Die Mehrzahl aller sportlichen Aktivitäten findet jedoch außerhalb des Sportvereins oder anderer Institutionen statt, nämlich im privaten Rahmen oder oft im öffentlichen Raum.
Gerade kleinere Vereine im ländlichen Raum haben jedoch seit Jahren Probleme mit der Nachwuchsakkreditierung. Dabei müssen sie auch den demografischen Wandel im Blick behalten. Denn Sportbegeisterung kennt kein Alter: Rund 70 Prozent der Bevölkerung im Alter zwischen zehn und 80 Jahren treibt laut mehreren repräsentativen Studien mindestens einmal in der Woche Sport oder geht bestimmten Bewegungsaktivitäten nach – die Jugend hängt also nicht nur vorwiegend am Smartphone. Doch wie lockt man sie in Sportvereine und fördert deren sportliche Entwicklung? Wie unterstützt man die Generation 50+, die immer beweglicher wird?
Sport und Bewegung sind heute sehr vielschichtig – damit verbunden steigen auch die Ansprüche an die kommunalen Sportverwaltungen. Innovations- und Handlungsbedarf in Bezug auf eine Weiterentwicklung des kommunalen Sports ergibt sich in einem ersten Schritt durch den dynamischen Wandel der Bevölkerungsstruktur, durch den unterschiedliche Alters- und Zielgruppen mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Präferenzen als Sportler in den Fokus der Betrachtung rücken. Klassische Motive wie das Streben nach Leistung sowie Wettkampf und Erfolg haben an Bedeutung verloren. Stattdessen sind die Motivationaspekte des Freizeit- und Gesundheitssports in Gesundheit und Wohlbefinden, Spaß, Ausgleich und Entspannung, Fitness oder Geselligkeit an der Spitze der Prioritätenskala zu finden. Gerade Kinder und Jugendliche wollen mit Gleichaltrigen und ihren Freunden trainieren und sich bewegen.
Entsprechend sollte ein Verein für alle Ansprüche sowohl der jungen Sportler als auch der älteren Generation gerüstet sein und Angebote sowohl im Breiten- als auch im Leistungssport anbieten. Am erfolgversprechendsten, weil am beliebtesten, sind übrigens Radfahren, Schwimmen, Laufsport (in vielen Facetten) und Gymnastik bzw. Fitnesstraining.
Sportvereine können Fördermittel beantragen
Qualifizierte Trainer sind genauso wichtig wie altersspezifisches Training und die Vermittlung von Spaß an der Bewegung. Doch wie sollen vor allem kleinere Vereine die nötigen Gelder für Equipment, Hallen und Modernisierungen aufbringen? Kommt man in der eigenen Kommune, bzw. Stadt nicht weiter, besteht die Möglichkeit, auf andere Mittel zuzugreifen. Mit dem ausgewiesenen Ziel „Stärkung der gesellschaftlichen Eigenkräfte im Bereich Sport“ können beispielsweise vom Land Baden-Württemberg Fördermittel beantragt werden.
Die Zuwendungen werden vom Landessportverband bis spätestens 31. März des Jahres, in dem die Förderung erfolgen soll, beim Regierungspräsidium Karlsruhe beantragt, das landesweit für die Bewilligung zuständig ist. Das Regierungspräsidium Karlsruhe stellt den Verbänden des Sports die Fördermittel global zur Verfügung. Aus den ihnen überlassenen Kontingenten gewähren diese Institutionen der Sportselbstverwaltung den einzelnen Sportvereinen usw. Zuschüsse für deren Sportstättenbau und für andere Zwecke und verwenden einen Teil der Mittel auch selbst zur Finanzierung ihrer eigenen Aufwendungen.