Kachelöfen und Kamine werden bereits seit vielen Jahren eingesetzt. Beheizt werden damit allerdings in der Regel nur einzelne Räume. Häufig steht die dekorative Wirkung im Vordergrund. Holzvergaser und insbesondere moderne Pelletkessel bieten demgegenüber jetzt die Möglichkeit, Holz auch zur komfortablen zentralen Beheizung von Gebäuden und zur Trinkwassererwärmung zu nutzen.
Einen wesentlichen Schritt dazu stellt die Leistungsmodulierung dar, die dafür sorgt, dass die erzeugte Wärmemenge dem aktuellen Bedarf angepasst werden kann. So kann bei Pelletkesseln auf große und aufwändige Pufferbehälter verzichtet werden.
Was sind Holzpellets und wie werden Sie hergestellt?
Holzpellets sind in Stäbchenform gepresste Holzreste, wie sie beispielsweise in Sägewerken anfallen. Diese werden in einem einfachen, schonenden Verfahren zu einem attraktiven Brennstoff für den heimischen Ofen verarbeitet.
Bei der Herstellung entzieht man den Holzresten in einer Trocknungsanlage zunächst die Feuchtigkeit. Im nächsten Schritt werden die noch ungleich großen Reste zu Millimeter langen Holzspänen zerkleinert. Diese Späne werden schließlich erwärmt und unter hohem Druck durch eine Matrize gepresst in die typische Zylinderform gebracht. Holzeigene Lignine und Harze sorgen für den Zusammenhalt der Pellets. Nach dem Pressen werden die Holzpellets auf eine einheitliche Länge gekürzt und durchlaufen einen weiteren Trockenvorgang. Das Ergebnis: ein hochwertiger, klimafreundlicher Brennstoff, der sich zudem einfach transportieren, lagern und dosieren lässt.
Welche Sorten gibt es?
Da unterschiedliche Hölzer unterschiedliche Eigenschaften haben, die jeweils eine eigene Verarbeitung verlangen, sind Holzpellets sortenrein, d. h. man erhält sie in einer Baumart, beispielsweise von der Fichte, Kiefer oder Buche.
Video: Herstellung von Holzpellets
Wie werden Holzpellets gelagert?
Holzpellets können als Sackware oder auf einer Palette gekauft oder bequem nach Hause geliefert werden. Die Lagerung ist in Kellerräumen oder auf dem Dachboden möglich, Hauptsache trocken. Vorräte sollten innerhalb einer Heizsaison verbraucht werden, da die Qualität des Brennstoffs nach langer Lagerung nachlässt. Je nach Größe, Lagermenge und Leistung des Heizkessels sind bei der Pelletlagerung Vorschriften zu beachten und bestimmte technische Anforderungen zu erfüllen, die durch gesetzliche Verordnungen und Richtlinien der Länder definiert sind. Fachhändler und Installationsbetriebe geben Auskunft hierzu.
Wie klimafreundlich sind Holzpellets?
Holz ist ein nachwachsender Rohstoff. Die aus ihm hergestellten Holzpellets gelten als klimafreundlicher Brennstoff, weil sie beim Verbrennen verhältnismäßig wenig CO₂ freisetzen - nämlich exakt so viel, wie das Holz zuvor zum Wachsen aufgenommen hat. Zur Kennzeichnung der Nachhaltigkeit der Holzpellet-Rohstoffe gibt es verschiedene Gütesiegel. Das ENplus-Zertifikat beispielsweise stellt Anforderungen an die Pellets-Herstellung, Qualitätssicherung, Kennzeichnung, Logistik, Zwischenlagerung und an die Auslieferung zum Verbraucher. Heute werden fast alle der in Deutschland hergestellten Pellets nach den strengen ENplus-Vorgaben produziert. Verbraucher finden das ENplus-Zeichen beim Pelletkauf auf dem Lieferschein oder den Pelletsäcken.
Wie funktioniert ein Pelletofen?
Holzpellets werden in speziellen Pelletöfen verbrannt. Ein Vorteil: Beim Betrieb entstehen weniger Rückstände (wie beispielsweise Asche) als bei Holzscheiten. Die Pellets werden in einen Vorratstank gefüllt, der in den Ofen integriert ist. Von dort fällt die benötigte Menge in eine Brennmulde und wird über einen Zünddraht entflammt. Das Nachlegen, wie bei einem Kaminofen notwendig, entfällt. Bei einer elektronisch gesteuerten Mechanik ermöglichen eine Zeitschaltuhr und ein Temperaturregler einen komfortablen automatisierten Betrieb. Erreicht die Raumtemperatur einen vorher bestimmten Wert, schaltet der Pelletofen sich automatisch ab. Durch eine große Sichtscheibe lässt sich beim Verbrennen das Flammenspiel betrachten. Die Strahlungswärme ist der Sonnenstrahlung ähnlich und wird als sehr angenehm empfunden.
Was ist der Unterschied zwischen einer Pelletheizung und einem Pelletofen?
Eine Pelletheizung übernimmt in der Regel die Aufgabe einer Zentralheizung, die das Gebäude mit Wärme und Warmwasser versorgt. Ein Pelletofen hingegen wird wie ein Kamin genutzt, sofern er nicht wasserführend betrieben wird. Häufig wärmt er so ein Wohnzimmer. Freie Sicht auf die Flamme durch die verglaste Feuerraumtür macht dann das behagliche Gefühl perfekt. Wird ein Pelletofen hingegen wasserführend betrieben, kann er auch die Heizung unterstützen.
Video: So funktioniert eine Pellettheizung
Richtiger Temperaturbereich für die Pelletheizung
Moderne Regelungen sorgen in Verbindung mit der modulierenden Betriebsweise dafür, dass automatisch beschickte Pelletkessel auch in modernen Gebäuden mit niedrigem Wärmebedarf einsetzbar sind. Durch vorgegebene Regelalgorithmen wird die Pelletbeschickung bereits vor Erreichen der Kesselwasser-Solltemperatur reduziert, sodass der Kessel immer im richtigen Temperaturbereich betrieben wird.
Pelletkessel sind komfortabel
Ein moderner Pelletkessel entspricht in puncto Heizkomfort und Bedienungsfreundlichkeit annähernd Öl-/Gas-Heizsystemen - dank der modulierenden Leistungsanpassung, automatischem Brennerstart, einer digitalen Regelung und dem modularen Aufbau. Durch die modulierende Betriebsweise ist die optimale Anpassung an den momentanen Wärmebedarf möglich. Die Pelletbeschickung erfolgt vollautomatisch, die Heizflächen werden selbsttätig gereinigt.
Beste Verbrennungsergebnisse sorgen für extrem geringen Ascheanfall. Eine Ascheentleerung ist je nach Betrieb und Pelletqualität nur etwa ein- bis zweimal pro Heizperiode notwendig.