Zunächst steht der Betroffene unter Schock und will den Verlust nicht wahrhaben. Meist kommt es ihm wie ein böser Traum vor, aus dem er erwachen möchte. Begleitet werden kann diese Phase von Übelkeit, Unruhe oder einem rasenden Puls. Meist ist diese Gefühlslage nur von kurzer Dauer und wird als sehr starr empfunden.
Video: TRAUERHILFE - Die 4 Trauerphasen
Emotionen der Trauer zulassen
In der darauffolgenden Phase werden Emotionen zugelassen und bringen meist Depression, Zukunftsängste oder das Zweifeln am Schicksal mit sich. In dieser Zeit kann es auch dazu kommen, dass der Betroffene nach einem Schuldigen sucht. Außerdem können Konzentrations- bzw. Schlafstörungen oder Appetitlosigkeit auftreten.
Wie intensiv diese Phase erlebt wird, hängt oft von der Beziehung ab, die zu dem Verstorbenen bestand, und auch davon, ob es offene Probleme gibt, die vor dem Tod nicht mehr gelöst werden konnten. Die oft sehr starken und aggressiven Gefühle helfen dem Betroffenen jedoch, besser mit der Situation klarzukommen und nicht in Depression zu verfallen, da er oft unter eigenen Schuldgefühlen leidet. Persönliche Rituale können helfen, mit dem Verlust klarzukommen.
In der dritten Phase wird oft nach Gemeinsamkeiten mit dem Verstorbenen gesucht. Der Trauernde beginnt, sich mit der Situation auseinanderzusetzen und verarbeitet den Verlust.
Das Leben geht weiter
Letztendlich werden der Verstorbene und dessen Verlust verinnerlicht (das "Er-Innern" beginnt, eine Rolle zu spielen, und ist aushaltbar) und der Trauernde beginnt, das Leben weiterzuleben.
Der Verstorbene selbst kann hierbei zu einem „inneren Begleiter“ werden. Idealerweise lässt sich der Trauernde auf neue Beziehungen ein und empfindet neues Glück mit dem Wissen, dass Trauer, wenn auch schwer, zu verarbeiten ist.