS Institut Fresenius untersuchen regelmäßig Trinkwasserproben von Wasserversorgern sowie aus Wohnanlagen, Bürogebäuden, Schulen, Hotels oder Restaurants. Im Auftrag der Abfüller von Mineralwasser wiederum kontrollieren die Labore die ursprüngliche Reinheit und die Mineralienzusammensetzung.
Beide Wassersorten - Trinkwasser aus dem Wasserhahn und natürliches Mineralwasser - haben somit ihre Berechtigung und lassen sich in der Regel bedenkenlos trinken.
"Über diese Auswahl können sich die deutschen Verbraucher freuen", erklärt Wasserexperte Rau: "Dass das EU-Parlament derzeit strengere Trinkwasserregeln plant, zeigt, dass solch eine hohe und sichere Wasserqualität längst nicht überall selbstverständlich ist."
Qualitätsversprechen für Mineralwasser in der Gastronomie
Wer im Restaurant Mineralwasser bestellt, möchte auch das Naturprodukt bekommen. Aber wie kann man als Gast sicher sein, dass tatsächlich natürliches Mineralwasser und nicht etwa aufgesprudeltes Trinkwasser serviert wird? Dafür hat der Gesetzgeber vorgesorgt und eine klare Vorgabe geschaffen, durch die jeder Gast sofort erkennen kann, ob er das gewünschte Getränk auch erhalten hat: Mineralwasser muss stets in der geschlossenen Flasche an den Tisch gebracht werden.
Der Grund dafür ist einfach: Mineralwasser ist ein reines Naturprodukt und muss völlig andere Anforderungen erfüllen als Leitungswasser oder andere Wasserarten. Bevor Mineralwasser überhaupt in Verkehr gebracht werden darf, muss es eine amtliche Anerkennung erhalten. Diese bestätigt seine hohe Qualität. Dazu sind über 200 geologische, chemische und mikrobiologische Untersuchungen erforderlich. Mit Ausnahme von Kohlensäure darf Mineralwasser dann auch nichts mehr zugefügt werden.
Es muss immer am Quellort abgefüllt werden, damit es genauso in Cafés, Restaurants oder Bars gelangt, wie es die Quelle verlassen hat: ursprünglich rein, streng geprüft, hygienisch einwandfrei und mit einem festen Verschluss sicher versiegelt.
Damit die Gäste in der Gastronomie auch tatsächlich diesen hochwertigen Durstlöscher erhalten, schreibt die sogenannte Mineral- und Tafelwasser-Verordnung (MTVO) ebenfalls vor, dass das Mineralwasser erst vor ihren Augen geöffnet und ausgeschenkt werden darf. So können sich alle Gäste sicher sein, dass das servierte Wasser den hohen Qualitätsansprüchen von Mineralwasser genügt und nicht beispielsweise aus der Leitung stammt.
Passendes Wasser zu verschiedenen Speisen
In den meisten Restaurants kann man zwischen Mineralwasser mit mehr, weniger oder ganz ohne Kohlensäure wählen. In der gehobenen Gastronomie ist die Auswahl oft größer und es gibt sogar eine Mineralwasser-Karte. Jedes der rund 500 Mineralwässer in Deutschland verfügt über eine ganz individuelle Zusammensetzung an verschiedenen Mineralstoffen.
Diese große Auswahl bietet eine vielfältige Genusswelt und macht Mineralwasser zum optimalen Speisenbegleiter bei ausgiebigen Menüs. Das Servicepersonal kann auch hier Empfehlungen aussprechen und bei der Auswahl des passenden Mineralwassers zu verschiedenen Speisen oder Weinen helfen.