Rouven Richter im Interview – drei Fragen

Mit dem Heimat Aperitivo brachten die Heimat Distillers wieder ein neues Produkt auf den Markt, welches sich wunderbar ins bisherige Sortiment einreiht. Mit regionalen und frischen Zutaten bekommt der Aperitivo seine ganz eigene Note und ist dabei das perfekte Getränk für einen warmen Sommer- oder Spätsommerabend. Lokalmatador (LM) hatte die Gelegenheit, mit einem der Heimat Distillers, Rouven Richter, darüber zu sprechen. Drei Fragen, drei Antworten:

LM: Beim Heimat Aperitivo verbindet ihr Roséwein, Gin und eure Destillate. Warum passt diese Kombination und wie kamt ihr auf die Idee?

Rouven Richter: Wir wollten einfach ein richtig leckeres Produkt machen, welches ausschließlich aus regionalen Zutaten besteht. Das war der Grundgedanke. Es sollte saisonal sein, zum Sommer passen und Spaß machen.

Dann haben wir uns auf die Suche gemacht, haben geguckt, was passt. Für uns war klar, wir wollen auf jeden Fall unseren Heimat Gin verarbeiten. Wichtig war uns außerdem, wenn wir einen Aperitivo machen, dass es auf Weinbasis fußt. Denn viele Aperitivos werden nur durch künstliche Aromen und Essenzen hergestellt. Aber wir wollten alles natürlich halten. Deswegen der Roséwein. Den haben wir von einem befreundeten Winzer der Traubenwerkstatt. Die Weinberge sind nicht mal einen Kilometer von unserer Destille entfernt.

Dann brauchten wir noch ein bisschen Spritzigkeit, eine leichte Bitternis. Wir haben uns auf die Suche gemacht und sind bei den schwarzen Johannisbeeren fündig geworden. Die wachsen auch bei uns auf dem Heuchelberg. Die schwarzen Johannisbeeren werden abdestilliert und die bringen einfach die spritzige Frische, Säure und leichte Bitternote hinein, die ein Aperitivo braucht.

Danach haben wir probiert, probiert, probiert. Das waren viele tolle Abende, an denen wir unterschiedliche Varianten des Aperitivos ausprobiert haben, bis wir das für uns perfekte Rezept gefunden haben.

LM: Für welche Momente empfiehlt sich der Heimat Aperitivo?

Richter: Den kann man pur auf Eis genießen oder aber auch als Tonic. Bei beiden Varianten am besten noch mit einer Orangenzeste garnieren. Der Aperitivo Tonic ist unheimlich lecker und frisch, kommt mit so vier bis fünf Prozent Alkohol daher, also sehr mild, nicht alkoholisch überladen. Genau das perfekte Getränk für einen schönen, warmen Sommerabend. 

LM: Ihr steckt immer wieder voller kreativer Ideen. Hand aufs Herz, wie oft kommt es vor, dass ihr eine vermeintlich gute Idee habt, bei der ihr beim Austesten feststellt, es funktioniert doch nicht?

Richter: Es gibt natürlich auch immer wieder mal Ideen, wo wir beim Testen feststellen, die funktionieren nicht. Denn wir gehen jetzt nicht die Wege, die alle anderen auch gehen.

Man könnte natürlich auch warten, bis viele andere ein Produkt gemacht haben, damit jeder weiß, wie das geht. Dann fällt man natürlich auch nicht hin. Dann kann man von den Erfahrungen der Anderen profitieren. Aber wir gehen gern eigene Wege. Wir reiten gern vor und dann gibt es natürlich auch mal was, was nicht funktioniert. Das gehört genauso dazu.

Aber wir haben auch schon folgende Erfahrung gemacht: Gerade, wenn ich auch Versuchs-Destillationen mache, wo man am Anfang denkt, da können wir wirklich nichts mit anfangen, kann später doch noch etwas daraus werden.

Ein Beispiel ist die schwarze Johannisbeere, die haben wir für den Aperitivo nicht das erste Mal destilliert, sondern wir haben bereits 2019 mit einer anderen Gin-Geschmacksrichtung experimentiert und haben da unter anderem schwarze Johannisbeeren verwendet. Das hat aber aufgrund der Säure und leichten Bitternote nicht so gut gepasst. Und jetzt, bei der Entwicklung des Aperitivos, haben wir uns daran erinnert und gesagt, Mensch, das passt eigentlich perfekt dazu. Damals hat es nicht geklappt, aber jetzt, drei Jahre später, hat es dann wunderbar gepasst. Eine zunächst missglückte Idee kann uns also durchaus für spätere Produkte wieder nützlich sein. Deshalb werden wir auch in Zukunft weiterhin neue, unbeschrittene Wege gehen.