Mit geeigneten Hilfsmitteln, einer guten Arbeitsorganisation und dem bewussten Einsatz der eigenen Kräfte können Pflegende Beschwerden vorbeugen. Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) gibt Tipps für den Berufsalltag.

Krankenschwester mit Rücken zur Kamera

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In Pflegeberufen braucht man einen starken Rücken.

Rechtzeitige Prävention ist wichtig

Pflegeberufe verlangen dem Körper einiges ab. Muskel-Skelett-Erkrankungen gehören zu den häufigsten Krankschreibungsgründen für Pflegebeschäftigte. Doch die Tendenz ist positiv: Seit 2014 gehen die Arbeitsausfälle mit dieser Ursache in der Krankenpflege langsam zurück.

Pflegende können Rückenbeschwerden aktiv entgegenwirken, wenn sie konsequent ergonomisch arbeiten - indem sie einerseits Hilfsmittel einsetzen, aber auch Gewohnheiten ändern und sensibler für die eigenen Belastungsgrenzen werden. Wer die folgenden zehn Punkte beachtet, ist in Sachen ergonomisches Arbeiten bereits auf einem guten Weg.

Krankenpfleger geht zu Patient im Rollstuhl in die Hocke

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Rückenfreundlich arbeiten und nicht so oft bücken, lieber in die Hocke gehen.

10 Tipps für die rückengesunde Pflege

  1.  Grenzen kennen
    Das Wissen um die eigene Belastbarkeit - sowohl körperlich als auch psychisch - hilft dabei, Grenzen zu setzen.
  2. Umgebung gestalten
    Ein ergonomisch gestalteter Arbeitsplatz ist gut für den Rücken. Deshalb empfiehlt es sich, ausreichend Platz zu schaffen, damit die Pflegekraft rückengerecht arbeiten und die pflegebedürftige Person sich selbstständig bewegen kann.
  3. Fähigkeiten erschließen und nutzen
    Wer den pflegebedürftigen Menschen in die Planung mit einbezieht, nutzt und fördert dessen Fähigkeiten. Alles, was der oder die Pflegebedürftige selbst macht, entlastet den Rücken der Pflegekraft
  4. Hilfsmittel nutzen
    Der Schlüssel zum ressourcenorientierten Bewegen von Menschen sind kleine Hilfsmittel. Wo notwendig, sind zudem technische Hilfsmittel erforderlich.
  5. Liften statt heben
    Heben und Tragen gilt es möglichst zu vermeiden. Wenn Pflegebedürftige gehoben werden müssen, ist ein Lifter einzusetzen.
  6. Auf die Arbeitshöhe achten
    Wer das Pflegebett zum Waschen, Anziehen oder Lakenwechsel auf die passende Arbeitshöhe einstellt, sorgt für eine gute Arbeitshaltung. Im Bad unterstützt ein Hocker die rückengerechte Haltung.
  7. Sicher auftreten
    Ein geschlossener Schuh mit fester Fersenkappe, flach aufliegend und mit rutschhemmender Sohle sorgt für einen sicheren Stand.
  8. Auf dem Laufenden bleiben
    Nur regelmäßiges praktisches Üben und Fortbilden ermöglicht ein sicheres, rückengerechtes Handeln.
  9. Für Ausgleich sorgen
    Belastungswechsel sind wichtig. Der vielseitige Pflegealltag lässt sich nutzen, um Phasen körperlicher Beanspruchung wie einseitige Haltungen oder Bewegungsmangel zeitnah auszugleichen. Auch die Pausen dürfen nicht vergessen werden.
  10. Alltag aktiv gestalten
    Regelmäßige Gymnastik, Bewegung und Entspannung sorgen zusätzlich für einen angemessenen Ausgleich. Sie tragen dazu bei, Körper und Seele fit zu halten. Tipps für mehr Rückengesundheit finden Sie hier.

Mehr über rückengesundes Arbeiten in der Pflege

Damit Rückenbeschwerden oder andere Muskel-Skelett-Erkrankungen nicht zu einem chronischen Leiden werden, hilft die BGW mit umfassenden Leistungen systematisch bei der Prävention. Informationen zum rückengerechten Arbeiten gibt es unter www.bgw-online.de/ruecken.