175 Jahre Badische Revolution: Jubiläumsprogramm in Rastatt

Rastatt feiert 2024 ein ganz besonderes Jubiläum: 175 Jahre Badische Revolution. Die Revolution von 1848/49 stellt einen Meilenstein auf dem Weg zu umfassenden Grundrechten wie Meinungsfreiheit und Gleichberechtigung in Deutschland dar. 

Das Land Baden und insbesondere die Stadt Rastatt waren zentrale Schauplätze. Hier wurde lange und erbittert bis zum tragischen Scheitern der Revolution im Juli 1849 gekämpft. Zum Jubiläum erschienen zahlreiche Publikationen. Zudem sind in der Stadt verschiedene Aktionen geplant. 

Rastatt, ein Ort der Demokratiegeschichte

Als Höhepunkte sind unter anderem ein dreitägiges Revolutionsfest vom 19. bis 21. Juli in der Innenstadt und ein Schauspiel im Ehrenhof des Barockschlosses am 9. Mai, dem Tag, als Soldaten sich mit der aufständischen Bürgerschaft verbrüderten, geplant. Obwohl die Revolution scheiterte, legten die Revolutionäre von damals, mit ihrem Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit, den Keim für die Demokratie heute. Daran will Rastatt im Jubiläumsjahr mit zahlreichen Veranstaltungen und Mitmach-Angeboten erinnern. „Nicht nur im Sinne einer historischen Rückschau, sondern vor allem auf Grund eines höchst aktuellen Themas“, wie Oberbürgermeisterin Monika Müller es formuliert. 

Sie sagt, dass die Veranstaltungen zwar an die damaligen Errungenschaften erinnern, gleichzeitig gehe es aber darum, dass Rastatt als Ort der Demokratiegeschichte auch heute noch wichtige Impulse aussende. „Wir wollen Diskussionen darüber entfachen, was Freiheit und Demokratie heute bedeuten, wie wertvoll sie sind und was wir tun können, um diese Grundwerte täglich zu verteidigen“, so die Oberbürgermeisterin.

Schauspiel im Ehrenhof des Barockschlosses

Der erste Höhepunkt im Jubiläumsjahr ist am Donnerstag, 9. Mai, geplant. Zum Tag der Verbrüderung von Soldaten und Bürgern in Rastatt vor 175 Jahren wird ein Schauspiel im Ehrenhof des Barockschlosses aufgeführt, das die Zuschauer mit auf eine Zeitreise in die Badische Revolution nimmt. Im Anschluss geht es in der Reithalle mit „Demokratie im Dialog“ weiter. Im Gespräch unter anderem mit dem Autor Jörg Bong werden die Auswirkungen der Badischen Revolution für das heutige Leben erörtert. Mit einer Sonderausstellung erinnert das Stadtmuseum Rastatt ab dem 12. Mai an den badischen Freiheitskampf. 

Im Rahmen der Sonderausstellung kommen auch Menschen aus Rastatt, der Region und der Welt zu Wort. Das ganze Jahr über gibt es darüber hinaus vielfältige Veranstaltungen und Führungen verschiedener Kultur- und Tourismusinstitutionen. So wird unter anderem ein Rundgang durch die Revolutionsstadt Rastatt mit dem Freiheitskämpfer Wilhelm Dietz oder ein Spaziergang mit Amalie Struve angeboten. Neben Anekdoten und Geschichten aus den Zeiten der Badischen Revolution wird hier das Thema Frauenrechte beleuchtet.

Straßentheaterfestival tête-à-tête

Der Historische Verein bietet im Jubiläumsjahr besondere Führungen durch das Cavalier 1 und die Kasematten am Südring an, während an verschiedenen Terminen geführte Spaziergänge auf dem frisch renovierten Rastatter Revolutionspfade geplant sind. Mit in das Jubiläumsjahr eingebunden ist das Straßentheaterfestival tête-à-tête vom 29. Mai bis 2. Juni. Verschiedene Darbietungen beleuchten hier das Thema der Badischen Revolution auf ganz unterschiedliche Weise.

Ein besonderes Stadtfest

Von Freitag, 19., bis Sonntag, 21. Juli, wird es in diesem Jahr auch ein ganz besonderes Stadtfest in Rastatt geben. Unter dem Motto „Stadtfest zum Revolutionsjahr“ werden die kulturellen und demokratischen Errungenschaften der letzten 175 Jahre mit Künstlern, Musikgruppen und Essen und Trinken der Rastatter Vereinen gefeiert. Eröffnet wird das Stadtfest zum Revolutionsjahr am Freitag, 19. Juli, mit dem „Tag des offenen Rathauses“. Besucher erleben, wie ihre Stadt funktioniert: Von der Vielfalt der Verwaltungsaufgaben über Ausbildungsmöglichkeiten bis hin zu Mitmachangeboten für alle Altersgruppen. 

Einen weiteren Höhepunkt bildet der Aufritt des Rastatter Vocalensembles & Les Favorites und Solisten unter Leitung von Holger Speck. Zum Abschluss des Stadtfestes präsentiert das überregional bekannte Ensemble am Sonntag, 21. Juli, in der Badner Halle das Oratorium „Judas Maccabaeus“, eines der populärsten Werke Georg Friedrich Händels, das inhaltlich das Thema Revolution, Freiheitskampf und Gemeinschaft abbildet.

Gerichte aus der Zeit der Badischen Revolution

Auch die örtlichen Unternehmen und Gastronomen bringen sich mit besonderen Aktionen ein. So wird es etwa Gerichte auf den Speisekarten geben, die an die Badische Revolution erinnern. Zudem bieten die Brauereien Franz, Engel und Hopfenschlingel eigens für das Jubiläumsjahr gebraute Biere an. Die Stadtbibliothek Rastatt hat eine Auswahl verschiedener Neuerscheinungen zum Thema Badische Revolution zusammengestellt. Interessierte finden sie bis 11. Mai 2024 im 1. Obergeschoss der Bibliothek.