Mit einer Statistik gewinnt man zwar keinen Blumentopf, aber sie fasst in Zahlen, was sonst nur Vermutung bliebe. Zum Beispiel, dass das Ländle massenhaft Pelargonien produziert und kauft: über 6,5 Millionen pro Jahr, etwa zehn Prozent der bundesweiten Menge.Keine andere Sommerblume geht öfter über den Ladentisch.

Video: Über Geranium und Pelargonium

Wahrscheinlich deshalb, weil keine andere für so wenig Aufwand so viel leuchtende Lebensfreude in Balkonkästen und Kübel bringt.

Dazu stecken die blühenden Sonnenanbeterinnen einiges weg, zum Beispiel vorübergehende Trockenheit und Stauhitze. Dass sie sich gut überwintern lassen, freut das sparsame Schwabenherz, und der Badener hat sicher auch nichts dagegen.

Pelargonien an einem gemütlichen Gartenplatz

MEIN LÄNDLE/Dorea Dauner

Genau wie ihre modernen reichblütigen Nachfahren hält die Pelargonie Apple Blossom Hitze und Trockenheit gut aus.

Eine Weile war ihr Image aber etwas angestaubt. Erst seit ein paar Jahren feiert sie ein Comeback, das in allen Farben schillert, von Muschelrosa über Apricot bis hin zu Orange. Aber wussten Sie, dass Pelargonien sich nicht nur im Blumenkübel gut machen, sondern auch auf dem Teller und im Glas? Hier ein paar Dinge, die Sie vielleicht noch nicht über die Landgarten-Ikone wussten.

Blüten der Pelargonium-peltatum-Hybridsorte Jacky Gold

MEIN LÄNDLE/Doreau Dauner

Wie kleine Rosen: Die gefüllten Blüten der historischen Sorte ‘Jacky Gauld’ (Pelargonium-peltatum-Hybride) erscheinen zahlreich und üppig.

Schon gewusst? 9 Fakten über Pelargonien

1. Sie heißt falsch

Die „Geranie“ ist kein Geranium. Die Konfusion geht auf das 17. Jahrhundert zurück, als die frisch importierte Pflanze vor allem im Samenstand Ähnlichkeiten mit dem heimischen Storchschnabel aufwies. Irrtümer sind bekanntlich wie Unkraut: schwer auszurotten.

2. Heimatsymbol

Viele europäische Staaten haben eine besondere Beziehung zur Pelargonie. Die Schweizer erklärten sie sogar zur Nationalblume.

3. Ein Star in der Vase

Sie hält sich ewig. An der Basis abgeknipst, ins Wasser gestellt oder rasch noch ins Geschenkbändchen gesteckt – fertig ist der Blumengruß, er eigent sich z.B. zum Muttertag!

4. Auch drinnen happy

Vor allem sogenannte Duftpelargonien eignen sich als Zimmerpflanzen. Ihre Blüten sind weniger spektakulär, dafür bietet ihr stark aromatisch duftendes Laub eine kleine Erholungskur: tief einatmen und entspannen.

5. Historische Fülle

Alte Pelargonien werden beliebter. Die bekannteste ist ‘Apple Blossom’, was auf Deutsch „Apfel­blüte“ heißt. Viele historische Sorten sind stark gefüllt und auch als Tulpenpelargonien oder Rosenpelargonien im Handel. Auf Robustheit achten. Auch wenn die nostalgische Blütenform bezaubert – nicht alle sind so blühwillig und robust wie ihre modernen Nachfahren.

Pelargonien im Topf auf dem Balkon

MEIN LÄNDLE/Dorea Dauner

Mobiles Einsatzkommando: Mit getoften Pelargonien bringen Sie im Handumrehen Farbe ins Bild.

6. Multitalent

Schmecken, riechen, heilen. Viele Pelargonien sind essbar. Die Aromen von Pelargonium crispum und anderer Duftblattpelargonien reichen von Frucht über Pfeffer bis hin zu Zitrone. Sogenannte Rosenpelargonien können Torten verzieren oder glamourös im Sektglas schwimmen. Einige Arten sind in ihrer südafrikanischen Heimat als Heilpflanzen bekannt. Die Massenblüher vor unseren Fenstern gehören leider nicht dazu.

7. Rekordhalter, na ja fast

Es soll Exemplare von über zehn Meter Höhe geben. Auch wenn diese Geschichte etwas größer geraten sein dürfte als die Wahrheit, lohnt sich das Überwintern. Pelargonien werden mit jedem Jahr schöner.

8. Vermehrung? Kinderspiel!

Nach dem Rückschnitt zum Einwintern ist der Abfall meist zu schade. In Erde gesteckt, leicht feucht gehalten und hell gestellt, ist bei gängigen Sorten der Vermehrungserfolg fast garantiert – für Kinder ein wunderbares Abenteuer, für erwachsene Gärtner nicht weniger, bis der Platz knapp wird. Die Lösung: verschenken.

9. Überwintern

Ab September Nematoden gießen (online erhältlich, nach Anleitung anrühren und angießen). Das beugt Dickmaulrüsslerbefall vor, der die Pflanze ruinieren kann. Ein Rückschnitt vor dem Einräumen vermindert den Platzbedarf und entlastet die Pflanze.