Die Innentreppe ist eine der meistgenutzten Flächen im Haus: Dabei kratzen Schuhsohlen, Reinigungsmittel und Steinchen permanent an der Oberfläche und hinterlassen mit den Jahren ihre Spuren. Vor allem bei Holztreppen genügt es häufig, die Stufenoberflächen abzuschleifen und neu zu versiegeln. Sind die Stufen oder deren Oberflächen aber stark beschädigt, müssen sie entweder neu belegt oder sogar ganz ausgetauscht werden. Dabei sollte man auch an Barrierefreiheit denken - sei es aufgrund von Gehbehinderungen oder einfach aus Altersgründen.
Material, Werkzeug und Vorbereitung
Für die Renovierung der Treppe benötigt man ein Schleifgerät mit Schleifpapier in vier bis fünf verschiedenen Körnungen von 24 bis 100, dazu Lack, Pinsel und Spachtel. Müssen die Stufen neu belegt werden - zum Beispiel mit Laminat - benötigt man zusätzlich Stichsäge und Treppenschienen. Zur Vorbereitung sollten gegebenenfalls knarrende Dielen ausgebessert werden. Dazu benötigt man Holzkeile, Schrauben, Schraubendreher, Hammer und Fugenkitt.
Holzstufen aufarbeiten
Ist das Holz der alten Treppe in seiner Substanz noch unbeschädigt, genügt es, Tritt- und Setzstufen neu zu beschichten. Dazu entfernt man den alten Belag sorgfältig oder schleift die Farb- und Lackschichten ab. Dicke Lackschichten löst man zuvor mit einer Heißluftpistole, die den Lack aufweicht. Anschließend kratzt man den Lack mit einem Spachtel ab, bevor in mindestens drei Schleifgängen die alte Versiegelung sorgfältig und mit einer feiner werdenden Körnung abgeschliffen wird.
Nach Schliff und gründlicher Reinigung kann das Holz grundiert und anschließend mit einem breitem Pinsel mit Lack versiegelt werden - am besten sollte dreimal in einem Abstand von jeweils einigen Stunden lackiert werden. Zur Lackierung eignet sich wasserbasierter Lack: Er ist geruchsneutral, emissionsfrei und verändert die Eigenfarbe des Holzes nicht. Der Lack sollte anschließend mehrere Tage aushärten.
Tipps zur Treppenrenovierung
- Dicke Lackschichten mit Heißluftpistole ablösen und mit Spachtel abkratzen.
- Alte Versiegelung in mindestens drei Schleifgängen abschleifen.
- Holz am besten dreimal versiegeln.
- Wasserbasierter Lack ist geruchsneutral, emissionsfrei und verändert die Eigenfarbe des Holzes nicht.
- Stufen können mit neuen Trittstufen aufgedoppelt werden.
- Treppenrenovierungssysteme beinhalten vorgefertigte Elemente für Tritt- und Setzstufen sowie notwendiges Zubehör.
- Instabile Treppen sollten komplett saniert werden.
Stufen verkleiden oder aufdoppeln
Eine alte Innentreppe lässt sich auch neu verkleiden, zum Beispiel mit Teppichboden oder PVC. Alternativ können neue Trittstufen aus Holz, Metall, Naturstein oder Keramik montiert werden, hier spricht man von "aufdoppeln". Dazu befreit man die Treppenstufen zunächst von altem Lack, säubert sie und schneidet Schablonen der Stufen aus Pappkarton aus. Die Pappschablonen werden auf den neuen Belag gelegt, die Umrisse nachgezeichnet und zugeschnitten. Anschließend die zugeschnittenen Stufen auf die Trittfläche mit Montagekleber aufkleben, Fugen schließen, Kanten versiegeln und gegebenenfalls an den Kanten Eckprofile anbringen.
Wer es bequemer mag, kann auch auf ein komplettes Treppenrenovierungssystem zurückgreifen. Diese Systeme bestehen aus vorgefertigten Elementen für Tritt- und Setzstufen und beinhalten auch gleich das notwendige Zubehör wie Leisten, Verblendungen und Montagematerial. Auf die Treppe wird eine Stabilisierungsschiene verschraubt, sodass die Stufen leicht montiert und anschließend mit Montagekleber angebracht werden können.
Alte Treppe renovieren oder austauschen?
Ist die Tragekonstruktion der alten Treppe instabil oder die Substanz marode, sodass Sicherheitsanforderungen nicht mehr erfüllt werden, sollte die Treppe komplett saniert oder gleich ganz erneuert werden. Eine Kompletterneuerung der Treppe sollte ein Fachbetrieb für Treppenbau und -renovierung durchführen.