Der Frühling ist da – und mit ihm die Vogelwelt. Es zwitschert in den Bäumen und Hecken, in Parks und Wäldern schwirrt es und im Garten sind Rotkehlchen, Amsel & Co. auf Futtersuche.

Jeder kann mitmachen

Vögel in der Nähe beobachten, an einer bundesweiten Aktion teilnehmen und dabei noch etwas gewinnen – all das vereint die „Stunde der Gartenvögel“. Seit 2005 rufen der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der bayrische Landesbund für Vogelschutz (LBV) bundesweit dazu auf, Vögel im Garten und der Natur zu zählen – derzeit ist die „Stunde der Gartenvögel“ die deutschlandweit größte Aktion zur Vogelbeobachtung. Mit der Teilnahme kann jede*r mithelfen, eine detaillierte Momentaufnahme der Vogelwelt in den Städten und Dörfern zu ermöglichen.

Rekordbeteiligung

Jedes Jahr am zweiten Maiwochenende sind alle Naturliebhaber*innen aufgerufen, Vögel zu notieren und zu melden. Die 16. Auflage der Aktion hat im vergangenen Jahr laut den Initiator*innen alle Rekorde gebrochen, erstmals nahmen dabei über 150.000 Vogelfans teil. Nun steht die nächste Runde vor der Tür: Ab Donnerstag, dem 13. Mai (Christi Himmelfahrt) bis zum Sonntag, 16. Mai werden die gefiederten Gesellen wieder ganz im Mittelpunkt stehen.

Wie geht’s?

Mitmachen ist ganz einfach. Man setzt sich einfach mit einer Tasse Tee oder Kaffee oder einem sonstigen Getränk seiner Wahl eine Stunde lang in die Natur – sei es auf den heimischen Balkon, die Terrasse im Garten oder auf eine Parkbank. Ein Feldstecher ist natürlich keine schlechte Idee, wenn man ihn denn besitzt, ansonsten heißt es einfach Augen auf und zählen.

Augen auf

Gezählt wird nicht die komplette Menge der Vögel in dieser Stunde, sondern die größte beobachtete Anzahl einer Art zum gleichen Zeitpunkt während des Beobachtungszeitraums. Sprich: Wer einen Haussperling – übrigens der Rekordhalter unter den Gartenvögeln, was Sichtungen betrifft - sieht, notiert das zunächst, gesellt sich zu Sperling eins ein zweiter (was nicht unwahrscheinlich ist), gilt die Zahl der Sichtungen als zwei, sieht man fünf, ist dies die Zahl, die notiert wird. Es gilt also immer die höchste Anzahl gemeinsam gesichteter Vogelarten. Sieht man zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal drei Haussperlinge, werden diese nicht dazuaddiert, sondern die fünf bleibt stehen. Einen Meldebogen mit den 20 häufigsten Vogelarten und ihrer Beschreibung hat der NABU erstellt.

Download Zählhilfe und Meldebogen

Zählhilfe für Gartenvögel hier herunterladen

Hier kann man direkt den Meldebogen herungerladen

NABU-TOP 10 der Gartenvögel

NABU

Wer fliegt denn da? Diese Vogelarten sind am Häufigsten Gäste in unseren Gärten

Teamarbeit

Natürlich muss man das Ganze nicht alleine machen, sondern kann sich – bitte dieses Jahr corona-konform an die jeweiligen Regelungen angepasst mit genügend Abstand – auch zu mehreren auf Vogelpirsch machen. Ob alleine oder in der Gruppe – natürlich ist ein umweltsensitives Verhalten angesagt: viele Vogelarten sind scheu und zeigen sich nur, wenn die Umgebung passt. Laute Gespräche sind da eher abträglich, ebenso sollte die Boombox zuhause bleiben.

Bis zum 24. Mai melden

Bis 24. Mai kann man seine Ergebnisse dann beim NABU melden. Und zu gewinnen gibt es auch etwas: Vom Fernglas bis zum Nistkasten natürlich alles, dass auch die nächste "Stunde der Gartenvögel" ein Erfolg für Tier und Mensch gleichermaßen wird.

Stunde der Gartenvögel

NABU/Sebastian Hennigs

Die Ergebnisse lassen sich ganz leicht auf dem Meldebogen festhalten

Hintergrund:

Nach NABU-Angaben ist es Ziel der Aktion, ein „deutschlandweites und möglichst genaues Bild von der Vogelwelt in den Städten und Dörfern zu erhalten“. Denn viele Menschen haben heute das Gefühl, dass sie sich früher häufiger am Gesang von Zaunkönig, Singdrossel oder Star erfreuen konnten. Beruhen diese Befürchtungen auf Tatsachen, oder wird hier die vermeintlich „gute alte Zeit“ verklärt? Das wollen die Initiatoren herausfinden. Die Aktion soll dabei keine wissenschaftlich exakte Erfassung des deutschen Vogelbestands darstellen, sondern längerfristig die Entwicklung von Bestandszahlen der Vögel in Gärten und Parks widerspiegeln und dokumentieren. Die Stärke liegt im langjährigen Datenvergleich, aus dem sich neue Erkenntnisse zur Entwicklung einzelner Vogelarten sowie zu deren regionaler Verteilung gewinnen lassen.

Schwalben sind wieder da - warum sie unsere Hilfe brauchen (mit Flyer zum Download)