Doch oft dauert es nicht lange und die Eltern bekommen Fragen wie „Wann sind wir endlich da?“ oder „Wie lange dauert es noch?“ zu hören. Birgit Dreyer, die Reiseexpertin der ERV (Europäische Reiseversicherung), weiß, wie die Tour für die gesamte Familie zu einem entspannten Ausflug wird.

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Genug Zeit fürs Wandern einplanen

Bei der Wahl der Tour und der Planung der Strecke ist zu beachten, dass Gehzeiten in Büchern und auf Wegweisern für Erwachsene angegeben sind. Für Wanderungen mit Kindern gilt als Faustregel: Ungefähr 1,5-mal so viel Zeit einrechnen. Bei der Wahl von Schwierigkeitsgrad und Höhenmetern richten sich Eltern am besten nach dem Alter und der Kondition des Kindes. „Außerdem sollten sie ausreichend Pausen und Zeit zum freien Toben einplanen, sonst kann die Motivation der Kleinen schnell schwinden“, rät die Expertin. Eltern können bereits vorab interessante und sichere Rastplätze aussuchen, die sich dafür eignen. Gutes Kartenmaterial ist wichtig. Wer sich hierbei lieber auf sein Handy verlässt, sollte unbedingt darauf achten, dass die Karten auch offline verfügbar sind. Ein weiterer Tipp der Reiseexpertin: „Schon bei der Planung die Wünsche und Vorstellungen der Kinder miteinbeziehen.“

Präzise Planung der Wanderung mit Kindern

Für Familien lohnen sich besonders Wanderungen unweit des Heimatorts. Der Vorteil hierbei liegt darin, dass sie sich den jeweiligen Wetterbedingungen anpassen oder den Ausflug gegebenenfalls auch spontan verschieben können. Die Route sollte am besten anhand der Kondition des kleinsten „Alpinisten“ ausgewählt werden. „Der Fokus darf nicht auf möglichst vielen Höhenmeter liegen, es gilt vielmehr: Der Weg ist das Ziel“, so Birgit Dreyer. „Ein Bach, ein Wasserfall, Tiere in der freien Natur – auf der Strecke wollen Kinder etwas erleben, sie wollen spielen. Gibt es am Ziel eine Hütte mit Spielplatz oder wird ein köstlich duftender Kaiserschmarrn serviert, ist das sicher eine hilfreiche Motivation für die kleinen Bergfexe. Und wenn dann noch eine Sommerrodelbahn die Familie wieder ins Tal bringt, ist die Route ganz bestimmt kindertauglich.“

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Zwei Jungen machen Pause beim Wandern und essen Vesper

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Richtiges Schuhwerk und ein ordentliches Vesper sind Pflicht.

Gut ausgerüstet beim Wandern mit Kindern

Die richtige Ausrüstung ist schon die halbe Miete. Oberste Priorität hat dabei ordentliches Schuhwerk. Dazu Dreyer: „Während einer Wanderung Blasen an den Füßen zu bekommen, gilt es unbedingt zu vermeiden. Gerade die Kinder sollten ihre Wanderstiefel richtig einlaufen, um sicherzugehen, dass sie gut passen, nicht drücken und bequem sind.“ Wer sportelt, der schwitzt – mit funktioneller und atmungsaktiver Kleidung wandert es sich gleich viel besser und man ist vor Wind und Regen geschützt. Darüber hinaus gilt bei Bewegung in der Natur für Kinder wie für Erwachsene: Am besten nach dem Zwiebelprinzip anziehen. „Häufig ist es morgens noch kalt. Wird es dann im Tagesverlauf wärmer, kann Schicht für Schicht ausgezogen werden“, erläutert Birgit Dreyer. Zusätzlich sollte Wechselkleidung für den Nachwuchs mit im Gepäck sein. Außerdem: Sonnencreme, Hut oder Kappe, Mütze, Erste-Hilfe-Set und Proviant.

Ein kleiner leichter Rucksack, in dem die Kids ihren Proviant und ihr Kuscheltier selbst tragen können, macht Spaß und stolz. Die kleinsten Ausflügler finden in der Rückentrage – der sogenannten „Kraxn“ – Platz. Auch diese sollte vorher unbedingt ausprobiert werden, da sich oft enorme Qualitätsunterschiede auftun und die Kleinen sich nicht in jeder Trage wohlfühlen.

Ordentlich für die Wanderung packen

Die Orientierung zu behalten ist bei einer Wanderung das A und O. Gutes Kartenmaterial muss daher auf jeden Fall mit ins Gepäck. Wer sich hierbei lieber auf sein Handy verlässt, sollte unbedingt darauf achten, dass die Karten auch offline verfügbar sind. Die Reiseexpertin der ERV rät ausreichend Wasser und Nahrung einzupacken. „Kinder brauchen immer mal wieder eine Pause und möchten zwischendurch snacken. Neben Müsliriegeln, Nüssen und Obst, darf aber auch ein Stück Schokolade dabei sein. Auf den letzten Metern kann das sehr motivierend wirken.“ Die Sonneneinstrahlung auf dem Berg wird oft unterschätzt, weshalb Sonnenschutz und eine Kopfbedeckung nicht fehlen dürfen, genauso wenig wie Wechselkleidung, die bei starkem Schwitzen zum Einsatz kommt.

Richtig absichern beim Wandern mit Reiseversicherung

Für den Fall der Fälle sollte das Wanderabenteuer gut abgesichert sein. Am besten klären Eltern im Voraus, ob Ausflüge dieser Art etwa in ihrer Reisekrankenversicherung abgedeckt sind. Außerdem ist es wichtig zu wissen, wie die Versicherung den Begriff „Familie“ definiert und, ob hierbei auch befreundete Kinder inbegriffen sind.