Die Terrasse ist ein wichtiger Ort in unserem Zuhause, der uns im Sommer dazu einlädt, die warmen Sonnenstrahlen zu genießen und im Freien zu entspannen.
Doch um diesen Außenbereich optimal nutzen zu können, bedarf es einer geeigneten Bodenbelagwahl.
Dielen als Bodenbelag geben Terrassen und Balkonen einen individuellen Look. Doch wie nachhaltig sind die verschiedenen Lösungen?
Ein Blick auf die folgenden Aspekte hilft, nachhaltige Produkte zu finden:
Video: WPC - Das Beste aus zwei Welten
1. Haltbarkeit: Ummantelung und Garantie checken
Je länger eine Diele Form und Optik beibehält, desto nachhaltiger ist sie. Von den heimischen Hölzern haben Thermohölzer die größte Lebensdauer. Selbst bei guter Pflege halten sie jedoch nicht unbedingt so lange wie einige WPC-Dielen.
Am besten schneiden Verbundstoffdielen mit Vollprofil und einer besonders widerstandsfähigen Ummantelung ab, die mit dem Dielenkern in heißem Zustand quasi verschmolzen wurde. Da die Qualitäten variieren, ist ein genauer Blick auf Ummantelung und Herstellergarantien sinnvoll.
Wofür steht WPC?
WPC steht für Wood-Plastic-Composite, was auf Deutsch Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoff bedeutet. Es handelt sich um ein Material, das aus einer Mischung von Holzfasern oder Holzmehl und Kunststoffen hergestellt wird. Diese Kombination bietet mehrere Vorteile, die WPC zu einem beliebten Material für Terrassendielen und andere Außenanwendungen machen.
Es gibt auch BPC - dann steht das B für Bambus.
2. Materialherkunft: Recycelte Materialien bevorzugen
Für Holzdielen und die Mehrheit der WPC-Dielen wird Holz von extra dafür gefällten Bäumen verwendet. Bei den meisten WPC-Dielen kommt zudem ausschließlich neu hergestellter Kunststoff auf Basis fossiler Rohstoffe zum Einsatz.
Nachhaltiger sind Produkte, die hauptsächlich aus Recyclingmaterialien bestehen. Deshalb sollten Sie nur nachhaltige WPC-Dielen kaufen.
3. Pflege: Ummantelte WPC-Dielen brauchen keine Spezialreiniger
Holz muss regelmäßig geölt, gebeizt oder lackiert werden. Und auch für die meisten WPC-Dielen werden spezielle lebensverlängernde Pflegeprodukte empfohlen. Die schützenden Mittel enthalten jedoch nicht selten Schadstoffe, die vom Regen in den Boden gespült werden können.
Vermeiden lässt sich diese Belastung mit WPC-Dielen mit spezieller Ummantelung, die nur gelegentlich mit Wasser und Seife oder einem Hochdruckreiniger gereinigt werden müssen. Sie sind auch erheblich arbeitssparender.
4. Produktion: Hersteller sollte nachhaltig arbeiten und zertifiziert sein
Welche Mengen welcher Schadstoffe werden in welchem Maß verwendet oder stecken eventuell sogar im Produkt? Unternimmt der Produzent besondere Anstrengungen für eine ressourcen- und umweltschonende Fertigung und Logistik?
Auszeichnungen oder Zertifikate unabhängiger Institutionen und regelmäßige eigene Nachhaltigkeitsberichte liefern hier wichtige Hinweise.
7 Vorteile von nachhaltigen WPC Terrassendielen
- Langlebigkeit: WPC-Dielen sind sehr beständig gegen Witterungseinflüsse, Feuchtigkeit und Schädlinge. Dies macht sie langlebiger als reine Holzdielen.
- Pflegeleicht: Im Vergleich zu reinem Holz benötigen WPC-Dielen weniger Pflege. Sie müssen nicht regelmäßig gestrichen oder versiegelt werden, um ihre Optik und Funktionalität zu erhalten.
- Optik: WPC-Dielen sind in einer Vielzahl von Farben und Oberflächen erhältlich, die das Aussehen von verschiedenen Holzarten nachahmen können. Dadurch lassen sie sich gut in unterschiedliche Gartengestaltungen integrieren.
- Umweltfreundlichkeit: Da WPC aus recycelten Materialien hergestellt werden kann, bieten sie eine umweltfreundlichere Alternative zu reinen Holzprodukten, insbesondere wenn für die Holzkomponente Abfallprodukte aus der Holzverarbeitung verwendet werden. Achten Sie beim Kauf unbedingt darauf, ob die WPC Terrassendielen nachhaltig hergestellt sind!
- Feuchtigkeitsresistenz: Dank der Kunststoffkomponente sind WPC-Dielen weniger anfällig für die Aufnahme von Feuchtigkeit, was sie ideal für den Einsatz in Bereichen mit direktem Kontakt zu Wasser macht, wie z.B. rund um Pools.
- Rutschfestigkeit: Viele WPC-Dielen sind so beschaffen, dass sie auch bei Nässe eine gute Rutschfestigkeit bieten.
- Einfache Installation: WPC-Dielen lassen sich in der Regel leicht verlegen, oft durch ein Klicksystem oder ähnliche Verbindungstechniken, die keine speziellen Werkzeuge oder Kenntnisse erfordern.
WPC-Produktion und Eigenschaften
WPC wird hauptsächlich aus Weichhölzern wie Fichte, Kiefer oder Tanne hergestellt, seltener aus Harthölzern wie Eiche oder Ahorn. Die Holzfasern und -mehl, Nebenprodukte der Holzindustrie, werden weiterverarbeitet und dienen als stabilisierende und füllende Bestandteile des WPC. Diese Weiterverarbeitung trägt zur Schonung der Ressourcen bei und ermöglicht eine vollständige Recyclebarkeit der Produkte, was als Upcycling bezeichnet wird.
Die Dielen aus WPC bieten viele Vorteile, darunter Fußwärme, Widerstandsfähigkeit gegen Splittern und Witterungseinflüsse sowie eine geringere Neigung zum Ausbleichen im Vergleich zu Vollholzdielen. Allerdings können sie anfällig für holzzersetzende Mikroorganismen und Pilze sein, insbesondere in feuchten Umgebungen. Die Gefahr eines Befalls sinkt jedoch mit einem höheren Kunststoffanteil im Produkt.
Trotzdem bleichen die Dielen mit der Zeit aus und verfärben sich silber-grau, was auf den Abbau des enthaltenen Lignins zurückzuführen ist. Hersteller reagieren darauf, indem sie ihren Produkten UV-Blocker und Farbpigmente beimischen, um das Ausbleichen zu verzögern oder zu verdecken.
Video: Verlegung von Trex WPC Terrassendielen
Wer hat WPC-Dielen erfunden?
Auf Herkunft und Qualität achten
Die Qualitätsgemeinschaft Holzwerkstoffe e. V. vergibt ein Qualitätszeichen, das neben bestimmten Materialeigenschaften auch die Produktherkunft berücksichtigt. Für zertifizierte Produkte werden ausschließlich zu 100 Prozent aus nachweislich FSC- oder PEFC-zertifizierter Forstwirtschaft stammende Holzfasern verwendet. Das eingearbeitete Polymer oder Polymergemisch muss zu 100 Prozent aus erstmals verarbeitetem Kunststoff bestehen.