Die Rebe ist das Sprachrohr des Bodens

Gerade das Weinbauland Deutschland verfügt über eine ganze Reihe von unterschiedlichen Bodenstrukturen. Im Boden ist das Gedächtnis der Natur gespeichert. Diese aufgezeichnete Erdzeit-Geschichte kann auf Grund ihrer geographischen Eigenheiten immer wiederkehrende, schmeckbare Konstanten hervorbringen. Ist der Boden zum Beispiel von Schiefer oder Kalk geprägt, werden sich diese Komponenten auch in dem Wein wieder finden und ihn charakterisieren. Erst die unterschiedlichen Bodenstrukturen der einzelnen Anbaugebiete - vom lockeren sandigen Untergrund über Lehm- und Löss-Böden bis zum brüchigen Schiefer oder harten Granit - garantieren die Rebsorten- und Geschmacksvielfalt deutscher Weine und machen sie in ihrem breiten Angebot einzigartig.

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Das Zusammenspiel von Lagen, Klima und Winzer

Die besten Voraussetzungen für den Weinbau in Deutschland liefern süd- oder südwestexponierte Hänge in geschützten Tälern, wie am Rhein und dessen Nebenflüssen oder an Elbe, Saale und Unstrut. Das rührt daher, dass die Sonnenbestrahlung an den Hanglagen viel intensiver ist als in der Ebene. Außerdem profitieren die Südhänge von einer insgesamt längeren Sonnenscheindauer. Die deutschen Rebflächen werden für die Bezeichnung von Deutscher Wein (ehemals Tafelwein) und Deutscher Landwein in 5 Tafelweinbaugebiete mit 8 Untergebieten und 19 Landweingebiete gegliedert. Für die Herstellung von Qualitätswein wird die Fläche in der in Deutschland Wein angebaut wird, in 13 Anbaugebiete für Qualitätswein mit insgesamt 43 Bereichen, 167 Großlagen und 2.658 Einzellagen gegliedert.

Weinbaugebiete in Baden-Württemberg

Qualitätsweine aus Baden-Württemberg kommen aus folgenden Anbaugebieten:

Terroir: Schmeckbare Herkunft des Weines

Wenn es um Terroir geht, kommt vor allem dem Boden eine zentrale Rolle zu. Aber der Begriff umfasst längst nicht nur die Bodenstruktur des Weinbergs. Vielmehr verdeutlicht die Bezeichnung „Terroir“ die Komplexität des Weinbaus, bei dem mehrere Faktoren ineinandergreifen, sich ergänzen und letztendlich eine Einheit bilden. Die Intention des Terroir-Gedankens ist, dass der Wein ein geschmackliches Spiegelbild seiner bestimmbaren Heimat ist und den Charakter seiner Herkunft schmeckbar macht. Er schließt deswegen neben dem Boden auch die Rebsorte, die besonderen klimatischen Verhältnisse und natürlich die Arbeit des Winzers mit ein. All diese Faktoren werden unter dem Begriff „Terroir“ zusammengefasst und sind untrennbar miteinander verbunden. Das wichtigste Kapital ist dabei sicherlich der eigentliche Nähr-Boden, der gleichzeitig einen relativ konstanten Faktor darstellt. Denn vorhandene Bodenformationen und geographische Besonderheiten ändern sich in aller Regel nur durch einen massiven Eingriff des Menschen.

Der Winzer muss erkennen, welche Rebsorte - unter Berücksichtigung der klimatischen Besonderheiten - für seinen Weinberg und seinen angestrebten Weinstil am besten geeignet ist. In dieser Konstellation - Boden, Klima, Rebsorte und Winzer - entsteht bei harmonischem Zusammenspiel der unverwechselbare Charakter eines Weines. Damit bietet das Terroir in seiner jeweiligen geographischen Begrenzung durchaus geschmackliche Sicherheit - und genau darin liegt seine Authentizität begründet. In den richtigen Händen kann nahezu jede Bodenformation großartige Weinqualitäten hervorbringen. Ausgezeichnete Weine von mehr oder weniger unbekannten und nicht historischen Weinbergen haben dies in den letzten Jahrzehnten eindrucksvoll und schmeckbar bewiesen.