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Indie-Rock, Jazz und mehr: Festspielhaus

Takeover-Festival 2024, ein Festival der Zukunft

Das Tanztheater Komoco auf der Bühne

Maks Richter

Das Tanztheater Komoco zeigen die Vielfalt des Tanzens.

Es wird wieder einmal alles anders im Festspielhaus Baden-Baden. Und doch geht es um eine alte Frage. Vom 2. bis 11. Februar 2024 feiern Fans der elektronischen Musik, des Indie-Rocks und des Jazz, wo sonst die Stars aus Oper und der Klassik-Welt zu Hause sind, gemeinsam mit dem neugierigen Klassik-Publikum. Das dritte Takeover Festival möchte die Musik nahbar und die Zukunft greifbar werden lassen.

Die vierte Wand durchbrechen

Neben Konzerten und Tanztheater bieten die Künstlerinnen und Künstler des Wochenendes Workshops und Mitmachmöglichkeiten – auch für ein vorkenntnisfreies Publikum. „Es geht um die gute alte ‚vierte Wand’, diese oft erforschte unsichtbare Barriere zwischen Bühne und Publikum, soll durchlässiger werden“, sagt Festspielhaus-Intendant Benedikt Stampa. Das Publikum ist eingeladen, mit den Künstlerinnen und Künstlern ins Gespräch zu kommen, um mehr über deren Inspiration und Motivation zu erfahren. „Baden-Baden ist von jeher ein Ort der Begegnung und der Behandlung von Zukunftsfragen. Da möchten wir uns anschließen und fragen, wie sich das Publikum ein Festival der Zukunft vorstellt“, so Benedikt Stampa.

Pablo Held Trio

Nadine Heller Menzel

Auch das Pablo Held Trio ist in der Jazzszene hoch geschätzt.

Das Programm

Den Auftakt macht das Grand Opening mit Flashmobs und einem Konzert der Band Get Well Soon am Freitag, 2. Februar 2024, ab 20 Uhr. Get Well Soon ist ein Musikprojekt des Sängers, Songschreibers und Multiinstrumentalisten Konstantin Gropper aus Mannheim. Die Wandlungsfähigkeit des Projekts ist Konzept und Erfolgsgeheimnis zugleich. Konstantin Gropper sorgte für Aufsehen in der Indie-Popszene, schrieb Filmmusik für Wim Wenders und für die erfolgreiche Serie „How to sell drugs online (fast)“. Aktuell experimentiert er mit seiner Band auch in rockigeren Gefilden.

Das Tanztheater Komoco (4. und 5. Februar) der italienischen Schwestern Sofia und Alice Nappi aus Italien, der tanzende Chor Choreos (5. Februar) aus Norddeutschland zeigen was Tanz alles noch sein kann neben Spitzentanz und Tutu.

Der Electronic-Star Christian Löffler (4.2.) und der in Baden-Baden geborene Pianist und Keyboarder Kai Schumacher (Pop-up-Konzerte während des Festivals) zählen ebenso zum Festivalprogramm wie das in der internationalen Jazz-Szene hoch geschätzte Pablo Held Trio (3. Februar).

Breakdance auf der Ballettbühne

Am zweiten Wochenende begeistert Compagnie Käfig (9.–11.2.) mit Urban Dance aus Paris. Das Stück wurde weltweit zum Hit: Der in einer Banlieue von Lyon aufgewachsene Choreograf Mourad Merzouki bringt in „Vertikal“ Breakdance auf die Ballettbühne. Seine „Compagnie Käfig“ wurde 1996 nach einer gleichnamigen Choreografie benannt. Seit 2009 residiert man in Créteil bei Paris und präsentiert einen Mix aus Urban Dance und zeitgenössischem Tanz. Die Inspiration holen sich die Tänzerinnen und Tänzer von der Straße, unter anderem bei der Hip-Hop-Kultur.

Der tanzende Chor Choreos auf der Bühne

Roland Owsnitzki

Der tanzende Chor Choreos kommt aus Norddeutschland.

Workshop „The Sound of Movies“

Filmmusik ist vielleicht die geheimnisvollste aller angewandten Künste. Ihre Mysterien will dieser Workshop am 3. Februar um 13 Uhr lüften: mit Konstantin Gropper, der großartige Scores geschrieben hat, so etwa für Wim Wenders, Detlev Buck und andere. Für alle drei Staffeln der Netflix-Serie „How to sell drugs online (fast)?“ saß Gropper an Tasten und Reglern. Im Workshop erklärt er seine Arbeitsweise, geht auf Kreativität ein und beschreibt den Prozess der Filmkomposition. Zielgruppe sind Interessierte ohne Vorkenntnisse.

Workshop “Move your lips, shake your hips! Chor bewegt!“

Chorgesang und Bewegung? Das ist brandneu und gleichzeitig uralt, bedenkt man die chorischen Praktiken der Antike. Der Workshop (3. Februar, 14.30 Uhr) mit Stephan Lutermann und Lars Scheibner richtet sich an Menschen, die sich mitreißen lassen von der ganz eigenen Kraft des Chorgesanges – und die nun entdecken möchten, wie sich diese Kraft noch steigern lässt durch bestimmte Formen des Tanzes und der Bewegung.

Gastronomie

Zwischen den Festival-Acts, Workshops und offenen Erfahrungsräumen in der Musikwelt Toccarion versorgt die Festspielhaus-Gastronomie das Publikum im frei zugänglichen Festspielhaus-Foyer mit frischer Küche, Snacks und Cocktails.

Video: Das erwartet die Zuschauer beim Takeover-Festival

Open House am Wochenende

Das Foyer des Festspielhauses kann ohne Eintrittskarte Freitag von 18 bis 23:30 Uhr, Samstag von12 bis 23 Uhr und Sonntag von 11 bis 19 Uhr besucht werden, um Festival-Atmosphäre zu erleben oder vielleicht einmal eine Partie Tischtennis in Deutschlands größtem Opernhaus zu spielen oder einfach nur in einem der Sofas abhängen und auf die Social Wall posten. 

► Einige der Vorstellungen und Workshops sind bereits ausverkauft. Weitere Informationen, das ausführliche Programm mit allen Acts und Workshops sowie auch Tickets und den Festivalpass gibt es online sowie an den üblichen Vorverkaufsstellen. Die Eintrittskarten oder der Festival-Pass gelten als Fahrschein für den KVV.