Ein Jäger aus Kurpfalz,
Der reitet durch den grünen Wald,
Er schießt das Wild daher,
Gleich wie es ihm gefällt.
Juja, Juja, gar lustig ist die Jägerei
Allhier auf grüner Heid’,
Allhier auf grüner Heid’.
Wer kennt es nicht, das alte Volkslied aus der Mitte des 18. Jahrhunderts? Bekannt ist allerdings nicht, wer es komponiert hat. Ebenfalls nicht überliefert ist, wer mit dem reitenden Waidmann eigentlich gemeint ist.
Als Vorbild für die Figur im Lied galt lange Zeit Pfalzgraf Johann Kasimir von Pfalz-Simmern (1543–1592). Das gilt mittlerweile als unwahrscheinlich, da das Lied nicht in diese Zeit datiert werden kann.
Manche wiederum meinen, dass Friedrich Wilhelm Utsch (1732–1795) aus Rheinböllen im Hunsrück besungen wird. Dieser war Erbförster der Kurfürsten von Mainz. Die Strophen des Liedes sollen von Pfarrer Martin Klein stammen, der als Freund und Begleiter Utschs bekannt war.
Wieder andere tippen auf Johann Adam Melsheimer (1683–1757), der den Dienst im Hunsrück bereits in der Zeit von 1719 bis 1757 als „Churpfälzischer reitender Förster im Soonwald“ versah. Diese Version ist nach aktueller Forschung allerdings wenig plausibel.
Wahrscheinlich war der Kurfürst gemeint
Dass es sich beim besungenen Jäger aus Kurpfalz um den pfälzischen und bayerischen Kurfürsten Karl (oder Carl) Theodor (1724–1799) handelt, gilt als wahrscheinlichste Variante. Der Kurfürst war für seine prunkvollen Jagden bekannt. Das Revier hierfür fand er im Käfertaler Wald bei Mannheim und rund um das Schwetzinger Schloss, welches ihm als Sommerresidenz diente.
Maskottchen für die Buga
Für die Bundesgartenschau 1975 in Mannheim wurde ein passendes Maskottchen gesucht. Was passte besser als der Jäger aus Kurpfalz? In der Folge zeichnete der Humorist und Karikaturist Loriot eines seiner typischen Knollenasen-Männchen, in Kurpfälzer Jägerkluft, reitend auf einem Gewehr, in dessen Lauf eine Blume steckt.