Landesweit betrachtet fiel im Winter (Dez. 2022 bis Feb. 2023) rund 33 Prozent weniger Niederschlag als im langjährigen Durchschnitt (Vergleichszeitraum 1961 bis 1990). Im Frühling (März bis Mai) und Sommer (Juni bis August) fielen landesweit zwar in etwa durchschnittliche Niederschlagsmengen, diese konzentrierten sich jedoch auf die vergleichsweise nassen Monate März, April und August. Die Monate Mai und Juni verzeichneten deutlich unterdurchschnittliche Niederschlagsmengen.
Im Verlauf des September fielen im Landesmittel mit rund 29 mm Niederschlag ca. 60 % weniger als üblich (Vergleichszeitraum jeweils 1961 bis 1990).
Fließgewässer:
Auch aufgrund der geringen gefallenen Niederschläge in den vergangenen Tagen, tritt in zahlreichen Gewässern des Landes weiterhin Niedrigwasser auf. Zum Stand 23. Oktober liegen an rund 66 % der Kennwertpegel in Baden-Württemberg die Wasserstände unterhalb des niedrigsten Wasserstandes in einem durchschnittlichen Jahr, d.h. unter dem Niedrigwasserkennwert "mittleres Niedrigwasser" (MNW). Die Ausbildung von Niedrigwasser betrifft kleinere bis große Fließgewässer insbesondere in der Südhälfte des Landes. Die Ausbildung von Niedrigwasser betrifft kleinere bis große Fließgewässer in vielen Regionen des Landes. Die nachfolgende Tabelle enthält eine Zusammenstellung von hydrologischen Mess- und Kenndaten für exemplarisch ausgewählte Landespegel:
Leichte Entspannung an Bodensee
Zu Beginn des vergangenen Wochenendes fielen im schweizerischen Einzugsgebiet des Bodensees teilweise ergiebige Niederschläge, sodass dessen Wasserstand geringfügig anstieg. Am Bodensee beträgt der Wasserstand (Tagesmittel 22.10.2023) am Pegel Konstanz 322 (+2 cm) und liegt damit knapp über dem Bereich des durchschnittlichen saisonalen Seewasserstands (Vergleichszeitraum 1981 bis 2020).
Für den Bodensee erfolgt eine saisonale Einordnung der Wasserstände, da er aufgrund seines alpinen Hauptzuflusses - dem Alpenrhein - zumeist einen ausgeprägten saisonalen Jahresgang aufweist, mit niedrigeren Wasserständen im Winter/Frühjahr sowie höheren Wasserständen im Sommer.
Rhein-Pegel bei Maxau leicht gestiegen
Am Oberrheinpegel Maxau wurde am 22. Oktober im Tagesmittel ein Wasserstand von 372 cm (+11 cm im Vergleich zum 16.10.) verzeichnet. Dieser liegt damit unter dem mittleren jährlichen Niedrigwasserstand von 384 cm. Am Pegel Maxau treten die jährlichen Niedrigstwasserstände in der Regel im Herbst oder Winter auf, dennoch ist der Wasserstand auf einem unterdurchschnittlichen Niveau für die Jahreszeit.
Am Neckarpegel Wendlingen befinden sich die Abflüsse derzeit unter dem Wert des mittleren jährlichen Niedrigwasserabflusses. Im schiffbaren Neckar zwischen Plochingen und Mannheim sind die Wasserstände durch Stauhaltungen geregelt, sodass die Wasserstände nicht unter einen bestimmten Wert absinken werden.
In der baden-württembergischen Donau liegen die Wasserstände größtenteils unterhalb des mittleren Niedrigwassers.
→ Die aktuellen Pegelstände der Flüsse in Baden-Württemberg finden Sie hier (Karte)
→ Die aktuellen Pegelstände der Flüsse in Baden-Württemberg finden Sie hier (Listenansicht)
Wassertemperaturen in Rhein und Neckar überm Schnitt
Die Wassertemperaturen im Rhein bei Karlsruhe und im Neckar bei Besigheim liegen – verglichen mit den Temperaturen seit 1988 - derzeit auf für diese Jahreszeit überdurchschnittlichem Niveau. Die aktuellen Wassertemperaturen finden Sie hier für den Rhein und hier für den Neckar.
Aussichten für die nächsten Tage (Stand 23.10.)
Für die nächsten Tage ist aufgrund der vorhergesagten Niederschläge mit einer Entspannung der Niedrigwasserlage zu rechnen.