Gute Dentalhygiene zahlt sich aus und man kann sehr viel tun, doch es gibt Zahnbeläge, die man nicht entfernen kann, weder durch die richtige Putztechnik, noch die Nutzung von Hilfsmitteln. Lagern sich anorganische Stoffe wie Calcium und Phospaht aus dem Speichel auf diesen Belägen ab, verhärten sie sich. Zahnstein bildet sich. Dieser hat eine rauhe Oberfläche, an der Bakterien es leichter haben, sich anzusiedeln.

Wie genau entsteht Zahnstein?

Die anorganischen Stoffe im Speichel haben eine physiologische Funktion. Sie ermöglichen dem Zahnschmelz in geringen Grenzen eine Regeneration, beispielsweise wenn der Zahn durch den Genuss säurehaltiger Nahrungsmittel, wie Zitrusfrüchten, angeätzt worden ist. Der angeätzte Zahnschmelz wird durch die Mineralien des Speichels remineralisiert. Die Mineralien durchsetzen aber auch den Zahnbelag. Zahnbelag wiederum entsteht nur an Stellen, die nicht ausreichend gereinigt worden sind. Innerhalb weniger Tage wird der Zahnbelag so weit mineralisiert und damit erhärtet, dass er durch die übliche tägliche Zahnreinigung nicht mehr zu entfernen ist. Zahnstein ist demnach ein mineralisierter Zahnbelag. Zahnstein selbst führt nicht zur Parodontitis; verantwortlich dafür sind die auf der rauen Oberfläche anhaftenden lebenden Plaquebakterien. Wo kein Zahnbelag ist, kann auch kein Zahnstein entstehen. (wikipedia)

Warum sollte man Zahnstein beim Zahnarzt entfernen lassen?

Die Beläge sind zunächst weich. Mit der Zeit verhärten sie sich, Zahnstein entsteht – und eine gefährliche Kettenreaktion kommt in Gang: Zahnstein macht die Zahnoberfläche rau und bietet einen idealen Nistplatz für Bakterien. Um sie abzuwehren, reagiert das körpereigene Immunsystem zunächst mit einer oberflächlichen Entzündung, der Gingivitis. Sie verhindert oft über einen längeren Zeitraum das Eindringen der Bakterien in die tiefer gelegenen Gewebe.

Irgendwann aber hält die natürliche Barriere den fortdauernden Angriffen der Bakterien nicht mehr stand. Wird nichts unternommen, gelangen die Bakterien ins Gewebe, die Entzündung wird chronisch. Schließlich kommt es zu Fehlsteuerungen des Immunsystems: Die Entzündungsreaktion zerstört das Gewebe, die Parodontitis nimmt ihren Lauf.

Offener Mund beim Zahnarzt aus der Perspektive des Patienten

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Eine PZR ist noch gründlicher als die reine Entfernung von Zahnstein. Ein- bis zweimal jährlich sollte man sie durchführen lassen.

Professionelle Zahnreinigung gegen Zahnstein

Wer die Beläge durch gute Mundhygiene vermeidet, verringert sein Erkrankungsrisiko deutlich. Deshalb: Zweimal täglich gründliches Zähneputzen und das tägliche Reinigen der Zahnzwischenräume mit Interdentalbürstchen oder Zahnseide sind ein Muss.
Allerdings können sich trotz sorgfältiger häuslicher Zahnpflege mit der Zeit Beläge bilden, besonders an den Stellen, die mit der Zahnbürste schwer erreichbar sind. Diese Beläge können nur in der Zahnarztpraxis entfernt werden.

Neben der reinen Zahnsteinentfernung, bei der die harten Beläge oberhalb des Zahnfleischsaumes beseitigt werden, ist die sogenannte professionelle Zahnreinigung (PZR) eine wichtige Präventionsmaßnahme. Bei der PZR werden alle harten und weichen Ablagerungen oberhalb und, soweit sie leicht zugänglich sind, auch unterhalb des Zahnfleischrandes, von der Zahnärztin bzw. dem Zahnarzt oder speziell ausgebildetem Praxispersonal entfernt. Außerdem werden die Zähne und erreichbaren Wurzeloberflächen geglättet und poliert, damit sich Bakterien schlechter anheften können. Je nach Bedarf sollte die PZR ein- bis zweimal jährlich, bei Risikopatienten auch öfter durchgeführt werden. Eine Zahnfleischentzündung kann so meistens schon im Anfangsstadium eingedämmt werden.