Im Badezimmer sammeln sich viele Pflege- und Kosmetikprodukte an, die häufig noch nicht einmal verwendet werden. Zudem befindet sich in sehr vielen Produkten Mikroplastik und ist daher schlecht für die Umwelt. Der Zero Waste-Trend bietet Abhilfe: hierbei werden müllfreie Alternativen verwendet, die nicht zwingend teurer sein müssen.
Weitere Informationen zu Zero Waste finden Sie hier:
► Zero Waste in Baden-Württemberg
Damit der Start ins müllfreie Leben im Bad einfacher fällt, haben wir folgende Zero Waste-Alternativen zusammengetragen:
1. Feste Pflegeprodukte
Feste Pflegeprodukte findet man in allen Varianten. Es gibt sie zum Beispiel als Alternativen für Shampoo, Duschgel und Bodylotion. Der Markt boomt, so dass diese heutzutage sogar in allen gängigen Drogerie- und Supermarktläden zu finden sind. Doch auch Produkte aus regionalen Manufakturen sind nicht zu verachten, da diese meist in kunstvoller Handarbeit angefertigt werden und so auch optisch beeindrucken.
Um eine Innovation aus Baden-Württemberg handelt es sich bei "Duschbrocken". Der Sitz des Unternehmens liegt in Stuttgart und wird von Johannes und Christoph geführt - zwei Weltenbummlern! Diese hatten 2017 nach einer gemeinsamen Weltreise die Idee, Shampoo und Duschgel zu kombinieren. Auch das Plastik sollte wegfallen, da es beim Reisen sört und schlecht für die Umwelt ist.
Ihre Kreationen haben poppige Namen wie zum Beispiel "Frida Früchtchen", bei der es sich um einen orangenen Duschbrocken handelt, der nach tropischen Früchten riecht.
2. Bambuszahnbürsten
Bambuszahnbürsten sind der letzte Schrei: diese bestehen aus einem schnell nachwachsenden Rohstoff und sind häufig recycelbar. Allerdings muss hierbei auf das Bürstenmaterial geachtet werden: besteht dieses aus Nylon, müssen sie in den Restmüll.
Mehr zu alternativer Zahnpflege finden Sie hier:
Tipp: Trennen Sie den Bürstenkopf ab und schmeißen sie nur diesen weg. Eine andere Möglichkeit wäre es, die alte Bambuszahnbürste als Putzhilfe zu verwenden. Hierdurch gelangt man besser an den Schmutz in Ecken und Fugen.
Informationen zu einem Holzzahnbürsten-Check und weiteren Zero Waste-Alternativen finden Sie in folgendem Video:
3. Rasierhobel
Ebenfalls beliebt sind Rasierhobel. Diese sind schon länger auf dem Markt, wurden bisher aber nur sehr selten verwendet. Der Vorteil hieran sind die billigen Rasierklingen, die unter anderem in 100er Packs gekauft werden können.
Tipp: Sammeln Sie die gebrauchten Rasierklingen in einem separaten Glas und bringen dieses zum Wertstoffhof. So gelingt das sortenreine Recycling und niemand wird beim losen Wegschmeißen in die Plastiktüte verletzt.
4. Abschminkpads
Die regulären Wattepads sind sehr praktisch – jedoch alles andere als nachhaltig. Es handelt sich hierbei um ein Wegwerfprodukt, das sehr leicht durch wiederverwendbare Pads ersetzt werden kann. Diese sind waschbar und gibt es in allen möglichen Formen und Farben. Lediglich die Entfernung von Nagellack sollte mit diesen Pads nicht vollzogen werden. Nehmen Sie hierfür lieber einen alten Lappen, den Sie nach mehrmaligem Verwenden entsorgen können.
Tipp: Nähen Sie selbst welche aus alten Handtüchern, die sie nicht mehr benötigen. Hierzu finden Sie viele Anleitungen im Internet.
5. Waschmittel
Mittlerweile gibt es vielfältige Angebote, wenn es um nachhaltiges Waschen geht! Zu empfehlen sind Waschnüsse, die biologisch abbaubar sind. Aber auch Wascheier sind beliebt, welche – wie die Waschnüsse – lediglich mit in die Wäsche gelegt werden müssen. Wer lieber regulär die Wäsche wäscht, kann auf wiederbefüllbare Waschmittelflaschen zurückgreifen. Diese können in Drogeriemärkten oder Unverpacktläden wiederbefüllt werden.
Wie Sie beim Waschen zusätzlich Strom sparen können, finden Sie hier:
Tipp: Waschmittel kann man auch ganz einfach aus heimischen Kastanien machen. Anleitungen hierfür finden Sie ebenfalls im Internet.
6. Deodorant
Die Anwendungsarten sind bei Deo genauso vielfältig wie die Geruchsvarianten! Neben Deos aus Glassprühflaschen gibt es auch welches zum Auftragen mit den Fingern. Wer dies nicht möchte, kann auch zu Deokristallen greifen. Häufig findet man auch Deodorant in Papptuben. Diese müssen vor Verwendung leicht angewärmt werden, damit sie sich gut verstreichen lassen.
Generell gilt: Alles was sich wiederbefüllen lässt, darf sich als Zero Waste bezeichnen! Voraussetzung ist natürlich, dass dies auch umgesetzt wird. Denn wem nutzen wiederbefüllbare Flaschen, wenn sie sowieso im Müll landen?
Früher oder später wird jedoch auch hier Müll durch Verschleiß anfallen. Wenn man diesen aber in Relation setzt, ist das Müllaufkommen immer noch deutlich geringer.