Egal ob als Autoersatz im Alltag oder beim Sport: Radfahrer genießen es, ihr Kind überall mit hinnehmen zu können. Doch nicht alle Transportmöglichkeiten eignen sich schon für Neugeborene. Das Umschnallen eines Tragetuchs oder einer Babytrage ist für Radfahrende nicht zu empfehlen.

Kinder brauchen zwar nach der Geburt viel Vertrauen, Sicherheit und Nähe durch direkten Körperkontakt, doch im Falle eines Sturzes ist das Risiko zu hoch, dass auch das Kind Verletzungen davonträgt. Ein Kindersitz kommt ebenfalls nicht in Frage, da Babys noch nicht die nötige Muskulatur haben. „Erst wenn das Kind sich selbstständig hinsetzen kann, sollte es in einem Kindersitz transportiert werden“, erklärt Experte Toni Messingschlager.

Bleiben der Kinderanhänger und das Lastenrad.

Vater transportiert Kind mit Lastenrad

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Ein Lastenrad ist äußerst praktisch, nicht nur zum Einkaufen, sondern auch für den Kindertransport.

Mit Kind auf dem Rad: Nur langsam und auf Asphalt

Mit einem Hängematte‐artigen Babysitz lassen sich Babys schon ab dem ersten Monat im Kinderanhänger transportieren. Durch einen stabilen Aufbau und ein Fünf‐Punkt‐Gurtsystem ist der noch frische Nachwuchs im Anhänger gut geschützt – und liegt dabei ergonomisch korrekt. „Unser Babysitz hat einen äußerst flachen Sitzwinkel mit stabiler Rückenfläche, sodass weder Köpfchen noch Rücken ihr Gewicht halten müssen“, beschreibt Hanna Gehlen, Geschäftsführerin bei einem Anhängerspezialisten.

Da sich Erschütterungen ab einem gewissen Grad auf das Kind übertragen, ersetzt die Konstruktion des Babysitzes jedoch nicht den rücksichtsvollen Umgang mit dem Nachwuchs. „Wir wissen aus Gesprächen mit vielen Eltern, dass es für sie ganz selbstverständlich ist, in den ersten Lebensmonaten nur kurze Strecken auf ruhigen Wegen zurückzulegen. Für die neu gewonnene Freiheit, sich auch mit Baby innerstädtisch flexibel bewegen zu können, wird gerne auf ein paar km/h verzichtet.Wir raten zu einer Maximalgeschwindigkeit von ca. 15 km/h“, so Gehlen.

Babyeinsatz für den Fahrradanhänger

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Auch das Überfahren von Bordsteinen sei zu vermeiden. Um mögliche Erschütterungen auszugleichen, könne der Reifendruck möglichst niedrig und ein Anhänger mit abstimmbarem Dämpfungssystem gewählt werden. Ein Zusatzgewicht (eine schwere Wickeltasche reicht meist schon) sorgt dafür, dass die Straßenlage verbessert wird.

Fahrradreifen richtig aufpumpen

Kurze Touren mit Bedacht

Zwar können Eltern ihr Baby grundsätzlich ab einem Alter von circa sechs Wochen in einem Fahrradanhänger mitnehmen. "Allerdings gibt es hier einiges zu beachten", betont die Kinderärztin Dr. Claudia Saadi im Apothekenmagazin "Baby und Familie". "Um Erschütterungen zu reduzieren, müssen die Babys unbedingt in einer geeigneten kippsicheren, gepolsterten Babyschale liegen."

Bei Kindern unter drei Monaten sollte darüber hinaus das Köpfchen mit einem Sitzverkleinerer oder einer Stoffwindel gestützt werden. "Selbstverständlich sollten die Eltern auf unebenen Wegen langsam und umsichtig fahren und im Verkehr darauf achten, dass der Anhänger keiner unnötigen Gefahr ausgesetzt ist", mahnt die Medizinerin.

Das Baby sollte weder schwitzen noch frieren. Werde es unruhig, brauche es wahrscheinlich eine Pause, erläutert Saadi. "Ich würde anfangs nur kurze Touren unternehmen, vielleicht zum Einkaufen und zurück nach Hause."

Kindertransport auf dem Fahrrad