„Auf Holz klopfen“ soll Glück bringen und Unheil fernhalten. Laut Überlieferungen geht der Brauch auf Bergmänner und Seefahrer zurück, die sich der Qualität des Grubenholzes bzw. der Schiffsbeplankung sicher sein wollten. Wer heute im Alltag auf Holz klopfen möchte, findet das Naturmaterial vor allem an Möbeln wieder.
Man sagt oft, dass weniger mehr ist, und das gilt auch für die Einrichtung und das Wohnen. Durch den Einsatz von Massivholzmöbeln und Accessoires aus natürlichen Materialien entstehen harmonische Wohn- und Erholungsbereiche für Körper und Geist. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht hinter jeder naturähnlichen Holzoberfläche auch tatsächlich das Original steckt.
Massivholz für ein einzigartiges Ambiente
In einer Welt der ständigen Erreichbarkeit und schnelllebigen Trends ist es wohltuend, sich der Überstimulation zu entziehen. Ein Zuhause, das Ruhe und Achtsamkeit ausstrahlt, ermöglicht dies. Um eine behagliche Atmosphäre zu schaffen, spielen die verwendeten Materialien eine entscheidende Rolle, allen voran Holz. Als natürlicher Werkstoff bietet es mit seiner einzigartigen Maserung in verschiedenen Farbnuancen und seiner unverwechselbaren Haptik die ideale Grundlage für ein gemütliches Wohnambiente.
Echtholzmöbel und Massivholzmöbel zeichnen sich durch ihre hochwertige Verarbeitung und Langlebigkeit aus. Sie sind robust und können über Jahre hinweg Freude bereiten. Zudem sind sie äußerst vielseitig und passen zu unterschiedlichen Einrichtungsstilen, sei es rustikal, modern oder zeitlos klassisch. Ein weiterer Vorteil: Nachhaltigkeit. Im Gegensatz zu Möbeln aus Pressspan oder Kunststoffen stammen sie aus natürlichen Ressourcen und tragen zur Schonung der Umwelt bei. Darüber hinaus sind sie oft mit natürlichen Oberflächenbehandlungen versehen, die frei von schädlichen Chemikalien sind und ein gesundes Raumklima fördern.
Video: Der Weg vom Baum zum fertigen Massivholzmöbel
Zudem sind Massivholzmöbel äußerst pflegeleicht. Mit regelmäßiger Reinigung und gelegentlicher Pflege behalten sie ihre natürliche Schönheit und Ausstrahlung über lange Zeit. Sollten dennoch Kratzer oder Gebrauchsspuren entstehen, lassen sich diese in der Regel einfach reparieren und das Möbelstück kann wieder in neuem Glanz erstrahlen.
Massivholzmöbel sind immer eine lohnende Investition, da sie nicht nur ästhetisch ansprechend aussehen, sondern auch ein warmes und einladendes Wohngefühl vermitteln. Sie schaffen ein harmonisches und naturnahes Ambiente, das zur Entspannung und Erholung beiträgt.
Auch Wände lassen sich mit Naturmaterialien ansprechend gestalten.
So erkennen Sie echte Massivholzmöbel
Möbelexperte Andreas Ruf weiß: „Holzwerkstoffe oder gar Kunststoffe in Holzoptik haben mit dem einstigen Glücksbringer nur noch wenig zu tun. Ob ein Möbelstück echt und massiv ist, gibt zumeist die Stirnseite preis, denn die lässt sich nicht so leicht kopieren.“
Jedes massive Holzstück besitzt eine Schnittseite, die sich in der Optik von den anderen Seiten unterscheidet. Diese sogenannte Stirn- oder Hirnholzseite befindet sich im rechten Winkel zur Achse des Faserverlaufs. Dort zeigen sich die Fasern nicht der Länge nach, sondern sind stirnseitig angesägt – daher auch der Name „Stirnholz“. Gerade bei der Eiche sind die nadellochgroßen Poren der Stirnseite mit bloßem Auge gut zu erkennen.
Video: Massivholzmöbel: Pflege, Reinigung und Reparatur
Stirnholzseite beachten
Aber es gibt noch einen weiteren Trick, um über die Stirnholzseite die Echtheit eines Holzprodukts festzustellen: Vielen Menschen ist die „Stirnseite am Tisch“ eine geläufige Bezeichnung. Meist befindet sich dort auch das Stirnholz der Tischplatte.
„Wer beim nächsten Einkauf im Möbelhaus darauf achtet, kann die verschiedenen Seiten des Holzes mit Sicherheit voneinander unterscheiden. Und falls es keine Stirnseite gibt, handelt es sich womöglich nicht um echtes Holz und damit auch nicht um die passende Oberfläche, um darauf zu klopfen“, so Ruf mit einem Augenzwinkern.
Jahrringe zeigen nicht nur das Alter
Die Jahrringe sind nicht zu übersehen, sagt Möbelkenner Ruf. Je nach Holzart weisen die Jahrringe unterschiedliche Farben und Größen auf. Die Breite der Jahrringe unterscheidet sich ebenfalls, da die Wachstumsschichten des Holzes innerhalb eines Jahres sowie von Jahr zu Jahr variieren. Im Frühjahr und im Sommer sind die Jahrringe meist breiter, im Herbst sinkt die Nährstoffversorgung des Baumes und damit auch die Dicke der Jahrringe.
„Dementsprechend lässt sich auf der Stirnseite nicht nur das Alter des Baumes bestimmen, sondern auch, wie gut die Wasserversorgung in dem Jahr war“, so Ruf. Gerade die Dendrologie – die Lehre von Bäumen und Hölzern – mache sich dies zunutze, um das Alter von Bäumen zu bestimmen und Aussagen über die klimatischen Bedingungen während seiner Wachstumsphase treffen zu können.
Esstische aus Massivholz machen was her
Esstische aus robustem Massivholz, sei es als Vollholz oder in Kombination mit stilvollem Edelstahl, setzen beeindruckende Akzente im Raum. Durch die Verwendung von zwölf verschiedenen edlen Hölzern wie knorriger Eiche oder zarter amerikanischer Kirsche wird jedes Möbelstück zu einem einzigartigen Unikat. Die natürliche Beschaffenheit des Holzes, kombiniert mit handwerklicher Bearbeitung, verwandelt den Rohstoff in ein Designobjekt. Gerade die Schönheit der schlichten Eleganz bereichert das Ambiente und verleiht ihm einen besonderen Charme. Wie groß ein Esstisch sein sollte und was Sie bei der Auswahl beachten sollten, lesen Sie hier.
Neben der Verwendung hochwertiger Naturmaterialien stehen gerade bei Esstischen Innovation und Funktionalität im Vordergrund. Egal ob für familiäre Geborgenheit oder gesellige Zusammenkünfte mit spontanen Besuchern, diese wunderbaren Lebensinseln bieten für jeden Anlass das passende Format. Durch ausziehbare oder erweiterbare Tischplatten lassen sich die Esstische flexibel anpassen und erfüllen so vielfältige Anforderungen. Ein Esstisch aus Massivholz ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch praktisch und vielseitig einsetzbar, und trägt somit zur Aufwertung des Raumes bei.
Kleinmöbel und Betten aus Massivholz
Neben Tischen werden auch Kleinmöbel wie Stühle, Tabletttischchen, Sekretäre und Schubladenschränkchen von vielen Unternehmen mit großer Liebe zum Detail handgefertigt. Die Designer lassen sich von der Natur inspirieren.
Betten aus Massivholz strahlen Wärme und Gemütlichkeit aus und fügen sich harmonisch in jedes Schlafzimmerambiente ein. Das natürliche Holz sorgt für ein gesundes Raumklima und wirkt regulierend auf die Luftfeuchtigkeit. Zudem zeichnen sich Massivholzbetten durch ihre Langlebigkeit und Stabilität aus. Sie sind robust, widerstandsfähig und behalten über viele Jahre hinweg ihre ästhetische Schönheit. Ein Bett aus Massivholz ist nicht nur ein Ort der Entspannung, sondern auch eine Investition in Qualität und Stil.
So entstehen Wohnwelten, die nicht nur einen Raum für den Körper bieten, sondern auch die Sinne ansprechen.
Massivholzmöbel sorgen für ein besseres Raumklima
„Massivholz kann dank seines Aufbaus Feuchtigkeitsüberschüsse aus der Raumluft aufnehmen und bei trockener Luft zum Ausgleich wieder abgeben. Dies kann gerade bei Küchen- sowie Badezimmermöbeln von Vorteil sein, da in diesen Räumen immer wieder eine hohe Luftfeuchtigkeit entstehen kann“, so Ruf. Diese besondere Eigenschaft des Holzes nennt sich „Hygroskopie“ und findet sich nur bei Naturmaterialien. Die Ursache der Hygroskopie liegt im Inneren des Holzes. Es besitzt eine besondere Zellstruktur aus Fasern, die die Festigkeit ins Holz bringen, sowie aus Gefäßen, die für den Wassertransport beim lebenden Baum zuständig sind.
Die Querleitungen von der Außenseite des Baumes nach Innen sind die sogenannten Holz- oder Markstrahlen, die für die Einlagerung von natürlichen Stoffen – wie beispielsweise der Gerbsäure bei einer Eiche – zuständig sind. Dieses komplexe System sorgt für die Aufnahme und Speicherung der Luftfeuchte aus den Räumen innerhalb der Zellen und kann somit einen Feuchteausgleich der Umgebungsluft ermöglichen.
Holz neigt dazu, immer für einen Gleichgewichtszustand zwischen dem eingelagerten Wasser und der in der Luft befindlichen Feuchte zu sorgen. Maßgeblich für das Holzfeuchtegleichgewicht sind die Zimmertemperatur sowie die relative Luftfeuchtigkeit in der Umgebung. Besonders im Winter, wenn die Räume beheizt werden, sinkt die Feuchtigkeit spürbar und Massivholz sorgt dann für den passenden Ausgleich im Raum.
Dieser Effekt kann ebenso wirksam im Schlafzimmer sein, falls auch hier die Einrichtung überwiegend aus Massivholzmöbeln besteht: „Im Schlaf geben wir viel Feuchtigkeit durch Atmen und Schwitzen ab. Die massiven Möbel können die Feuchte aufnehmen und beim Lüften am nächsten Morgen wieder zum Wohle des Wohn- und Schlafklimas zurückgeben. Alle diese Gründe tragen zum Wohlbefinden der Massivholzmöbelbesitzer bei, unterstreichen ein gesundes Wohnen und sorgen für besseres Atmen im Zuhause“, verspricht Ruf.
► So finden Sie den richtigen Schrank
► Wohngesund mit Naturmaterialien: Übersicht über Siegel & Zertifizierungen für Produkte