Nach zwölf Jahren Schule endlich das Abi in der Tasche? Gratulation zu dieser Leistung! Doch was kommt jetzt? Ein klassisches Studium kostet Geld und nicht jeder kann oder möchte es sich leisten, erst einmal nichts zu verdienen.

Alle, die jetzt mit dem Kopf nicken, sollten sich Gedanken darüber machen, ob für sie nicht ein so genanntes Duales Studium in Frage kommt. Der Vorteil: Ihr macht eine berufliche Aus- oder Weiterbildung und verbindet diese mit einem Studium an einer Universität, an einer Fachhochschule (FH) - oder an einer der zahlreichen Berufsakademien (BA), die auf duale Studiengänge spezialisiert und besonders eng mit den auszubildenden Unternehmen verknüpft sind. Praxis und Theorie aus einem Guss.

Und ganz nebenbei bekommt ihr auch noch ein richtiges Gehalt und könnt das Leben von Anfang an in vollen Zügen genießen. Manche beteiligten Unternehmen übernehmen sogar noch mögliche Studiengebühren. Abgeschlossen werden die dualen Studiengänge vor allem mit dem Bachelor. Das Angebot an Master-Studiengängen ist derzeit noch dünn gesät.

Video: Duales Studium an der DHBW Stuttgart

Duales Studium mit Vergütung: Wie funktioniert das?

Sicher fragst Du dich jetzt, wo der Haken an der ganzen Sache ist. Nun, den gibt es nicht! Die Unternehmen sichern sich dadurch ihre Fachkräfte von morgen. Deshalb wünschen sich viele von ihnen, dass Du nach deiner Ausbildung bei ihnen arbeitest und lassen sich das auch vertraglich zusichern. So gewinnen beide Seiten. Die erfolgreichen Studierenden haben eine Übernahmegarantie und die Unternehmen investieren in die Ausbildung ihrer eigenen Leute. Manche Studiengänge bieten sogar noch die Möglichkeit, parallel zum Hochschulabschluss auch einen Ausbildungsabschluss zu machen.

Derzeit gibt es vier verschiedene Arten des dualen Studiums:

  1. Ausbildungsintegrierendes duales Studium
  2. Praxisintegrierendes duales Studium
  3. Berufsintegrierendes duales Studium
  4. Berufsbegleitendes duales Studium

Die ersten beiden Varianten sind vor allem für Schulabgänger geeignet, die noch keine oder nur wenig Praxiserfahrung haben. Die letzten beiden dualen Studienmodelle sind hingegen mehr für berufserfahrene Personen interessant, die sich weiterbilden möchten.

Weitere Infos zum Dualen Studium

Wegweiser Duales Studium (TarGroup Media)
Duales Studium (Ausbildung.de)
Was ist ein Duales Studium? (Studieren.de)

Die Qual der Wahl beim Studienfach

Inzwischen gibt es in Deutschland fast 1600 duale Studiengänge. Zu den beliebtesten zählen heute beispielsweise die Bereiche BWL, Ingenieurwesen und Technik, Pädagogik und Soziales, Informatik und IT, Medien und Kommunikation, Verwaltung und Öffentlicher Dienst oder auch Gesundheit und Fitness oder Tourismus.

Wenn Du dich also für ein duales Studium interessierst oder dich um einen Studienplatz bewerben möchtest, dann solltest Du beachten, dass die Zulassungsvoraussetzungen je nach Hochschule unterschiedlich sein können. In jedem Fall solltest Du dich direkt an der Hochschule über den jeweiligen Studiengang informieren, denn dort erfährst du, wie das duale Studium aufgebaut ist, welche Lehrinhalte thematisiert werden und wie die genauen Zulassungsvoraussetzungen sind. Manche der angebotenen Studiengänge haben an den verschiedenen Universitäten, Fachhochschulen und Berufsakademien zwar die gleiche Bezeichnung, unterscheiden sich aber inhaltlich sehr stark voneinander. Auf der anderen Seite heißen die Studiengänge völlig anders, haben aber dieselben Studieninhalte.

Tipp: Die Studienberatung der Agentur für Arbeit.

Physiotherapeut

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Ein duales Studium ermöglicht das Erlernen von praxisrelevanten Fähigkeiten zeitgleich mit dem Studium. Somit spart man viel Zeit.

Wie läuft ein duales Studium ab?

Ein Duales Studium verbindet ein klassisches Studium mit einer beruflichen Ausbildung bzw. Weiterbildung. Die Theorie wird durch das Studium an einer Studieneinrichtung vermittelt. Die Praxis erlernst du– je nach Studienmodell – entweder in einem Ausbildungsbetrieb oder Praktikumsbetrieb. Das kann bedeuten, dass Theorie und Praxis an verschiedenen Orten stattfinden.

Das duale Studium hat viele Vorteile gegenüber dem klassischen Vollzeit-Studium. Besonders für Schüler und Studenten, die nicht ohne ein monatliches Gehalt auskommen möchten und vorhaben, nach dem Bachelor-Abschluss an einer Hochschule direkt ins Berufsleben einzusteigen, ist ein duales Studium ein perfekter Kompromiss zwischen Ausbildung und Studium.

Da nach dem Dualen Studium die Einstellung im Unternehmen angestrebt wird, sehen deine beruflichen Perspektiven im Anschluss sehr gut aus. Ein Master-Abschluss ist durch den direkten Berufseinstieg im Unternehmen oft nicht vorgesehen.

Welche Voraussetzungen muss man für ein duales Studium erfüllen?

  • Schulabschluss:
    Um ein ausbildungs- oder praxisintegrierendes Duales Studium aufnehmen zu können, muss man, je nach Hochschule, entweder das Abitur (allgemeine Hochschulreife), die fachgebundene Hochschulreife oder die Fachhochschulreife besitzen. Die Unternehmen geben bereits in ihrer Stellenausschreibung an, welchen Schulabschluss sie für die Bewerbung auf den Dualen Studienplatz voraussetzen und ob weitere Bedingungen erfüllt sein müssen (z.B. Fremdsprachen).
  • Schulnoten:
    In den meisten Fällen gibt es keine Zulassungsbeschränkung durch den Numerus Clausus. Ist der Ausbildungsbetrieb mit den Noten zufrieden und stellt einen Ausbildungs- oder Praktikumsvertrag aus, dann kann man sich in der Regel problemlos bei der kooperierenden Hochschule einschreiben.
  • Ausnahmen:
    Einige Hochschulen setzen einen NC fest, der sowohl für die „normalen" als auch für die Dualen Studenten gilt. Deshalb ist es ratsam, sich vorher auf der Website der Hochschule über die Zulassungsbedingungen zu erkundigen oder im Vorstellungsgespräch beim Ausbildungsbetrieb nachzufragen.
  • Vertrag:
    Zusätzlich zum geforderten Schulabschluss ist ein Ausbildungs- bzw. Praktikumsvertrag notwendig.
  • Bewerbung:
    Es gibt 2 Varianten für die Bewerbung um ein Duales Studium, die Bewerbung beim Ausbildungs- bzw. Praktikumsbetrieb und die anschließende Einschreibung an der Hochschule, oder die Bewerbung bei der Hochschule und anschließend die Bewerbung beim Unternehmen.

Was muss man  vor dem dualen Studium wissen?

Bei der Studienwahl solltest du vor allem auf dein Bauchgefühl hören. Hast du schon ein ungutes Gefühl, wenn du Worte wie „Informatik“ hörst, sollteest du dich nicht unbedingt für ein IT-Studium einschreiben, auch wenn die Jobaussichten und Verdienstmöglichkeiten hervorragend sind.

Seit 1972 gibt es das duale Studium in Deutschland. Je nach Bundesland gibt es große Unterschiede und deshalb ist es ratsam, sich bei einem dualen Studium außerhalb von Baden-Württemberg unbedingt zu informieren, ob man Studiengebühren zahlen muss oder nicht und wie die Finanzierung geregelt ist.

Viele Betriebe übernehmen die Studiengebühr ganz oder teilweise. Ein Vergleich lohnt sich und bevor man sich einschreibt, sollte man diese Punkte unbedingt vorher klären. In Baden-Württemberg erhält man in der Regel eine Ausbildungsvergütung als dual Studierender, die je nach Branche und Ausbildungsbetrieb unterschiedlich hoch ausfallen kann.

Außerdem ist eine gute Selbstorganisation wichtig. Da, anders wie beim regulären Studium, die Inhalte viel kompakter vermittelt werden müssen und du zusätzlich in deinem Ausbildungsbetrieb arbeitest, kanm die Arbeitsbelastung schon mal höher werden. Du solltest dir im Klaren sein, dass du viel Zeit investieren musst, um dein duales Studium in der Regelstudienzeit abzuschließen. Unterschiedliche Termine für die selbe Klausur oder Wiederholung von Seminaren gibt es meist nur an der "normalen" Uni.

Ausbildungsmesse Fokus Beruf Schorndorf

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Als dual Studierender erhält man in der Regel eine Ausbildungsvergütung - einer der Vorteile gegenüber dem normalen Studium.

Studieneinrichtung

Wo die theoretische akademische Ausbildung im dualen Studium stattfindet, ist von Studiengang zu Studiengang verschieden. Grundsätzlich gibt es wie anfangs erwähnt vier Einrichtungen, die Duale Studiengänge anbieten: Universitäten, Fachhochschulen (FH), Berufsakademien (BA) sowie Verwaltungs- und Wirtschaftsakademien (VWA).

  1. Fachhochschulen (FH) und Universitäten sind die klassischen Hochschulen, an denen vor allem „normale“ Studiengänge angeboten werden. duale Studiengänge kamen erst in den letzten Jahren als Zusatzangebot dazu.
  2. Berufsakademien (BA) sind auf duale Studiengänge spezialisiert, wobei das Studium besonders eng mit dem ausbildenden Unternehmen verknüpft ist.
  3. Verwaltungs- und Wirtschaftsakademien (VWA) sind ein Sonderfall. An diesen Bildungseinrichtungen werden in der Regel keine ausbildungs- oder praxisintegrierenden dualen Studiengänge, sondern Abiturientenausbildungen und berufsbegleitende Studiengänge angeboten. Ein akademischer Abschluss (Bachelor) ist hier nur möglich, wenn die Einrichtung mit einer anderen Hochschule kooperiert.

In Baden-Württemberg gibt es das größte das Angebot an dualen Studiengängen bei der DHBW (Duale Hochschule Baden-Württemberg). Auch die Berufsakademien bieten eine Vielzahl an Studiengängen, während das Angebot der Unis ziemlich gering ist.

Auch bei der Zulassung zum Studiengang warten unterschiedliche Bedingungen auf die Bewerber. Mit einem (Fach)Abitur ist man auf der sicheren Seite, wer keine Hochschulreife besitzt, kann oft eine Zulassungsprüfung ablegen.

Wie lange dauert ein duales Studium?

Das duale Studium endet in der Regel mit einem Bachelor-Abschluss und dauert je nach Studiengang, Studienort und Studientyp 3-5 Jahre. Dabei gehört das praxisintegrierende Studium zu den kürzeren Studienphasen, da keine Berufsausbildung damit verbunden ist.

Beim ausbildungsintegrierenden Dualen Studium dauert die reine Studienzeit 6-8 Semester, also 3-4 Jahre. Darin enthalten sind 1-2 Praxissemester, die als Ausbildungszeit genutzt werden. Es gibt die unterschiedlichsten Formen des zeitlichen Wechsels zwischen Ausbildung und Studium.

Studentin mit Handy und Brille lächelt

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In Seminaren und Übungen wird der Lernstoff vertieft.

Die vier Studienmodelle des dualen Studiums

Das Duale Studium wird, wie am Anfang bereits erwähnt, in vier verschiedenen Modellen angeboten: 

  • Ausbildungsintegrierend
    Beim Typ "ausbildungsintegrierendes duales Studium" (manchmal auch als Verbundstudium bezeichnet) ist, wie der Name schon sagt, eine Ausbildung integriert. Man erwirbt zusätzlich zum Studienabschluss einen Berufsabschluss, z.B. Bachelor of Science plus Abschluss als Physiotherapeut. Ein Ausbildungsvertrag ist Voraussetzung.
  • Praxisintegrierend
    Beim Typ "praxisintegrierendes duales Studium" ist eine vertiefte Praxisphase bei einem Unternehmen integriert. Dafür ist ein Praktikumsvertrag mit dem Unternehmen erforderlich.
  • Berufsintegrierend
  • Berufsbegleitend

Das Praxis- und das Ausbildungsintegrierende duale Studium sind die häufigsten Studienmodelle. Als Einstieg für Schulabgänger sind ausschließlich ausbildungsintegrierende und praxisintegrierende Studienplätze möglich. Berufsintegrierende und berufsbegleitende Studiengänge sind eine Form der beruflichen Fort- und Weiterbildung und deshalb auch gar nicht für Schulabgänger gedacht.

Es gibt noch ein weiteres Modell, welches jedoch nicht direkt mit dem dualen Studium gleichzusetzen ist. Die sogenannte Abiturientenausbildung oder Sonderausbildung für Abiturienten ist wenig bekannt, bietet aber viele Chancen und gute Perspektiven für Schulabsolventen mit Abitur. Es handelt sich dabei um ein Ausbildungsmodell, das sowohl Merkmale einer „normalen“ Berufsausbildung als auch eines dualen Studiums enthält.

Holzfachhändler zeigt einem Kunden etwas am Computer

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Auch die Arbeitgeber freuen sich über den hohen Praxisbezug und dass die dualen Studenten direkt im Unternehmen mit eingebunden sind.

Ein berufsintegrierender Studiengang ist für Berufstätige interessant, die nach ihrer abgeschlossenen Berufsausbildung eine berufliche Weiterbildung anstreben. Das Studium findet innerhalb der Arbeitswoche statt, deshalb muss der Arbeitgeber zustimmen. In der Regel wird dann eine Teilzeitbeschäftigung vereinbart.

„Berufsbegleitend“ bedeutet, dass man neben der Vollzeitstelle entweder am Abend, am Wochenende oder im Urlaub in die Vorlesungen und Seminare geht. Auch ein Fernstudium ist ein berufsbegleitendes duales Studium. Bestimmte Bereiche wie z.B. die Arbeit als Buchhalter sind nur über Weiterbildungen erreichbar.

Dank der "Bildungszeit", einem Förderangebot des Landes Baden-Württemberg, kann man sich zur Weiterbildung vom Arbeitgeber 5 Tage pro Jahr bezahlt freistellen lassen. Dies eignet sich jedoch aufgrund der kurzen Dauer nur für einzelne Kurse und keine Weiterbildungen, die in der Regel einige Monate dauern.

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Vergleich: normales vs. duales Studium

Duales Studium

  • Studiengebühren werden meist übernommen
  • Regelmäßiges Gehalt vom Unternehmen
  • Erwerb von 2 Abschlüssen in durchschnittlich 7 Semestern (ausbildungsintegrierendes Studium)
  • Auslandsaufenthalte je nach Studienverlaufsplan
  • Praxisnahe Ausbildung
  • Gute Studienbedingungen mit kleinen Arbeitsgruppen
  • Hohe Arbeitsbelastung durch vorgegebenen Studienverlaufsplan
  • Hohe Übernahmechancen
  • Kein Vorpraktikum nötig

Normales Studium

  • Kosten müssen selbst getragen werden
  • Kein Gehalt
  • Erwerb von 1 Abschluss in durchschnittlich 7 Semestern
  • Auslandsaufenthalten nach Belieben
  • Ausschließlich theoretische Ausbildung (ggf. Praxissemester)
  • Vorlesungen meistens als Großveranstaltungen
  • Arbeitsbelastung relativ beeinflussbar
  • Freie Arbeitsplatzsuche nach dem Studium
  • Oftmals Vorpraktikum notwendig

Vorteile & Nachteile des dualen Studiums

Vorteile des Dualen Studiums

  • Studiengebühren & Kosten für das Studium werden meist übernommen:
    Oftmals werden anfallende Studiengebühren vom Arbeitgeber ganz – oder zumindest teilweise – übernommen. Am besten vorab erkundigen, welche Gebühren im Wunsch-Studium anfallen und ob diese vom ausbildenden Unternehmen übernommen werden. Auch ein Zuschuss für sonstige Ausgaben, z.B. Fachliteratur, ist möglich.
  • Regelmäßiges Gehalt vom Unternehmen:
    Bei einem Dualen Studium wird man sowohl für deine praktische Tätigkeit im Unternehmen als auch für eine theoretische Bachelor-Ausbildung in der Hochschule bzw. Berufsakademie vergütet. Man bekommst eine monatliche Praktikanten- bzw. Ausbildungsvergütung vom Arbeitgeber, die sich danach richtet, ob man in einem Ausbildungs- oder Praktikantenverhältnis ist.
  • Erwerb von 2 Abschlüssen in durchschnittlich 7 Semestern:
    Am Ende eines ausbildungsintegrierenden dualen Studiums erhält man neben dem Studienabschluss nach durchschnittlich nur 3,5 Jahren auch einen Berufsabschluss. Man hat also zusätzlich zum „Bachelor“ einen Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf, z.B. Bachelor of Arts plus Bankkaufmann/-frau. Den Berufsabschluss bekommt man nach der Abschlussprüfung von der zuständigen prüfenden Stelle, wie z.B. der Industrie- und Handelskammer oder der Handwerkskammer. Dadurch spart man gegenüber einer Ausbildung (ca. 2 bis 3 Jahre) und einem anschließenden Studium (ca. 3 bis 4 Jahre) ordentlich Zeit, was ein großer Vorteil des ausbildungsintegrierenden dualen Studiums ist.
  • Auslandsaufenthalte je nach Studienverlaufsplan:
    Der Studienverlaufsplan ist ähnlich wie der Unterricht zu Schulzeiten sehr genau festgelegt und kann vom Studierenden meist kaum beeinflusst werden. Deshalb sollte man sich im Vorhinein informieren, ob z.B. Auslandsaufenthalte im Studiengang vorgesehen sind oder nicht. Wer schon Vorstellungen über das Studium hat und eine zielführende Ausbildung ohne Unterbrechungen genießen will, ist ein mit einem vorgeplanten Studium im Vorteil.
  • Praxisnahe Ausbildung:
    In der Regel verbringt man etwa die Hälfte der Studienzeit im Unternehmen und die andere Hälfte in der Hochschule. Durch diesen praktischen Ausbildungsanteil lernt man die Arbeitswelt bereits kennen, erwirbt „Schlüsselqualifikationen“ (wie z.B. Kommunikations- und Teamfähigkeit), knüpft erste Geschäftskontakte und hat später die Chance, schnell ins Berufsleben zu starten.
  • Gute Studienbedingungen mit kleinen Arbeitsgruppen:
    Vor allem an Berufsakademien, die neben Universitäten und Fachhochschulen ein duales Studium anbieten, herrschen sehr gute Rahmenbedingungen. Kurse, Studien- und Lerngruppen finden in kleinerem Rahmen statt, sodass eine individuelle Betreuung durch die Dozenten möglich ist. Ein Vorteil ist außerdem, dass die Berufsakademien meist erstklassig und moderner ausgestattet sind als die Hochschulen.
  • Hohe Arbeitsbelastung durch vorgegebenen Studienverlaufsplan:
    Warum ist das ein Vorteil? Ein duales Studium beansprucht meistens weitaus mehr als ein klassisches Vollzeitstudium. Richtige Semesterferien gibt es nicht. Ein abgeschlossenes duales Studium beweist Arbeitgebern deshalb, dass man sehr belastbar und zielstrebig ist. Das sichert Vorteile im Bewerbungsverfahren und eine gute Argumentationsgrundlage. Von Anfang bis Ende werden die Praxisphasen genutzt, um theoretisches Wissen umzusetzen. Anstatt erst während verschiedenen Praktika herauszufinden, welcher Beruf zu einem passt, oder die Zeit mit Ferienjobs oder Urlauben zu verbringen.
  • Hohe Übernahmechancen:
    Da der Ausbildungs- bzw. Praktikumsbetrieb Zeit und Geld in die Studierenden und deren Ausbildung bzw. Einarbeitung investiert hat, wird er auch Interesse daran haben, sie nach dem Bachelor-Abschluss als Mitarbeiter zu halten und eine Übernahme anbieten. Sollte dies in manchen Fällen nicht möglich sein, hat das duale Studium trotzdem einige Vorteile und verschafft gute Karriereaussichten und Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
  • Kein Vorpraktikum:
    Das Vorpraktikum ist an einigen Fachhochschulen und Universitäten eine Aufnahmebedingung zur Einschreibung (=Immatrikulation) für bestimmte Studiengänge. Wie der Name bereits verrät, muss ein Studienplatzanwärter vor dem Studium ein Praktikum in der jeweiligen Fachrichtung absolvieren, um bereits im Vorfeld einen Einblick in das mögliche spätere Berufsleben zu gewinnen. Für dual Studierende wird allerdings in der Regel kein Vorpraktikum vorausgesetzt.
Von zu Hause aus studieren dank Fernstudium

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Regulär Studierende haben mehr Freiheit was die Einteilung ihrer Lernzeiten betrifft - beim dualen Studium arbeitet man Vollzeit wie ein Azubi. Dies sollte man vorher bedenken.

Nachteile des Dualen Studiums

Die aufgezählten Vorteile sind nicht von der Hand zu weisen. Um sich wirklich für das Richtige zu entscheiden, sollte man aber auch die Aspekte im Blick behalten, in denen das normale Vollzeit-Studium vorne liegt.

  • Auslandsaufenthalte nach Belieben:
    In einem klassischen Vollzeitstudium an einer Universität kann man den Studienverlauf meistens recht frei bestimmen. Man kann Urlaubssemester für längere Auslandsaufenthalte oder andere private Gründe einlegen und Praktika oder Auslandssemester machen, wie es beliebt. Im dualen Studium ist man in diesen Punkten meistens ziemlich festgelegt auf den vorgegeben Studienverlaufsplan.
  • Arbeitsbelastung relativ beeinflussbar:
    In einem normalen Studium kann man recht gut selbst bestimmen, wie viele Prüfungen zu welchem Zeitpunkt abgelegt werden und ob du die Semesterferien mit Ferienjobs, Urlaub, Praktika oder anderweitig genutzt werden. Im dualen Studium beschränken sich deine freien Tage auf ca. 24 bis 30 Urlaubstage pro Jahr.
  • Freie Arbeitsplatzsuche nach dem Studium:
    Durch die Fixierung auf ein Unternehmen und ein Arbeitsgebiet gibt es bei einem dualen Studium meist nicht die Möglichkeit, mittels Praktika andere Gebiete und Firmen kennenzulernen. Aufgrund der praktisch orientierten Ausbildung dringt man nur sporadisch in Randbereiche des gewählten Gebietes vor. Das erschwert die Möglichkeit, später zu promovieren bzw. als Dozent an einer Hochschule zu arbeiten. Wählt man einen normalen Studiengang, kann man während des Studiums verschiedenste Praktika absolvieren und so verschiedene Bereiche kennenlernen.
  • Bei Abbruch des dualen Studiums muss mit einer Rückzahlung der Studienkosten gerechnet werden:
    Sollte einem das duale Studium schlussendlich doch nicht gefallen und möchte man abbrechen, darf der Arbeitgeber die Rückzahlung der Studiengebühren verlangen. Dieses Problem hat man bei einem regulären Studium an einer Universität nicht.

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